Klassiker: Sopwith Zwölfer “Blue Marlin” – Neuer Hingucker für die Ostsee-Flotte

Fetisch, Objekt, Skulptur

Bei der 12mR Yacht„Blue Marlin“ ist nicht auf Anhieb klar, ob sie Fetisch, Möbel, Renommierschlitten, Problem, schwimmende Skulptur oder Vintage Sportgerät ist.

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Erdmann Braschos

Sein Spezialgebiet umfasst Mega-Yachten, Klassiker, Daysailor und Schärenkreuzer. Mehr über Erdmann findest Du hier.

8 Kommentare zu „Klassiker: Sopwith Zwölfer “Blue Marlin” – Neuer Hingucker für die Ostsee-Flotte“

  1. avatar Erdmann sagt:

    Habe David Pedrick und die Bootsbauer in Finnland leider vergeblich um eine Erläuterung gebeten. Daher hier von meiner Seite folgende Hinweise:

    Bronze Spanten und -Bodenwrangen wurden in den zwanziger und dreißiger Jahren meist bei großen angelsächsischen Holzbooten eingebaut, wo das Budget gegenüber der Qualität eine untergeordnete Rolle spielte.

    In Europa wurden aus Kostengründen meist Stahlspanten genommen, die irgendwann rosten. Das Deutsche Reich war für amerikanische Eigner damals ein Billiglohnland.

    Der Camper & Nicholson-Werftbau „Blue Marlin“ war teils mit Holz, teils mit Bronzespanten ausgesteift, wobei nur jeder dritte aus Metall war. Der Abeking & Rasmussen Zwölfer „Anitra“ war abwechselnd mit Holz und Stahlspanten verstärkt, also jeder zweite aus Metall. „Anitra“ wurde von der Martin Werft nahe am Original mit insgesamt 34 verzinkten und zusätzlich pulverbeschichteten Stahlspanten restauriert. Die Spanten wurden in Radolfzell im traditionellen Heißnietverfahren mit den Planken verbunden.

    Im Unterschied zu anderen Zwölfern, auch jenen, die Abeking & Rasmussen 1928 in die Staaten lieferte, war die „Sphinx“ (ex „Ostwind“) komplett mit Stahlspanten gebaut.

    Bei der Modernisierung der „Sphinx“ wurden in Flensburg sämtliche 53 Spanten ersetzt. Im Vor- und Achterschiff als übliche Winkelprofile, dazwischen wurden sogenannte „Holland Profile“ aus 5 mm mm starkem Niro (65 mm hoch, 40 mm breit) genommen.

    Die Hollandprofile mussten mit einer 50 t Presse in Form gebracht werden. Das soll sich – dem immer mit Vorsicht zu genießenden Küstenklatsch zufolge – als zu starr und problematisch erwiesen haben. Möglicherweise ist diese moderne Nirostalösung „overdone“ und nicht ideal.

    Die verschiedenen Bauweisen (jeder dritte, jeder zweite oder jeder Spant aus Stahl) und heutige Lösungen zeigen, mit wie viel Wissen, Erfahrung und auch Vorsicht bei der Überholung dieser Schiffe zu arbeiten ist.

    • avatar Super-Spät-Segler sagt:

      Moin Erdmann,
      Danke fürs Nachhaken!
      Hatte mir schon gedacht, daß Niro wegen der schlechten Bearbeitbarkeit vermieden wurde.

  2. avatar Super-Spät-Segler sagt:

    Kennt jemand den Grund für die Verwendung von Bronze für Spanten und Bodenwrangen?

    Siehe: http://srdev.svgverlag.de/fotostories/sr-bilderstory-zum-zwolfer-blue-marlin/nggallery/image/blue-marlin-11/

    Danke und Grüße!

    • avatar Ben sagt:

      Ich wage zu behaupten, dass zumindest die rechts im Bild sichtbare schweißkonstruktion keine Bronze ist. Ich vermute eine klassische stahlkonstruktion, bronzefarben geprimert… Die Schweißnähte sind zu sehen. Und geschweißte Konstruktionen aus Bronze flachmaterial sind doch eher ungewöhnlich.

      Gängig ist Bronze eher für gussteile.

      Kann der Autor hier aufklären?

    • avatar yuammy sagt:

      Die Website der Werft gibt Auskunft darüber warum Bronze verwendet wurde:

      “Welded bronze frames have replaced the original riveted steel frames. The floor and stem girders as well as all metal structure within Blue Marlin is now bronze which increases the life span of the boat.dramatically. The scantlings in the lower ends of the frames throughout the ballast keel and the five frames at the mast have been increased to substantially improve the transverse strength of the hull, while also comfortably meeting the current structural standards of ISO and ABS.

      Pedrick Yacht Designs engineered all the framing and drew every metal piece in its 3D CAD model of the hull. The shape of each metal piece was lofted and the nested plate layouts were water-jet cut from large bronze plates.

      Red Sky combined forces with welding machine manufacturer and welding experts Kemppi Ltd to develop the best system for the specific needs of the bronze welding on Blue Marlin. All welding work has been done by Red Sky’s master welder Tapani Sakki”

      …und ja, die Bronze wurde (wie man dort lesen kann) geschweisst.

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