Wenn es noch eines weiteren Belegs bedurft hätte, wo in der europäischen Katamaran-Szene die Jugend rockt, an der Adria wurde er im Juli 2015 geliefert: Auf Platz 1 und Platz drei des Treppchens standen U21-Teams.
Auch die Zweitplatzierten Emmanuel le Chapelier und sein Schotte Eric le Bouedec dürfen in der Seglerszene noch nicht als Master antreten.
Der mittlerweile 15-jährige Henri Demesmaeker, der schon bei der WM 2013 in Travemünde als einer der jüngsten Katamaranweltmeister in einer Erwachsenen-Bootsklasse sein Talent unter Beweis stellte, zeigte in Cesenatico mit Crew Alec Bague der Konkurrenz wieder einmal die Hecks. Und dies mit einer Dominanz, die das amtierende Viper-Weltmeister Team Emmanuel Le Chapelier/Eric le Bouedec verzweifeln liess. Selbst die aus Australien angereisten aktuellen F16 Weltmeister Adrian Fawcett und Jessie Dobbie oder die französiche Europameisterin des Jahres 2014 Kim-Anne le Formal hatten gegen die Hotshots aus Belgien kein Chance. Ein schöner Erfolg für die beiden, die sich parallel in der olympischen N17 Klasse warmlaufen. Aber auch ein schöner Erfolg für die Drittplatzierten Aurélie van Schoote/Morgan Goog.
Bei Leichtwindbedingungen waren im Circolo Vela Cesenatico 42 Boote aus 8 Nationen gestartet und hatten an vier Wettfahrtagen 11 Läufe absolviert. Aus Deutschland waren insgesamt vier Boote gemeldet, während Frankreich, die Niederlande und Belgien das Gros der Teilnehmer stellten. Neben diesen Ländern stellte auch die Schweiz ein Jugendteam. Bemerkenswert: ein knappes Drittel der Steuerleute waren Frauen, ein deutlich höherer Anteil als in allen anderen Katamaran Klassen. Ebenfalls im Feld: vier Einhand-Segler, die in der F16- Klasse ohne Fock gegen die Doppelsitzer antreten dürfen.
Die deutsche Equipe, allesamt ambitionierte berufstätige Freizeitsegler konnte den mit Coaches angereisten und austrainierten Teams aus den Niederlanden, Belgien oder Frankreich naturgemäß Nichts entgegensetzen und fand sich im hinteren Mittelfeld wieder.
Die Vermessungsklasse Formula 16 scheint im Wesentlichen zu funktionieren, da die Plätze eins bis drei von unterschiedlichen Fabrikaten belegt wurde. Neben dem Siegerboot Marke Goodall Design Viper, konnte Emmanuel le Chapelier einen Bimare X16f auf den zweiten Platz steuern, der dritte Platz ging an einen Falcon F16. Die sehr robusten, jedoch etwas schwereren Nacra F16 waren bei den Leichtwindbedingungen etwas benachteiligt. haben ihre Wettbewerbsfähigkeit jedoch bei rauen Bedingungen wie z.B. der ‚Ronde om Texel‘ schon mehrfach eindrucksvoll belegt.
Die Klassenregeln haben zudem Boote hervorgebracht, die sicher und einfach zu segeln sind, als Familienboot taugen und mit denen sich dennoch ambitionierter Segelsport auch als Vorbereitung auf den olympischen N17 betreiben lässt. Fazit aus deutscher Sicht: Es wäre Zeit, nicht nur in Süddeutschland, sondern auch im Norden der Republik die F16 Segelei zu fördern.
Deutsche Formula16 Klassenvereinigung e.V., Thomas König
www.formula16.de