Die Class40-Elite ist seit Sonntag beim Normandy Channel Race unterwegs. Eine schwere Kollision führt schon beim Start zu Ausfällen – der Zweitplatzierte ist in der Nacht mit einem Mastbruch raus. Wie sich die beiden Vendée-Globe-Sieger-Legenden Michel Desjoyeaux (59) und Vincent Riou (53) schlagen.
Achille Nebout und Gildas Mahé haben mit ihrer Class40 Amarris am Sonntag den perfekten Start zum CIC Normandy Channel Race gezeigt, einem der Höhepunkte der Klasse. Das Schiff, mit dem Yoann Richomme Ende 2022 die Route du Rhum dominierte und mit dem er schließlich als Sieger sogar schneller war als Boris Herrmann auf seinem damals neuen IMOCA, segelte auf dem gut 1000 Meilen langen Kurs mehr als zwei Tage lang auf den ersten beiden Plätzen, bevor es Dienstag, den 27. Mai, um 4:14 Uhr morgens einen Mastbruch erlitt.
Das Boot befand sich an der Südwestspitze Englands. Bei starkem Wind (25-35 Knoten aus Südwest) war das Duo im Begriff nach einer langen, harten und anstrengenden Kreuz mit der Rundung des Wolf Rocks etwas Erholung zu finden, aber dann kollabierte sieben Seemeilen vom Festland entfernt das Rigg.

Nebout und Mahé blieben unverletzt und konnten die Situation sichern. Sie setzten keinen Notruf ab und befinden sich unter Motor auf dem Weg zu einem Hafen an der englischen Küste.
Sie sind damit schon der zehnte Ausfall bei dieser Regatta, die vor Caen in der Normandie startet und endet. Sie führt durch den Ärmelkanal, die Keltische und Irische See. Dabei passieren die Teilnehmer die Isle of Wight, Wolf Rock, Tuskar Rock und Fastnet Rock, bevor sie über die Kanalinseln zurück nach Caen segeln

In der Nacht mussten drei weitere Boote aufgrund ähnlicher Probleme mit dem Vorstag aufgeben. Zunächst war es die Weecycling (154) mit Skipper Nicolas Lemarchand und Matthieu Derenne, die um 3:09 Uhr die Rennleitung über den Bruch ihres Vorstags informierte. Die Class40 hat nun Plymouth erreicht. Anschließend meldete sich die Crew der Esatco (141) mit Nicolas Guibal und Roland Muller um 3:49 Uhr bei der Rennleitung, um mitzuteilen, dass ihr Vorsegel J1 teilweise abgerissen und zerfetzt ist. Da es unmöglich ist, das Segel einzurollen, nimmt das Duo Kurs auf Cherbourg. Schließlich meldeten die Brüder Livory, Yannig und Erwan, an Bord der Interaction (164) um 4:12 Uhr der Rennleitung ein Problem mit dem Vorstag der J1. Sie sind im Hafen von Torquay gelandet. Alle Segler sind wohlauf. Seit Beginn des Rennens sind elf Ausfälle zu beklagen. Darunter auch das deutsche Duo Dirk Eggers und Finn Grötzner, das angesichts der harten Vorhersage die Segel strich und nach Ouistreham ausgewichen ist.

Inzwischen hat die Wettfahrtleitung den Kurs wegen der für im Ärmelkanal erwarteten starken Windes zu ändern. Nach Wolf Rock nehmen die Teilnehmer Kurs auf die bretonische Landspitze. Anschließend gilt die umgekehrte Standardroute Richtung Fastnet-Rock, dann entlang der irischen Südküste bis zum Tuskar Rock, bevor es an Guernsey vorbei zurück nach Ouistreham geht.

Die aktuellen Ereignisse lassen schon fast den dramatischen Start am Sonntag vergessen als es zu einer schweren Kollision zwischen dem spanischen Duo Pep Costa / Pablo Santurde del Arco (VSF Sports) und Wasabiii (Stéphane Bodin und Loeiz Cadiou). Bei den Spaniern brach der Mast kurz über dem Deck, der Bugspriet knickte ab, Vorsegel (J1) und Großsegel rissen. Außerdem ist ein Loch im Rumpf auf der Steuerbordseite entstanden.

Ein Schaden an dieser Stelle ist kein gutes Zeichen, wenn man sich auf die Suche nach der Schuldfrage und Ausweichpflicht macht.
Schreibe einen Kommentar