Braschosblog: Jim Clark verkauft „Athena“ und „Hanuman“ für 87 Millionen Euro

Frau statt Yachten?

Segler kennen den kalifornische Softwarekaufmann Dr. Jim Clark, der als Mitbegründer von Netscape und Silicon Graphics zu einem Vermögen gelangte, als begeisterten Segler und potenten Yachtbauetat. In den vergangenen 1 ½ Jahrzehnten wurde er mit „Hyperion“, „Athena“ und „Hanuman“ Eigner dreier vielbeachteter Boote.

Hat das australische Model Kirsty Clark (geborene Hinze) ihrem Mann Dr. Jim Clark bereits im dritten Ehejahr gesagt: Schatz, Deine Boote oder ich? © Royal Huisman

Hat das australische Model Kirsty Clark (geborene Hinze) ihrem Mann Dr. Jim Clark bereits im dritten Ehejahr gesagt: Schatz, Deine Boote oder ich? © Royal Huisman

1998 takelte ihm die holländische Royal Huisman Werft die 47 m Slup „Hyperion“ mit einem 60 m Mast auf. Das war damals ziemlich viel Schiff und vorübergehend der größte Einmaster der Welt. Doch erlag Clark nach Übernahme des Fahrtenbootes im modernen Look rasch dem Charme traditioneller Linien.

So schoben ihm die Bootsbauer seines Vertrauens sechs Jahre später den 90 m Schoner „Athena“ aus der Halle,  die derzeit drittgröße Segelyacht der Welt: einen cremeweißen Anachronismus mit Klipperbug, Klüverbaum, Galeonsfigur, drei Masten und vorne umlaufender, traditionell vertäfelter Portugieserbrücke.

Sie ist ein Großsegler mit 60 m Wasserlinie und stilvoll geneigtem 4 Meter Flaggenstock, tausend Tonnen Verdrängung, angetrieben von 2.630 qm Segelfläche. Mit schwenkbaren Davits für die Beiboote, 41 Winschen und Rollsegeln. Einen amerikanisch großen Luxusliner mit fünf Waschmaschinen, 20 Kühlschränken, 23 Toiletten und 73 überwiegend automatisch bewegten Luken, von 8.500 Semsoren abgesichert.

Wie ich einmal bei einer Besichtigung der „Athena“ sah, ist sie passend zum Schiffsnamen mit einem antikisierenden Interieur ausgebaut, dessen senkrechte Rillen in Säulen, Pfosten und Möbelrundungen an die Kannelüren alter griechischer Tempel erinnern. Aus brasilianischem Swietenia Mahagoni und schwarzbraunen Intarsien aus westafrikanischem Wengé getischlert.

Was Kleines für zwischendurch

Achtern in der Eignerkajüte, die hinsichtlich Platz und Ausstattung eher an eine Hotelsuite erinnert, ließ Clark einen Humidor zur temperierten Aufbewahrung seiner Zigarren einbauen. Während ausgedehnter Törns über die Weltmeere hatte der Eigner in den vergangenen Jahren eine gute Zeit an Bord.

Erdmann Braschos

Sein Spezialgebiet umfasst Mega-Yachten, Klassiker, Daysailor und Schärenkreuzer. Mehr über Erdmann findest Du hier.

12 Kommentare zu „Braschosblog: Jim Clark verkauft „Athena“ und „Hanuman“ für 87 Millionen Euro“

  1. Heini sagt:

    1. Hanumans Aufbau ist nicht zu hoch
    2. Ich werde niemals diese Frauen verstehen, die mit ihrem Opa poppen

  2. hurghamann sagt:

    Warum denn immer gleich Heiraten? Das Inaussichtstellen einer Heirat motiviert doch eher und länger zu wohlverhalten sprich nautischer Toleranz…..

  3. G54 sagt:

    Frau oder Yacht ?
    Yacht !
    So schön wie Hanuman ist Kristy in 10 Jahren nicht mehr !

  4. hanseatic sagt:

    Teure Schiffe, schöne Frauen und dazu passend ein (gekonnt?) amüsanter faux-pas „Der Immobilionkaufmann John Williams aus Atlanta….“. Ja, ja, der Herr Braschos ist schon ein Schöngeist….. 😉

  5. SR-Fan sagt:

    Ist das nicht schön … wo die Liebe so hinfällt …

    VG

  6. °!° sagt:

    Artikel über solche Leute und solche Boote finde ich nicht so interessant.
    Millionär a, Model b, Boote x, y, z. Beliebig austauschbar, alle miteinander.
    Lieber was aus dem richtigen Leben!

  7. Minifahrer sagt:

    Es mag ja sein, dass J.C. ein begeisterter Segler ‚war‘ (vielleicht noch ist?), aber seine Schiffe leiden alle unter einem nicht passenden Aufbau bzw. merkwürdigen Proportionen.
    Hyperion ist unterum Wischiwaschi-grosses-Boot-haben-will und obenrum einfach eine Motoryacht mit Mast. Das ist nichts halbes und auch nichts Ganzes.
    Athena hat diesen riesigen Küstennahverkehrsdampfer-Aufbau, gepaart mit einem optisch eher merkwürdigen Rigg. Ich kann das in Hinsicht auf Bedienbarkeit verstehen, aber bei diesem Rumpf mit der vergleichsweise kurzen Wasserlinie wären zwei Masten, deutlich höher – und vor allem der vordere etwas achterlicher positioniert – bzgl. der Proportionen besser gewesen.
    Bei der aufgewendeten Summe für den Bau hätte etwas deutlich Eleganteres rauskommen können.
    Und Hanumans Aufbau ist per se schön, aber für eine J irgendwie zu hoch, das wirkt wie eine optische Bremse. Um so ärgerlicher, als der Rumpf eine Augenweide ist.

    • Claus sagt:

      ….das mag heute so aussehen!

      Als Hyperion gebaut wurde, war sie das Beste, Größte und geilste Boot unter der Sonne! Auf der Taufe von Hyperion(!) hat der Eigner „Athena“ bestellt und Wolther in große Nöte gebracht, denn er musste nicht nur eine Werfthalle bauen, sondern auch das Sperrwerk vor der Werft erweitern. Sowas geht in NL, bevor das Boot fertig ist!

      Aus meiner Sicht ist „Athena“ das Optimum, für eine retroklassische Yacht! Vgl. mit „EOS“….

      Und die J-Class ist ja nun mal ganz geil!

      Und, es ist nicht die Frau, der Mann baut neu- 100m plus!

  8. yuammy sagt:

    …naja, ob der jemals „ein begeisterter Segler“ war will ich mal dahingestellt lassen. Oftmals geht es diesen Menschen mehr um die Projekte an sich und sie verlieren recht schnell die Lust daran, wenn diese fertig sind. Dann wird die Schose verkauft und das nächste Projekt muss her.

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