Erst überwinterten Buckelwale in der Ostsee dann kamen im vergangenen Jahr Finnwale hinzu, und nun erfahren wir von Pottwalen in der Nordsee. Was treibt die Meeressäuger hier her?
Die Pottwale dürften nicht gerade heimisch werden. Denn für sie birgt die Nordsee die Gefahr einer tödlichen Falle. 12 Tiere sind bisher verendet. An deutschen Küsten starben sechs Tiere und ebenso viele auf dem Strand der niederländischen Insel Texel.
Bei einem solchen Massenphänomen stellt sich schnell die Frage, ob die durch den Menschen verursachte Veränderung der Umwelt damit zu tun hat. Aber Wissenschaftler konnten bisher darauf keine klare Antwort geben.
Dem Stern sagte der Biologe Hendrik Brunkhorst, das auch 1996 und 97 jeweils rund 15 Tiere bei Rømø strandeten. Angesichts der großen Zahl von mehreren tausend Exemplaren zurzeit auf Wanderung seien aber auch 12 nur eine kleine Zahl. Pottwale sind nicht bedroht. Weltweit gebe es mehr als eine Million Säuger dieser Art.
Dennoch sei es bedenklich, dass sich die Pottwale offenbar auf dem Weg von der Futtersuche bei Norwegen zurück zu den Azoren verirrt haben. Zunehmender Unterwasserlärm durch militärische Aktivitäten oder Ölförderung können Gründe dafür sein, dass das Ortungssystem per Schallwellen versage. In der Nordsee sei es durch die geringere Wassertiefe und starke Sedimentierung ohnehin schwierig für die Wale zu navigieren.
Aber diese Erklärung sei nicht gesichert. Eine neuere Theorie sehe einen Zusammenhang mit der Sonnenaktivität, die einen Einfluss auf das Magnetfeld der Erde hat. Wenn sich die Linien verbiegen, haben Wale große Orientierungsprobleme.
Wenn die Tiere erst einmal am Strand angespült werden, besteht kaum noch eine Hoffnung zu überleben. Ihr Gewicht von bis zu zwölf Tonnen zerdrücke Blutgefäße und Lunge und sorge für das Versagen des Herz-Kreislauf-Systems.
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