Oft werden Crewmitglieder beim Setzen des Roll-Vorsegels gesehen, wie sie das große Tuch besonders schnell setzen wollen. Dabei lösen sie die Fock-Rollerleine und ziehen kräftig an der Fockschot, so dass das Segel sich blitzschnell und mit der Unterstützung des Windes von der Rollanlage abwickelt und es im Nu dichtgeholt werden kann.
Dabei wird häufig übersehen, dass die lose Rollerleine auch nur locker auf der Wickeltrommel aufgewickelt wird, wenn sich die Leine nicht gleich schon zwischen Trommel-Seitenwand und Stahl-Abweisbügel einklemmt.
Bei ruhigem Wetter und wenig Wind lässt sich die Fock auch mit dieser losen Rollerleine wieder eindrehen, aber bei kräftigem Wind und Seegang sieht das beim Einrollen oder Reffen ganz anders aus! Dann nämlich muss kräftig an der Rollerleine gezogen werden, manchmal sogar mit Winschenhilfe. Und dann zieht sich das vorher so lockere Tauwerk um die Trommel zusammen, bildet schon mal eine Schlaufe, und der schier unlösbare „Reffknoten“ ist perfekt! Am Schlimmsten wird es, wenn Spritzwasser die Leine durchnässt hat, denn dann dehnt sich das Tauwerk ein wenig mehr und verkeilt sich zu unlösbaren Knoten, die nur noch mit dem Messer aufzuschneiden sind … – das Segel übrigens auch, wenn es für längere Zeit killend im Wind flattert.
Wenn aber ein (zweites) Crewmitglied dafür sorgt, dass ein wenig Spannung auf der Rollanlagenleine während dem Setzen (also Abrollen) der Fock ist, dann wird die Rollerleine mäßig stramm auf die Trommel aufgewickelt. Das Vorsegel lässt sich dann auch bei schwerem Wetter jederzeit leicht wegrollen.
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