Bei Seglern bekannt geworden ist Macquarie Island im Südpolarmeer während der Vendée Globe 2020-21 – durch den Reparaturstopp von Louis Burton. Nun macht sie Schlagzeilen, weil sie im Fokus von langjährigen Wetterstudien steht. Deren Ergebnisse haben weitreichende Bedeutung.
Bei der Vendée Globe 2020 tauchte in den Meldungen der Name einer Insel auf, den selbst viele Hochseeexperten erst einmal googeln mussten: Macquarie Island. Louis Burton, damals einer der Überraschungssegler der Vendée Globe, nahm Kurs auf die abgelegene Insel im Southern Ocean. Nach mehreren harten Patenthalsen hatte seine IMOCA Bureau Vallée 2 Schäden an Mastschiene und Rigg erlitten.
Das Großsegel ließ sich nicht mehr voll setzen, Burton segelte dauerhaft mit Reff und verlor langsam den Anschluss. Im offenen Südpolarmeer in den Mast zu steigen, war bei dem langen Schwell schlicht zu gefährlich. Die Insel sollte für die Reparatur Schutz bieten. In Lee der bis zu 300 Meter hohen Klippen ließ sich Burton treiben, kürzte die beschädigte Mastschiene, bastelte ein neues Fallsystem und machte sein Boot wieder seetüchtig.
Damals war diese Situation außergewöhnlich, fast exotisch: Ein Skipper, der mitten im Rennen eine verlassene Insel ansteuert, um sein Boot zu reparieren. Burton fiel auf Platz 11 zurück, segelte danach aber noch nach sensationeller Aufholjagd auf Platz 3.
Deutliche Verschiebungen der Wettersysteme und der Stürme
Heute, fünf Jahre später, rückt die Insel, die immer noch südlich von Neuseeland mitten im Kurs der Vendée Globe liegt, erneut in den Fokus, und das wird sie auch weiterhin bleiben – auch für die Vendée. Neue wissenschaftliche Auswertungen, die kürzlich veröffentlicht wurden, gab es zur Zeit der Vendée Globe 2020 noch nicht. Sie beruhen auf langen Messreihen von genau jener Insel, die Burton damals kurzzeitig als Schutz nutzte.
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