Jules Verne Trophy: “Banque Populaire V” mit der perfekten Rekord-Weltumsegelung

In 45 Tagen um die Welt

Die 40 Meter lange "Banque Populaire" hat den absoluten Weltrekord bei der Jules Verne Trophy um die Welt auf 45 Tage festgesetzt. © Stichelbaut/BPCE

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41 Kommentare zu „Jules Verne Trophy: “Banque Populaire V” mit der perfekten Rekord-Weltumsegelung“

  1. Christian sagt:

    @ Schlumpf

    Aus Deinen ganzen Beiträgen spricht eine ziemlich unangenehme Selbstgerechtigkeit. ICH, der Schlumpf habe schon ALLES erlebt, Stürme, Kaventsmänner, Seekrankheit und dergleichen mehr.

    Ich bin kein Regattasegler, aber ich erinnere mich noch gut an die Diskussionen vor vielen Jahren in der Yacht, als Fotos zu sehen waren, wo Regattasegler statt Festmachern die Schoten verwendet haben, da aus Gewichtsgründen keine Festmachen an Bord waren.
    Damals brach eine Welle der Empörung über die Regattajungs herein.

    Aber was ist Seemannschaft ? Bei 8 Windstärken eine regattayacht, ganz gleich welche sicher zu handeln ? Für mich ist das exzellente Seemannschaft !
    Und Der Kapitän eines Containerschiffes (ich bin auch da schon 2x mitgefahren), wenn der sein riesiges Schiff total kontrolliert an die Kaimauer legt oder in Sturm und Nebel sicher ankommt ? Das ist für mich genauso exzellente Seemannschaft.

    Es gibt sehr viele gute Seeleute auf der Welt und leider auch sehr viele schlechte.
    Die Jungs von der Banque Pop. gehören sicher zu den (sehr) guten.

    Ahoi

  2. Schlumpf sagt:

    Aber Leute, wozu die ganze Aufregung?

    Weil so ein Boot schnell um die Welt gesegelt wurde?

    Wie eng liegen in 45 Tagen Zufall, Glück und Unglück beisammen?

    In ein paar Jahren ist das Schnee von gestern, wie zu meiner Zeit Taberly, Moitessier und viele Andere auch.

    zu:

    “Sattle doch um auf Strandsegeln, da gibt es so schnell keine Monsterwelle.”

    Interessant, meine Bekannten waren beim Tsunami am 26.12.2004 auf Phuket am STRAND.

    Sie waren Segler und sind seither spurlos verschwunden.

    Offshore wäre es tatsächlich sicherer gewesen, aber das spielt keine Rolle mehr.

    Aus meiner Zeit kenne ich noch viele waghalsige Sportler, habe Rennziegen gesehen, die kaum 300 sm weit gekommen sind.

    Was den Sport betrifft, den habe ich längst hinter mir.

    Für einige Jahre war ein Schiff meine Wohnung, wenn man das als Sport bezeichnen will?

    In der Zeit konnte ich nicht nur besoffene Segler sehen, sondern eine Menge Unglücke auch.

    Als Fahrtensegler hat man in aller Regel auch die Zeit, Risiken zu minimieren.

    Wer auf Zeit um den Globus hetzt, kann sich diesen Luxus einfach nicht leisten und liegt darin nicht eines der Hauptrisiken?

    Augen zu, Verstand aus und durch, egal was kommt?

    Sorry Sportsfreunde, das war nur eine provokante Frage.

    Was mich betrifft, so habe ich damals wohl etwas unmodern segeln und Seemannschaft gelernt.

    Meine Lehrer hatten mir sogar von Angst auf See erzählt, allerdings ohne den Kopf zu verlieren.

    Ich selbst hatte nicht nur einmal richtige Angst, ganz in der Nähe vom Fastnet Rock.

    Wahrscheinlich hat uns diese Ur-Angst sogar das Leben gerettet.

    Den Seemann möchte ich sehen, der nie Angst erlebt hat.

    Der muss neu erfunden werden oder er ist noch nie nüchtern zur See gefahren.

    • david sagt:

      Als Fahrtensegler hat man mehr Zeit Risiken zu minimieren?
      Okay mehr Zeit ist richtig, da eine Regattacrew dort schon lange wieder zuhause ist.
      1. sind auf einem Regattaschiff nur Profis am Werk, was die Gefahr minimiert.
      2. ist die Technologie besser als auf einem Schiff eines Fahrtensegler.
      3. das Material ist besser. Zwar auf Leichtigkeit gebaut, dennoch zuverlässuger und stabiler.
      -höher Speed -> Stürmen kann besser ausgewichen werden.
      – geringere Zeit zur Weltumseglung
      – mit Anwendung eines einfachen mathematischen Grundschatzes kann man sich erschließen, dass die Wahrscheinlichkeit in einen tödlichen Sturm bzw. einer Riesenwelle zu begegenen bei geringerer Zeit auf dem Wasser niedriger ausfällt, als auf einem Fahrtensegler, der wesentlich länger unterwegs ist.

      Deine Kritik ist gut, hier allerdings völlig unpassend. Die Kritik müsste eher bei Berichten von Amateuren kommen oder z.B. beim Sydney Hobart-Race wo viele Unerfahrende mitfahren. (Natürlich die Kritik überwiegend bei den Amatueren.)
      Bei dieser Leistung der Crew und generell bei Maxitris und wirklichen Profiseglern ist die Kritik falsch bzw. nicht zeitgemäß!

  3. Stumpf sagt:

    Es gibt auch in der Berufsschifffahrt verantwortungslose Menschen. Betrunkene Offiziere, schlafende Kapitäne, schlecht ausgebildete/unterbezahlte Mannschaften, etc. Ich könnte jetzt mit der Rena anfangen und bei der Exxon Valdez noch lange nicht aufhören.
    Diese schlumpfen Überlegungen, ob nun die Seeleute auf Frachtschiffen oder die “Sportler” die besseren Seeleute sind und wer hier immer wen retten muss, führen doch zu nichts.
    Fakt ist, dass den Offshore-Franzosen in Sachen Seemannschaft keiner so leicht was vor macht!

  4. Schlumpf sagt:

    Danke Carsten,

    genau das wollte ich kritisieren, denn Vorkommnisse in meinem Umfeld zeigten, welche Risiken Berufsschiffer eingehen mussten, um einen “Sportler” unter absoluter Lebensgefahr zu bergen.

    Im Spätherbst bei Orkan im N-Atlantik.

    Seitdem sehe ich solche Dinge mit völlig anderen Augen.

    Als Fahrtensegler war ich aber noch nie ein Fan des “Hochleistungssegelsports” sondern traditionellen Seemannsmethoden verhaftet.

    Fest steht, ich ziehe den Hut vor den Rettern aus bitterster Not!

    Grundsätzlich aber ist die See ein Ort, der Ehrfurcht gebietet, kein Spielplatz leichtsinniger Narren.

    Darum kann ich mit forschen Sprüchen nichts anfangen.

    Ab einem gewissen Punkt helfen gar keine Methoden mehr.

    Früher war ich auch weitaus leichtsinniger, aber im Anblick der Monsterwellen in der Fachliteratur hatte ich immer ein flaues Gefühl.

    Wo es in 30 Meter Höhe die Brückenfenster einschlägt schwimmt kein lächerlich kleiner Segler mehr.

    Wo so etwas passiert möchte ich nur noch auf einem getauchten U-Boot sein….

    Wenn man den “Mut” einiger Leute hier liest, so bin ich wirklich auf den falschen “Dampfer”.

    Zu viele Helden hier, die ich als Skipper garantiert nicht in der Crew haben möchte.

    Gute Nacht und danke für die klaren Worte!

    • Viper sagt:

      Hallo Schlumpf,
      ich muss da zu Deinem letzten Beitrag nochmal melden, Du schreibst das Du Fahrtensegler bist, in welche Liga stufst Du Dich damit ein, für mich bist Du dann auch nur ein Freizeitsportler. Somit ist der Ozean, für Dich auch Dein Spielplatz auf dem Du nach Deinen Aussagen auch nichts zu suchen hast……. .
      Leider bist Du in 200 Jahren nicht mehr auf der Welt aber nach der neusten Statitisk, soll die halbe Insel La palma von den kanaren wegbrechen und eine Flutwelle auslösen, die seinesgleichen sucht. Da hast Du selbst an Land keine Chance.
      Ich ziehe vor jedem Lebensretter den Hut, der den Mumm in den Knochen hat anderen aus der Not zu helfen. Aber grundsätzlich ist, so glaube ich, jeder bereit den anderen zu helfen egal ob an Land oder auf dem Wasser, dafür kann man tausende Beispiele bringen.
      Wenn einer von uns auf den Meeren oder auf dem Wasser unterwegs ist, sollte jeder respekt vor dem Wasser haben, aber keine Angst haben, wer Angst hat macht Fehler die meistens nicht gut ausgehen.
      Wenn Du nur Gedanken an die eventuelle Monsterwelle hast, dann darfst Du ja eigentlich nicht mehr segeln gehen….. .
      Jeder muss für sich selber ausloten wieweit er bereit ist Risiken ein zugehen ohne andere menschen großartig zu gefährden.
      Sattle doch um auf Strandsegeln, da gibt es so schnell keine Monsterwelle.

  5. Schlumpf sagt:

    Lieber Viper,

    warum laßt Ihr Euch denn so provozieren?

    Ich wollte doch nur Stimmen solche “Helden” hören, die bei uns an Bord waren und anfingen, wie kleine Kinder zu beten, nachdem sie sich von oben bis unten vollgekotzt und vollgesch…… hatten.

    Zitat:

    “Schlumpf gehe in Deine Hafenkneipe und erzähle von Deinen Stürmen die Du schon erlebt hast, glaubst Du ernsthaft, das Du der einzige auf dieser Welt bist, der Stürme und auch wirklich schwere Stürme erlebt hat?”

    Gute Idee!

    • Chris sagt:

      Muffi Schlumpf???

    • Carsten Kemmling sagt:

      hi schlumpf, ich halte deinen input für durchaus legitim und mutig. ist für dich vermutlich nachvollziehbar, dass du auf einer seite mit segel nerds schwer punkten kannst.

      die diskussionen, dass die freizeitschiffahrt das sicherheitsnetz der berufschifffahrt möglicherweise zu achtlos nutzt, kommt immer mal wieder hoch. ich hätte sie eher während des mini transats vermutet oder beim barcelona world race, wenn sich kleine crews in extremsituationen begeben.
      das banque populaire projekt ist vermutlich das falsche beispiel für deine kritik. es ist so professionell organisiert, dass ausfälle eben nicht vorkommen sollten. unnötige risiken würden den rekord kosten und die profis hätten ihren job falsch gemacht.
      in der vergangenheit gab es besonders nach den spektakulären rettungen während der Vendee Globes heftige kritik an der veranstaltung, weil sich retter in gefahrensituationen begeben haben. seitdem wurden die schiffe sicherer. der standard ist sicher weiter gestiegen.
      ob die veranstalter weiterhin ohne gegenleistung die potenzielle hilfe der berufschifffahrt in kauf nehmen, kann ich nicht beurteilen. aber ihr einsatz in notfällen wird sicher zu wenig gewürdigt.

  6. Viper sagt:

    Hallo miteiander,
    ich verfolge den Segelrporter schon seit längere Zeit und finde die beiträge hoch interessant auch die anschliessenden Äußerungen. Ich persönliche halte mich mit meiner Meinung her im Hintergrund, nur kann ich die Aussagen von Schlumpf nicht nachvollziehen. Ich ziehe den Hut vor der Leistung die hier mit dem Tri vollbracht worden ist. Es ist wichtig, das solche Touren unternommen werden und neue Techniken in einer solchen Form getestet werden. Nur so kommen wir weiter und die Neuentwicklungen kommen über kurz oder lang jedem zu gute.
    Es ist völlig egal für wie schwachsinnig manche diese Touren halten, ob gefährlich oder ungefährlich.
    Schlumpf gehe in Deine Hafenkneipe und erzähle von Deinen Stürmen die Du schon erlebt hast, glaubst Du ernsthaft, das Du der einzige auf dieser Welt bist, der Stürme und auch wirklich schwere Stürme erlebt hat? Die Jungs auf dem Tri wußten ganz genau was sie dort gemacht haben und wer die Reise verfolgt hat, wird mir zustimmen das die Sicherheit bei der Tour einen sehr hohen Stellenwert hatte.
    Auch in der Berufschifffahrt wird verantwortungslos gehandelt, das beste Beispiel ist der Containerfrachter vor der Neuseeländischen Küste….. . Das sind Schäden die dort entstehen wo ein ganzes Land betroffen ist.
    Ich bin dafür, das der Tri überholt wird und seinen eigenen Rekord im nächsten Jahr bricht.

  7. Schlumpf sagt:

    Nun ihr Helden,

    wer von Euch hat so etwas selbst erlebt oder überlebt?

    Wer hat tage- und nächtelang gekotzt wie ein Reiher?

    Wer von Euch hat um sein jämmerliches Leben gewimmert und sich einwickeln lassen in Wärmedecken, wie ein Wickelkind?

    Hat einer von Euch je eine richtigen Sturm erlebt, die Brandung auf Leegerwall donnern gehört, mitten in der Nacht bei völlig unklarem Besteck?

    Es ist wohl schon ein Unterscheid, davon am PC weg Heldentum zu schreiben, statt auf dem Ozean ums nackte Überleben zu kämpfen bzw. Andere zwangsweise mitkämpfen zu lassen.

    Die früheren Entdecker wussten was sie riskierten und vor allem meist auch wofür.

    Als sie aufbrachen die neune Welten zu erforschen, war ihnen klar, dass Hilfe von Außen nahezu unmöglich war. Es gab bei Gefahren kaum einen Weg zurück. Man musste sich auf sich SELBST verlassen und da liegt DER Unterschied.

    Es war KEIN SPORT für lebensgefährliche Sensationen.

    Hier geht es NUR um Beifall!

    Man schickt ein 16-jähriges Mädel los, um die Welt zu umsegeln und in dieser Spassgesellschaft regt sich niemand mehr gross darüber auf.

    Welchen Sinn macht es einen Spielzeugsegler zu bauen, der in Rekordzeit um die Welt fährt und sonst keinen Nutzen bringt?

    Hier ist die Geschwindigkeit nur reiner Selbst- und Showzweck.

    Beim Blauen Band ging es um Fortschritt in der TO-Überquerung und weil das Hirn außer Kraft gesetzt wurde, ist die Titanic letztlich auch abgesoffen worden.

    Das war semiprofessionelle Bedenkenträgerei von Jemanden der die Lage vor Ort seit Dekaden kennt.

    Nicht nur von der Couch und vom Chiemsee aus.

    Das hier niemand ein Haar gekrümmt wurde oder gekrümmt werden musste, ist wohl purer Zufall, pures Glück, aber davon überlebt man auf den Meeren langfristig nicht.

    • David sagt:

      Gegenfrage: Hast du dich mal intensiv mit modernen Rennyachten beschäftigt? Anscheinend nicht.
      Zudem redest du hier von einer völlig anderen Zeiten und schweifst weit vom Thema ab.
      Aber eines möchte ich einmal klarstellen: die Schiffe haben sich enorm weiterentwickelt. Der Wetterfrosch im Marmeladenglas wurde schon lange gegen Hightechgeräte ersetzt. Echt.
      Diese Männer fahren im Sinne ihres Zieles und kämpfen nicht gegen die Natur sondern nutzen die Kräfte und greifen nur knotrolliert ein. Das ist ihr Job und den beherrschen sie.
      Dank ihrer Geräte können sie das Wetter Tage vorher erkennen und auch kurzfristigen Wetterumsprüngen kann man ausweichen, denn so ein Schiff legt anders als Columbus und auch anders als die Monohullyachten aus dem Jahr 1979, die vorhin angesprochen wurden, bis über 1000km am tag zurück.

      Und zu deiner Argumentation mit der Riesenwelle, die das Containerschiff München umgeschmissen hat. Deinerformulierung nach, kann den Sport nciht befürworten wenn er einer solchen Welle nicht standhält. Selbst ein Contaienrschiff schafft es nicht. Sollen diese auch abgeschafft werden.
      Soll man auch nicht mehr Joggen gehen da ein Erdrutsch enstehen könnte wo man joggt.
      Der Erdrutsch ist wahrscheinlicher als so eine Welle. Es war schwach dies mit reinzubringen. dabei gibt es nicht mehr zu retten.

      Fakt ist, dass die Männer wissen was sie tun und in diesem Sport auf dem Niveau lange keine Tragödien geschehen sind, denn die Crew und das Schiff sind optimal ausgestattet.
      erst informieren bevor man etwas kritisiert und soweit vom Thema abkommt. Jetzt musste ich da hinterher.

  8. Andreas sagt:

    Warscheinlich würden wir ohne Risikobereitschaft immer noch in Höhlen hocken. Ich find das klasse, was die Crew da geleistet hat.

  9. Christian sagt:

    Meine Güte, da wurde gerade in höchst beeindruckender Manier ein ohnehin schon beeindruckender Weltrekord gebrochen, ohne dass irgendjemandem auch nur ein Haar gekrümmt wurde, und was geht hier ab? Semiprofessionelle Bedenkenträgerei.

    Je prefer de célébrer avec les Francais… 🙂

  10. O.H. sagt:

    Egal bei welchem Sport, es gibt immer ein Risiko, ausser vielleicht beim Hallenhalma. Der Extrembergsteiger riskiert auch sein Leben und muss vielleicht von dritten gerettet werden. Nur, mit der Einstellung wäre weder Lindburgh über den Atlantik geflogen, noch so manch andere Pioniertat je gemacht worden. Jede Form von Rekordversuch birgt das Risiko zu scheitern, die See ist auch immer potentiell gefährlich, selbst für den topvorbereiteten Normalseefahrer. Es wird immer(!) jeder gerettet, anders geht es nicht.

    Wie schnell war die schnellste Einrumpfumsegelung?
    Wie schnell war die schnellste “Umsegelung” mit einem motorgetriebenen Schiff?

  11. Schlumpf sagt:

    @T.K

    “Der Dampfer ist so sauschnell, dass sie nach belieben den gefährlichen Wettern und Stürmen ausweichen können. Ich glaube das sie zu keiner Zeit mehr als 8 Bft hatten, zumindest nicht wenn ich im tracker geschaut habe. Und 8 Bft ist für solch einen Giganten kein Problem!

    Das ist mit einem “langsamen” Einrumpfer defintiv anders.”

    Nach Belieben ist wohl etwas übertrieben, denn es kommt auf die Wetterfronten an.

    Bei Flugzeugen mag man von der Möglichkeit eines Ausweichens reden können, aber nicht bei noch so schnellen Seglern. Die sind vergleichsweise immer noch sehr langsam.

    Mein Metier waren schwere Stahldampfer nach traditionellen Bauweisen und nicht so filigrane Rennziegen. Dinger, fast wie U-Boote gebaut, mit schweren Verschalkungen, Seeschlagblenden, … altbewährte Schiffe eben, kein Spielzeug für betuchte, gelangweilte Jungs und Mädels.

    Vor dem Ausbau wurden jahrelange Versuche gemacht, wie sich das jeweilige Schiff in absoluten Extremsituationen verhalten würde, bis hin zu maßstabgetreuen Modellen für Durchkenterungsversuche.

    Ein Schlüsselerlebnis war damals das Fastnet Race 1979

    > http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39908704.html und das spurlos Verschwinden des Containerschiffs München.

    Ferner kommt es auch sehr stark darauf an, in welchem Seegebiet man gerade von einem Sturm erwischt wird.

    Zum Beispiel, ob man gerade genug Seeraum hat, um überhaupt ausweichen zu können, wie tief das Wasser ist, ob man sich überhaupt noch freisegeln kann, wobei man im freien Seeraum natürlich gewisse “Vorzüge” hat.
    Unkalkulierbar aber sind die von mir genannten Freakwaves, die es wohl weitaus häufiger gibt, als früher angenommen. Monsterwellen, die wie aus dem Nichts auftauchen.

    Was machst Du, wenn so eine gigantische Wasserwand auf Dich zurauscht, die man erst erkennt, wenn es längst zu spät ist?

    http://www.naturgewalten.de/2freakwaves.htm

    Jeder kann mit seinem Leben machen was er für nötig betrachtet.

    Mein Problem dabei aber bleibt die Tatsache, das Andere genötigt sind ihr Leben zu riskieren und ich möchte diesen Leuten das nicht unnötig antun.

    Hier beginnt es für mich aufzuhören, solche Dinge, als Sport zu sehen.

    • ??? sagt:

      Dann solltest du aber auch die komplette Elektrik ausm Haus entfernen und jede Kerze.
      Das kann zum Brand führen und ein Feuerwehrman könnte sterben.

    • Schärenkreuzer sagt:

      Keine Angst, Du gefährdest keinen Seemann…, denn Du segelst ja nur daheim auf dem Sofa -wenn überhaupt. Die seemännische und die konstruktive Leistung waren grandios, die Männer haben das Riesending an einem Stück und mit neuem Rekord nach Hause gebracht! Vive la France!

  12. Schlumpf sagt:

    @ Mike

    Nun gut, dass ist Ansichtssache, aber fest steht, dass die Sache mit F1 sehr wenig zu tun hat, denn beim Autorennen riskiert der jeweilige Fahrer seinen Kopf alleine oder eben die Köpfe einiger seiner Kontrahenten.

    Anders ist es auf See, denn da müssen fremde Seeleute oder Hubschrauberbesatzungen ihr Leben risikeren, um im Falle eines Falles, fremde “Sportler” zu retten.

    Da sieht die Sache schon anders aus, was ich selbst miterleben musste.

    Eine Yacht ist im Spätherbst von Neufundland nach Europa unterwegs, obwohl dort oben zu solchen Jahreszeiten niemand freiwillig segelt, es ein denn ein “Sportler”.
    Nach wochenlangem orkanarigen Sturm bricht erst einmal der Mast über der Saling.
    Mit dem Reststummel geht die Fahrt weiter, der Funk funktioniert nur noch besch……, weil die Antenne nur noch tief über Deck provisorisch montiert ist.
    Das Notrigg hat nur noch wenige Lappen.

    Ein paar Tage darauf erneut eine schwere See und der Rest vom Rigg ist futsch.
    Antenne Fehlanzeige, Akkus aus der Halterung, Chaos unter Deck, Wasser knietief im Schiff, Kaventsmänner vor der “Haustüre”.

    Funkboje die einzige Notrufmöglichkeit.
    Dann reinster Zufall.
    Eine Linienmaschine hört bruchstückhaft den Notruf, tage- und nächtelang sucht die kanadische Luftwaffe mit U-Bootsuchflugzeugen den N-Atlantik ab, findet zufällig das Segelspielzeug, ordert einen zufällig 60 sm nahen Frachter zum Havaristen.

    2 Männer steigen außenbords die Jakobsleiter hinab und bergen den “Sportler” im Lee der Stahlwand im “Vorbeiflug” der Yacht ab, die haarscharf an ihnen vorbeizischt, wie ein Fahrstuhl.

    Risiko nicht auszudenken.
    3 Tage zusätzliche Verspätung des gecharterten Frachter, der ohnehin 1 Woche wegen Sturm zurück liegt.
    Charter, so weit ich mich erinnere ca. 175.000 Dollars je Tag.

    Was ist dabei noch Sport?

    Noch Fragen?

    Wer würde unter solchen Umständen solche “Sportler” retten?

    • T.K. sagt:

      Ich finde dass gerade die Banque Populaire prädestiniert ist für diese Reise.

      Der Dampfer ist so sauschnell, dass sie nach belieben den gefährlichen Wettern und Stürmen ausweichen können. Ich glaube das sie zu keiner Zeit mehr als 8 Bft hatten, zumindest nicht wenn ich im tracker geschaut habe. Und 8 Bft ist für solch einen Giganten kein Problem!

      Das ist mit einem “langsamen” Einrumpfer defintiv anders.

    • ??? sagt:

      Klinkt nicht so als seist du selbst segler.
      Sonst würdest du Sportler nich immer in Anführungszeichen setzen.
      Ich denke es ist ne große leistung was die gemacht haben.

  13. Schlumpf sagt:

    Offenbar bin ich schon etwas zu alt für solche “Abenteuer”.

    Zu meiner Zeit war noch Seemannschaft gefragt.
    Das Meer ist offenbar nicht gefährlich genug, um Respekt abzunötigen.
    Was macht man eigentlich, wenn eine Freakwave so ein Super-Spielzeug erwischt?
    Frank Rob schrieb mal den Segelratgeber: “Beaufort 10, was tun?”
    Da hat sich eine große seegängige Segelyacht 2 mal nach vorne überschlagen und kein Mast-Stummel mehr war danach an Deck.

    Welcher Berufsseemann setzt sein Leben dafür ein, solche Hasardeure zu retten?

    So ein Vorgang ist mir sehr gut bekannt und die Yacht liegt in der Nähe der Titanic.

    Es war gerade noch gut gegangen und es muss etwas dran sein am Sprichwort, dass die dümmsten Bauern doch die größten Kartoffeln haben zu scheinen.

    Am Himalaja hat man sich an über die Touristen-Leichen gewöhnt…

    Jedem das Seine……….

    • Mike sagt:

      Natürlich beinhaltet so ein Rekord bzw. ein Rekordversuch seine Risiken. Wer aber diesen Rekord von Banque Populaire mitverfolgt hat, wird mitbekommen haben, dass die Jungs bewußt schonend mit dem Schiff umgegangen sind um den Rekord nicht zu gefährden. Denn jeder Rekord zählt bekanntermaßen erst im Ziel. Und um dies überhaupt zu erreichen und nicht zu scheitern wie viele andere Schiffe, sind die Jungs um Loick Peyron gerade im Südpolarmeer eher auf die Bremsen denn aufs Gas gestiegen. Natürlich kann man dennoch nicht alle Risiken ausschließen, aber es ist immer eine Abwägung was man noch vertreten kann und was nicht. Und diese Abwägung zieht wohl jeder für sich.
      Bei mir hört es beim Vendee Globe auf, bei dem die Jungs allein durchs Südpolarmeer segeln, obwohl es dort vor Eis nur so wimmelt. Und obwohl mir vollends bewußt ist, dass auch die Segler auf BP nachts keine Growler sehen, geschweige denn ihnen ausweichen können, finde ich es dennoch vernünftiger zumindest jemanden an Bord zu haben, der nach vorne guckt und nicht alleine unter Deck zu schlafen und durch die Nacht zu segeln.

      Was nun vernünftig ist und was nicht, muss wohl jeder für sich entscheiden. Es ist wohl auch nicht vernünftig mit einem Formel 1 Fahrzeug durch Monaco zu fahren….

    • uli sagt:

      Schlumpf schau besser weiter Musikantenstadl. Dein Geblubber passt nicht zum Thema.

  14. Michael sagt:

    Da kann man wohl nur gratulieren und den Hut ziehen. Die angegebene höchste Geschwindigkeit wundert mich ein wenig. Zwischenzeitig wurde von einem Peak von 48 Knoten berichtet.

  15. T.K. sagt:

    Unglaublich, ich muss es wiederholen.
    Dabei wäre sogar eine Zeit von weit unter 45 Tagen möglich gewesen.
    Immerhin hat diese segelnde Terrasse im Pazifik 2 Tage und im Nordatlantik 1 Tag wegen schlechterer Windverhältnisse auf Groupama verloren.
    Das Schiff hat noch mehr potenzial. Eine Zeit um 42 Tage oder weniger sollte mit diesem Dampfer bei Idealbedingungen möglich sein. Also da ist noch Luft nach oben!
    Dagegen halte ich das Hydroptère Konzept zur Zeit für viel zu fragil. Das wird noch lange dauern bis der Dampfer um die Welt geht. Die Banque Populaire V hat zwar alle technischen Möglichkeiten die es zur Zeit am Markt gibt, bleibt aber dennoch recht moderat bei deren Einsatz. Dieser Dampfer ist einfach schnell aufgrund seiner schieren Größe.

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