Die vergangene Vendée Globe mag auf den ersten Blick enttäuschend für Boris Herrmann verlaufen sein. Aber das hat seinem Marktwert nicht geschadet. Er war danach zwar nicht wie beim ersten Mal der umjubelte Talkshow-Gast bei Lanz oder Ina , oder zog die Lose für den DFB-Pokal, dennoch fließt weiterhin das Geld.
Nach der Vendée Globe ist vor der Vendée Globe. Die Top Teams haben die wichtigen Weichen für die nächste Regatta um die Welt 2028 längst gestellt. Wenn sie es denn konnten. Wenn sie rechtzeitig das Budget gesichert haben. Verträge liefen aus, neu mussten verhandelt werden. Nicht allen ist das geglückt.
Damien Seguin etwa wechselte zu der günstigeren Trimaran-Klasse. Pip Hare sucht nach ihrem Mastbruch noch immer nach einem neuen Geldgeber und heuert beim Kanadier Scott Shawyer an . Auch Thomas Ruyant verliert seinen Sponsor, kann aber immerhin noch einen neuen IMOCA bauen.

Ganz anders sieht die Sache für Boris Herrmann aus. Sieben Geldgeber hielten bisher das Team Malizia in Bewegung – Yacht Club de Monaco, EFG International, Zurich Gruppe Deutschland, Kuehne+Nagel, MSC Mediterranean Shipping Company, Hapag-Lloyd und Schütz – allesamt namhafte Schwergewichte der Business-Welt und keiner ist nach dem 12. Platz bei der Vendée Globe abgesprungen. Im Gegenteil nun darf der Skipper die Buchstaben einer weiteren großen Firma auf Segel und Boot kleben.
KPMG hat eine sogenannte „strategische Partnerschaft“ mit dem Team Malizia geschlossen. Dieser Begriff mag auf eine kostenlose Win-Win Situation deuten, bei der kein Geld fließt. Davon ist dieser Deal aber weit entfernt. Bei KPMG handelt es sich immerhin um die viertgrößte Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma der Welt mit mehr als 273.000 Mitarbeitenden in 143 Ländern und Territorien. In Deutschland nimmt das Unternehmen mit über 14.000 Mitarbeitenden an 30 Standorten und einem Umsatz im Geschäftsjahr 2024 von 2,61 Milliarden Euro Rang drei.

Nur ein solch renommiertes Unternehmen ist in der Lage die Millionensumme aufzuwenden, die inzwischen nötig ist, um bei Malizia an Bord zu gehen.
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