Big Wave Action: Warum die Wellen vor Portugal so hoch werden

Die irren Wellenreiter

Die Big-Wave-Surfer haben sich vor dem portugiesischen Nazaré wieder in turmhohe Brecher gestürzt. Dabei ist es fast wieder zu einem dramatischen Unfall gekommen.

Zum Ende des Jahres hoffen die irren Big-Wave-Surfer immer auf Wetterbedingungen, die das Wasser vor Portugal zum Kochen bringen. Jetzt war es wieder so weit. Das verschlafene Fischerörtchen Nazaré wurde zum Zentrum der Surf-Elite aus aller Welt.

Ein Sturm in der Nähe von Neufundland auf der anderen Seite des Atlantiks bewegte sich in nord-nordöstlicher Richtung nach Island und ließ ein großes Gebiet mit Windgeschwindigkeiten von 40-50 Knoten und in der Spitze 70 Knoten entstehen. Dieser Sturm zog über eine See, die schon durch zwei vorausgegangene Stürme aufgewühlt war und so wurden nahe Nazaré bis zu 18 Meter hohe Wellen erwartet.

Die Untergund-Beschaffenheit vor Nazaré.

Dass die Wellen in Nazaré so gigantisch werden und sogar schon bis zu 30 Meter erreicht haben, hat mit speziellen geologischen Bedingungen zu tun. Ein 227 Kilometer langer und maximal 5 Kilometer tiefer Unterwasser-Canyon reicht bis auf 1,5 Kilometer an die Küste heran. Über ihm rollen die Wellen schneller als über dem flacheren Grund. Sie werden erst an seinem Ende wenige Hundert Meter vor dem Strand abrupt gestoppt. Ihre Energie entlädt sich in der Höhe. Zusätzlich überlagern sich die schnellen Wellen über dem Canyon mit den langsameren und eine entgegenkommende Küstenströmung sorgt für eine weitere Verstärkung.
Hier wird erklärt, warum die Wellen in Nazaré so hoch werden:

Ein großer Brecher soll bis zu 500.000 Tonnen Wassermassen mit sich schleppen und bis zu 80 Stundenkilometern erreichen. Weil der Speed eines Surfers nicht ausreicht, um die Welle zu erwischen, wenn er auf klassische Weise mit den Händen paddeln würde, lassen sich die Big-Wave-Surfer von Jet-Skis in die Brandung schleppen – und auch wieder abholen. Das wird besonders gefährlich, wenn es zum Wipe-Out kommt und man in den felsigen Bereich gerät.

So wie hier, als es fast zum Desaster gekommen wäre:

 

 
 
 
 
 
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Das erste Event gewann schließlich der Brasilianer Lucas Chumbo (26) vor dem Landsmann Pedro Scooby (33) und dem Hawaiianer Kai Lenny (29), der sich durchaus auch für das Segeln begeistern kann.

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Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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