Match Race Germany: Nachwuchs zahlt Lehrgeld, Buhl gewinnt deutschen Zweikampf

Duelle auf dem Bodensee

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Segeln satt zum Auftakt im Match Race Germany: Mit einem langen spannenden Arbeitstag und Überstunden auf dem Wasser startete der Deutsche Grand Prix der Alpari World Match Racing Tour am Donnerstag bei guten Windbedingungen in seine 16. Auflage.

Match Race vor Langenargen
Match Race Duelle auf dem Bodensee vor Langenargen. © Andy Heinrich / MRG

Die zwölf Teams aus acht Ländern boten an diesem Zwölf-Stunden-Tag direkt vor dem Langenargener Ufer und dem Regattadorf mit seinen Festzelten erste Kostproben ihres Könnens. Unbesiegt blieb keine Mannschaft. Die Führung in der Round-Robin-Vorrunde (jedes Team segelt einmal gegen jedes andere) übernahmen nach zehn von 22 sogenannten „Flights“ drei Mannschaften mit je vier Siegen bei einer Niederlage.

Mathieu Richard mit seinem GEFCO Match Racing Team, der viermalige Weltmeister Ian Williams und sein Team GAC Pindar sowie Richards Landsmann Pierre-Antoine Morvan und sein Vannes Agglo Sailing Team führen die Flotte der Weltmeister an.

Der deutsche Match Race Meister Sven Erik Horsch
Der deutsche Match Race Meister Sven Erik Horsch blieb bisher ohne Sieg. © Andy Heinrich / MRG

Lehrgeld zahlten erwartungsgemäß die beiden jungen deutschen Mannschaften. Sowohl das STG/NRV Youth Team um Skipper Philipp Buhl (Sonthofen) als auch das NRV Match Race Team mit dem Deutschen Matchrace Meister Sven-Erik Horsch aus Hamburg verloren ihre ersten Duelle gegen die Profi-Crews. Erst im direkten Aufeinandertreffen konnte Buhls Quintett im deutsch-deutschen Duell erstmals punkten.

„Es hat trotz der Niederlagen richtig Spaß gemacht. Angst haben wir vor den Profis keine. Über den Sieg gegen das zweite deutsche Team sind wir natürlich glücklich. Vielleicht war das ja unsere einzige Chance zu punkten. Nun sind wir mega heiß auf morgen. Vielleicht können wir in leichten und unbeständigen Bedingungen am Vormittag ja noch das eine oder andere Team abziehen“, sagte Philipp Buhl nach seiner Matchrace-Premiere auf dem Bodensee kämpferisch.

Auch im Duell gegen das britische GAC Pindar Team von Ian Williams lag Buhls STG/NRV Youth Team, dem auch die 49er-Segler Erik Heil, Justus Schmidt und Max Boehme sowie Michael Seifarth angehören, sogar auf dem ersten Abschnitt bis zur Luvtonne vorne, hatte seine Chance, musste sich dann aber dem viermaligen Weltmeister mit schlechterer Geschwindigkeit beugen. Die Jollensegler üben sich beim Deutschen Grand Prix nicht nur erstmals auf internationalem Niveau in der Duelldisziplin Matchrace, sondern sind auch weniger vertraut mit dem Handling großer Boote.

Pierre Antoine Morvan
Pierre Antoine Morvan zückt die Protestflagge im Kampf mit Weltmeister Ian Williams. © Brian Carlin / AWMRT

Das Team von Sven-Erik Horsch, dessen Mannschaft sowohl über Matchrace-Expertise als auch Big-Boat-Erfahrung verfügt, verbringt jedoch die wenigste Zeit auf dem Wasser. Und die ist in einem Erfahrungssport wie dem Segeln von entscheidender Bedeutung. Investment-Manager Horsch erklärt: „Ich verbringe 50, 60 Stunden die Woche am Schreibtisch, die Profis und auch die Olympiasieger dieselbe Zeit auf dem Wasser. Der Unterschied drückt sich nicht drastisch, aber in vielen Kleinigkeiten aus, die sich dann zu Niederlagen für uns addieren. Für unsere nächsten Duelle haben wir uns vorgenommen, die Bootsgeschwindigkeit besser zu halten und die Matches offensiver zu gestalten.“

Regattadorf im Langenargener Gondelhafen

Am ersten Wettfahrttag wurde am Donnerstag auch das Regattadorf im Langenargener Gondelhafen eröffnet. Partner Adidas präsentiert am Bodensee erstmals seine neue farbenfrohe und technisch Maßstäbe setzende Segelkollektion. Traumhafte Porsche-Modelle am Bodenseeufer begeisterten die ersten Besucher ebenso wie die packenden Duelle auf dem Bodensee.

Das Match Race Germany endet am Pfingstmontag mit den Finalläufen und der Siegerehrung am frühen Nachmittag. Für die kommenden Tage erwarten die Veranstalter zum Pfingstfest unter Segeln rund 30.000 Zuschauer und viele prominente Segelfans wie die Schauspieler Simon Licht und Rufus Beck, die sich das Get-Together mit der internationalen Segelelite nicht entgehen lassen wollen. Sportdirektor Eberhard Magg sagte: „Besser kann eine Regatta nicht beginnen: Heute wurde den ganzen Tag durch gesegelt. Für die Fans und Ehrengäste war das ein großes Vergnügen. So kann es über Pfingsten weitergehen!“

Event-Website Match Race Germany

Kontakt: Eberhard Magg: presse@matchrace.de

Ergebnisse STAGE 1: Match Race Germany – Qualifying Round

Ian Williams (GBR) Team GAC Pindar 4-1
Mathieu Richard (FRA) GEFCO Match Racing Team 4-1
Pierre-Antoine Morvan (FRA) Vannes Agglo Sailing Team 4-1
Taylor Canfield (ISV) USone 3-2
Keith Swinton (AUS) Black Swan Racing 3-2
Adam Minoprio (NZL) Team Alpari FX 3-2
Björn Hansen (SWE) Mekonomen Sailing Team 3-2
Phil Robertson (NZL) WAKA Racing 2-3
Johnie Berntsson (SWE) Stena Sailing Team 2-3
Philip Buhl (GER) Deutsches Youth America’s Cup Team 1-4
Karol Jablonski (GER) Jablonski Sailing Team 1-4
Sven Erick-Horsch (GER) NRV Match Race Team 0-5

TEILNEHMER MATCH RACE GERMANY 2013

TEAMS MIT TOUR CARDS
1. Ian Williams, GBR, Team GAC Pindar, 4 x Weltmeister, Titelverteidiger
2. Björn Hansen, SWE, Hansen Sailing Team, Vizeweltmeister 2012
3. Phil Robertson, NZL, WAKA Racing, WM-Dritter 2012
4. Keith Swinton, AUS, Black Swan Racing, 4. Alpari WMRTour 2012
5. Pierre Antoine Morvan, FRA, Vannes Agglo Sail. Team, 6. AWMRT 2012
6. Taylor Canfield, ISV (Am. Jungferninseln),  Team USone, 7. AWMRT
7. Johnie Berntsson, SWE, Stena Sailing Team, 9. AWMRT 2012
8. Adam Minoprio, NZL, Team Alpari

ALS DEUTSCHER MEISTER QUALIFIZIERT:
9. Sven Erik Horsch, Hamburg, NRV

TEAMS MIT WILD CARDS
10. Mathieu Richard, FRA, French Match Racing Team, Ex-Nr. 1 WRL
11. Karol Jablonski, POL, Jablonski Racing Team, Weltmeister
12. Philipp Buhl, Sonthofen, STG/NRV Youth Team

6 Antworten zu „Match Race Germany: Nachwuchs zahlt Lehrgeld, Buhl gewinnt deutschen Zweikampf“

  1. Marc

    sagt:

    Könnte man auch mit LKWs um Strohhalme Rennen fahren, so vom Vergleich her.

    1. SR-Fan

      sagt:

      Muss zugeben, ich stelle mir das mit wendigeren Booten auch irgendwie interessanter vor. Bin allerdings auch nicht vom Fach 😉

      VG

  2. Wilfried

    sagt:

    was sind das für grausige Schiffe für ein Matchrace?

    1. SR-Fan

      sagt:

      Die vom Ex-Fensterbauer …

      VG

      1. Wilfried

        sagt:

        Hoffentlich behalten die ein bisschen Wind. 93 m2 und 8,3 t ist nicht der Brüller für nen „Cruiser-Racer“

  3. pro ac

    sagt:

    Ich hoffe, Philip Buhl schafft irgendwie die heute von ihm angesprochene Teilnahme am AC-Youth-Event (auch ohne unsere deutschen Segelsportförderer). Das wäre ihm, inkl. Crew, echt zu gönnen!!

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