Seit 26 Tagen sind Romain Pilliard und Alex Pella unterwegs, um erstmals mit einem Multihull gegen den Wind die Welt zu umrunden. Nun entdecken sie bei 56 Knoten gegenan, was das heißt und parken bei Feuerland.
Seit Sonntag wartet der Trimaran „Use It Again“ im Nordwesten der Le-Maire-Straße vor Feuerland auf besseres Wetter, um das Kap Hoorn bezwingen zu können. Wo früher die großen Clipper in ähnlicher Position oft wochenlang auf ein Zeitfenster warteten, um die Südspitze von Südamerika zu passieren, muss nun auch der ehemalige Trimaran von Ellen MacArthur ausharren.
48 Stunden lang hatte sich das spanischfranzösische Skipper-Duo in höchster Anspannung bei einem Wind zwischen 40 und 56 Knoten und aufgewühlter See in den Schutz der Landabdeckung vorgekämpft – nun wartet es darauf, die Kap Hoorn-Rundung zu bewältigen.
Wann das sein wird, ist längst noch nicht klar. Aktuell ist nicht daran zu denken. Sechs Meter hohe Wellen versperren den Weg. An gleicher Stelle war im Dezember 2017 Yves Le Blevec mit seinem Trimaran gescheitert. Der 31 Meter lange Multihull kenterte, nachdem ein Schwimmer abgebrochen war. Le Blevec wurde von einem Hubschrauber abgeborgen.
Eine Woche vor der Referenzzeit
So weit wollen es die beiden Skipper der „Use It Again“ nicht kommen lassen. Sie segelten in den vergangenen drei Tagen sehr vorsichtig im Sturm und bewegten sich auch ohne Segel mit bis zu 8 Knoten vorwärts. Sie geben sich kämpferisch: „Uns geht es gut. Wir sind gewappnet für das, was vor uns liegt. Die Herausforderung ist hart, aber wir vergessen die Sache nicht. Sie ist es wert“, sagt Pilliard.
Ihr Wetterrouter Christian Dumard glaubt für den Nonstop-Versuch an ein Wetterfenster bis zum 3. Februar. Es werden aber mindestens 36 Stunden mit leichterem Wind benötigt, um die Rundung zu schaffen. Zeitdruck haben sie eigentlich nicht. Die Referenzzeit von Jean-Luc Van Den Heedes Rekord mit seinem Einrumpfer hatten sie schon um gut eine Woche unterboten und sich damit ein Polster erarbeitet.
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