World Match Race Finale Monsoon Cup: Brite Ian Williams ist Weltmeister

Ist das spannend?

Der Brite Ian Williams ist Match Race Weltmeister. Mit seinem Sieg beim Monsoon Cup in Malaysia, der letzten Regatta einen neunteiligen Serie in der ganzen Welt, gewann er die Gesamtwertung, in die sechs Resultate eingehen.

Ian Williams und Johnnie Berntsson beim engen Zweikampf im Finale um den Monsoon Cup. © Gareth Cooke/Subzero Images

Dabei betrug seine Gelpreis-Börse in der Saison 2011 insgesamt 220.064 Dollar. Für Williams ist es die dritte WM-Krone nach 2007 und 2008. Der 3:1 Sieg im Monsoon-Cup-Finale gegen den Schweden Johnie Berntsson war nur noch das Sahnehäubchen für den WM Sieg.

Williams hatte schon mit seinem 3:1 im Viertelfinale gegen den direkten Gegner in der Gesamtwertung Francesco Bruni den WM-Titel sicher gehabt. Der Brite tritt damit die Nachfolge seines Landsmanns Ben Ainslie an, der in dieser Saison nicht im Match Race Zirkus aktiv ist.

Berntsson vor Williams. Der Schwede schaffte es noch, sich in der Gesamtwertung der WM noch auf Platz drei vorzuschieben. © Gareth Cooke/Subzero Images

Für Williams war diese Saison ein Auf und Ab. Denn sein Hauptaugenmerk lag bei der Extreme Sailing Series, wo er versuchte, Einblicke ins Katamaransegeln zu gewinnen. Als Skipper des Teams GAC Pindar segelte er dabei gnadenlos hinterher. Bei den ersten beiden von acht Events wurde er letzter von elf Teams, dann steigerte er sich mühsam auf achte Plätze.  Aber zuletzt in Almeria schien er verstanden zu haben, wie es geht. Er holte einen starken vierten Rang.

Der Däne Jesper Radich, der in Malaysia mit dem Schweizer Christian Scherrer auf einem starken dritten Platz landete, hat ein gestiegenes professionelles Level auf der Match Race Tour festgestellt. „Wenn man erfolgreich sein will, muss man früh eine solide Crew zusammenstellen und viel miteinander trainieren, um eine gute Atmosphäre an Bord heruzstellen. Ian hat es gezeigt.“

Helden und Geld. Das Preisgeld auf der Tour wird permanent erhöht, aber die Top Teams kommen dennoch ohne Sponsor nicht klar. © Gareth Cooke/Subzero Images

Williams segelt mit seiner Crew schon länger zusammen und hat mit dem Amerikaner Bill Hardesty einen Taktiker zur Verfügung, der selber auf hohem Niveau Match Race segelt. Er ist Weltmeister in der renommierten Dreimann-Kielboot-Klasse Etchells.

Die World Match Race Serie entwickelt sich immer besser und professioneller. Aber seit Larry Ellisons pro-Katamaran-Entscheidung werden die Zweikampf-Künstler nicht mehr als potenzielle America’s Cup Steuerleute gesehen. Kann sie sich gegen die Konkurrenz der Katamaranveranstaltungen halten? Ist sie für sich spannend genug, um Zuschauer und Sponsoren zu binden?

Duelle unter Land. Die Zuschauer sind hautnah dabei. © Gareth Cooke/Subzero Images

Ich gebe zu, bei diesem Thema befangen zu sein. Wie ein Dyas Segler, der Bilder vom Dyas Segeln sieht. Wie ein Kat Segler, der Kats in Aktion betrachtet. Wenn ich mir die Videos aus Malaysia ansehe, bekomme ich nasse Hände, lausche fasziniert den Gesprächen, sehe die Feinheiten der Crewarbeit und die taktischen Entscheidungen.

Dabei ist die Übertragung längst nicht so ausgefeilt, wie beim America’s Cup. Das Video oben zeigt eben nur On-Board Bilder und stammt nicht von den Organisatoren. Kurze Video Clips mit spannenden Situationen fehlen. 

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

3 Kommentare zu „World Match Race Finale Monsoon Cup: Brite Ian Williams ist Weltmeister“

  1. Lyr sagt:

    Ich habe es morgens früh live im Internet gesehen. Da gab es auch sehr gute Außenaufnahmen, Interviews nach jedem Match direkt an Bord und eine extrem sympathische und kompetente Moderation.
    Leider waren die Rennen nach dem Start wirklich etwas einseitig, weil es bedingt durch den Strom immer nur über einen Extremschlag ging (entweder ganz rechts oder ganz links)… trotzdem für mich viel spannender als derzeit der AC

  2. Ketzer sagt:

    Ist halt nicht so stressig wie bei den Katamaranen. Beim Schach gucke ich auch nur alle 10 min mal hin und weiß Bescheid über den Stand der Dinge. 😀

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