IMOCA-Video: Alex Thomson holt Nokia ins Boot – Technologie-Partner für die Zukunft

„Probleme lösen, die es noch nicht gibt“

Es wird wohl in erster Linie um Kommunikation an Bord gehen, aber auch um einander zuarbeitende Netzwerke und „eine Erweiterung technologischer Grenzen“. Könnte spannend werden! 

Alex Thomsons Foil-IMOCA gelten seit jeher als Boote, die im Hochseeregattasport mit „State of the Art“ bezeichnet werden können. Doch die Konkurrenz holt auf. Wie etwa Jeremie Beyous „Charal“, deren Foil und Flug-Künste zuletzt vor Lorient beeindruckten (siehe SR-Bericht). 

Da liegt es für clevere Teamchefs nahe, ihren Projekten so viele Zukunftschancen wie möglich zu bieten. So wollen Thompson wie auch Nokia, gemeinsam mit deren „weltweit renommierten industriellen Forschungs- und Innovationsmaschine Nokia Bell Labs“ (PR-Text),  ihre Zusammenarbeit als Investition in die Zukunft verstehen. 

Dabei haben sich vor allem Nokia und Noka Bell viel vorgenommen. Man wolle im Rahmen der Partnerschaft „Systeme an Bord und an Land erforschen, um die Leistungsfähigkeit des Alex Thomson Teams zu verbessern.“   Dabei soll ein „anhaltender Fokus auf die Erweiterung der technologischen Grenzen kritischer Netzwerke in der 5 G-Ära“ gelegt werden. 

Alex Thomson Racing, Nokia

Sieht immer wieder scharf aus: Thomsons Hugo Boss © ATR

Im Video wird die Frage gestellt: „Wie lösen wir Probleme, die noch nicht existieren?“ Ein fast schon philosophisches Statement, an dem sich die beiden Partner während der kommenden Jahre messen lassen müssen. 

Nokia Bells soll gemeinsam mit dem ATR Team „bestehende und neue Spitzentechnologien entwickeln und testen“. Von erweiterter Intelligenz und tragbarer Technologie bis hin zu Netzwerken und Kommunikationsmöglichkeiten ist die Rede… 

Auch wenn es sich hier im Prinzip um nichts anderes als die sowieso immer enthusiastischen Bekundungen zu Beginn einer Partnerschaft handelt, ist doch interessant, dass ein Unternehmen, das einst ganz vorne im weltweiten Business mitspielte, danach ziemlich in der Versenkung verschwand und nun wieder nach vorne kommen will (und wird), dies ausgerechnet mit einem Hochsee-Segelteam in Angriff nimmt. Spannend… 

avatar

Michael Kunst

Näheres zu miku findest Du hier

3 Kommentare zu „IMOCA-Video: Alex Thomson holt Nokia ins Boot – Technologie-Partner für die Zukunft“

  1. avatar Tom sagt:

    Kluger Schachzug von Nokia. Alex Thomson ist vermutlich der beste Werbepartner den man in diesem Berich bekommen kann, zeigt zum einen der quasi nie endende Vertrag mit Hugo Boss und zum anderen das er es Anfangs auch ohne große Erfolge geschafft hat das Wohl bekannteste Gesicht der imoca zu werden. Die Werbevideos der Boss Yacht sind weit über die Segel Szene hinaus bekannt und haben so eine sehr große Reichweite, wenn Nokia es geschickt nutzt können sie davon profitieren, auch für ATR ist die Partnerschaft nicht schlecht denn die neue imoca wird sicher nicht günstig und evtl. Wird fürs Volvo ocean Race eine zweite neue benötigt.

  2. avatar Martin Kautz sagt:

    Da wird der ‘skin tube’ an Bord ja zunehmend zum Störfaktor. OK, noch muß er die Vorsegel wechseln. Geht das Ein- und Ausreffen auf den IMOCAs schon automatisch?

    • avatar eku sagt:

      ich vermute mal, was du meinst …
      Zusammengefasst: segelt da noch ein Mensch?
      Meiner Ansicht nach ist segeln auf diesem Niveau nur noch möglich, wenn man das technische System “Boot” im Griff hat. Das ist auch gerade das spannende an diesen Regatten. Im Gegensatz zu den BuLi Regatten, wo es nur auf das segeln an sich ankommt.
      Man kann da sicherlich anderer Meinung zu sein, aber der Hype um das Foiling zeigt doch, dass es nicht das Ziel sein kann wieder mit Piraten eine allgemeine WM auszurichten (Nix gegen den Piraten! eine geile Kiste),
      Segeln ist für mich immer auch das Verstehen des Gesamtsystems gewesen und das ist es, was die Imocas so spannend macht.
      Vor allem, weil sich die Klasse bemüht auch ältere Boot konkurezfähig zu halten.

      Der Autopilot ist mE keineswegs etwas, was einfach ein boot super fährt.
      Da gehört schon eine gewisse Portion Know-How zu, um mit dem Stück Soft-/Hardware was zu reißen: Man muss eben das System verstehen und handhaben können.

      Beim Piraten wäre das natürlich obsolet.

      Anders gesagt: Die Welt bewegt sich – ob wir Menschen da wirklich positiv eingreifen? Ich befürchte nicht oft.
      Aber die Entwicklungen in der Imoca Klasse sind wirklich irre und mE vergleichbar mit der Nummer “Raumfahrt macht Teflon Pfanne”. Alleine schon die Gewichts-/Stabilitätsfrage bringt wahrscheinlich auch für viele andere Bereiche enorme Fortschritte.

      grüße eku

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert