Affäre Escoffier: FFV-Sanktionen aufgehoben – offizielle Ermittlungen gehen weiter

Verfahrensfehler

Der französische Sportbund CNOSF gab vor einer Woche in Sachen „Affäre Escoffier“ einen für den Seglerverband FFV ungünstigen Schlichtungsvorschlag ab. Daraufhin reagierte der FFV mit der Aufhebung aller erfolgten Sanktionen gegen Escoffier.

Kevin Escoffier © Holcim

In seiner Stellungnahme vertrat der CNOSF die Auffassung, dass es angesichts unzureichender Begründungen der Entscheidung angebracht wäre, den Berufungsentscheid zu überdenken. Da dieser bei einer Klage vor dem Verwaltungsgericht wegen Verfahrensfehlern aufgehoben werden könnte.

Schutz der Opfer vorrangig

Der Hauptvorwurf an den französischen Seglerverband FFVoile betrifft die unzureichende Einhaltung des Grundsatzes des kontradiktorischen Verfahrens, insbesondere weil die Instanzen keine Gegenüberstellung zwischen Escoffier und den Personen, die Zeugenaussagen gegen ihn gemacht haben, durchführten. Denn keine(r) der Zeuginnen und Zeugen respektive AnklägerInnen war zu den Verfahren erschienen, wohl um ihre Anonymität zu wahren. 

Auch wenn der Verband FFV die Stellungnahme des Schlichters des CNOSF mit der sofortigen Aufhebung aller Sanktionen akzeptiert, erinnerte der in diesem Fall federführende FFV-Verbandspräsident Jean-Luc Denéchau daran, dass für derartige Sachverhalte Gegenüberstellungen nur von der Justizbehörde unter bestimmten, gesetzlich festgelegten Bedingungen beschlossen werden können.

Der Segler-Verband betonte auch, dass er die Opfer schützen wolle, indem er sie nicht „einer traumatischen Erfahrung“ aussetze.

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Michael Kunst

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3 Kommentare zu „Affäre Escoffier: FFV-Sanktionen aufgehoben – offizielle Ermittlungen gehen weiter“

  1. Atlantis sagt:

    Fälle, bei denen es u.a. um Berufsverbot geht, sollten stets von ordentlichen Gerichten verhandelt werden.
    Den Funktionären dürfte es – wie es sich Falle Escoffier gezeigt hat – an juristischem Sachverstand mangeln.

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  2. Erstehandinfo sagt:

    Die Anzeige kam nicht von einer evtl. Betroffenen, sondern von einem Konkurrenten, ein Schelm wer böses dabei denkt. Hauptsache man hat eine Familie zerstört und die Existenz eines nach Gestz unschuldigen.

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  3. martin sagt:

    Was muss sich noch ändern?
    Medien wie Segelreporter sollten sich mit Wertungen und Vorverurteilungen zurückhalten, bis juristisch belastbare Fakten auf dem Tisch liegen. Das liest sich teilweise so, als ob MiKu eine persönliche Rechnung mit Escoffier offen hat.

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