Auf dem Bodensee ist eine Seglerin gestorben, weil ein Motorboot ihr Segelboot überfahren hat. Es war kein Sturm,, keine technische Panne – es waren einfach zu viel PS, zu wenig Kontrolle, vermutlich wenig Ahnung und kein Ausguck. Die Wasserschutzpolizei ermittelt, wie sie das immer tut. Und wie immer wird am Ende stehen, dass es ein „tragischer Unfall“ war. Tragisch, aber auch vermeidbar. Was kann man tun?

Der Fall auf dem Bodensee weckt Erinnerungen an frühere Unfälle. Auf dem Gardasee überfuhren zwei Männer mit Promille und Tempo ein kleines Boot, zwei junge Menschen starben. Vor Jahren in Pelzerhaken traf es einen Windsurfer, der keine Chance hatte, als ihn eine riesige Sunseeker-Motoryacht mit 38 Knoten überfuhr, er schwer verletzt wurde und nur mit erheblichen Einschränkungen weiterleben kann. Und zwischendurch gibt es ungezählte Beinahe-Kollisionen, die nie in die Öffentlichkeit gelangen, außer hier und dort mal in den sozialen Medien.
Wer regelmäßig segelt oder surft, kennt es: das Wummern im Rücken, wenn ein Motorboot zu nah vorbeirauscht, das kurze Zucken, ob der Fahrer einen überhaupt gesehen hat. Manchmal, so einen Eindruck hatte ich schon des öfteren, machen sich manche Mobo-Kapitäne einen Spaß draus, bei Flaute und Glattwasser das Segelboote dort drüben (also mich) mal ordentlich durchzuschütteln. Vor allem in meiner Zeit auf den Brandenburger Binnenrevieren kam das recht oft vor. Aber auch auf der Ostsee hatte ich das schon. Bloß nicht Abstand halten, sondern ungedrosselt so nah wie eben möglich vorbeiballern. Und dann sitzen sie da auf ihren Flybridges und starren einen an wie die Kachelöfen. Für solche Momente habe ich immer leicht vergammeltes Obst und Gemüse parat. Mit einer matschigen Tomate hab ich da schon einmal mit einem beherzten Wurf einen Salon verziert. Leider verhindern matschige Tomaten keine Unfälle.


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