Das Projekt „Rafale“: Kadelbach, Polgar und Co mit der ex „Outsider“ im Mittelmeer

„Es entwickelt sich etwas ganz Besonderes“

Im Mittelmeer sorgt ein neues deutsches Segelprojekt für Aufsehen. Eine Gruppe deutscher Spitzensegler sorgt mit dem ehemaligen 52-Fußer von Tilmar Hansen ihren  ersten Auftritt bei der Rolex Giraglia.

„Wie man auf den Bildern super erkennen kann, hat die zweite Saison mit der ‚RAFALE‘ richtig Fahrt aufgenommen“, schreibt Johannes Polgar, Tornado-Olympionike, Starboot-Europameister und Nacra17-Skipper an SR. Das Video zeigt einen Vollgas-Überführungsritt mit der Elliott 52, ex „Outsider“ von Tilmar Hansen.

Das Schiff hatte beim Round Denmark Race 2021 seinen ersten öffentlichen Auftritt, ist nun aber bereit, weiter südlich im Mittelmeer anzugreifen. Bei der renommierten Rolex Giraglia Regatta erfolgte der erste größere internationale Vergleich.

RAFALE vor der Rundung der Insel Giraglia im Norden von Korsika. © Borlenghi

„Das Boot ist mit neuen Segeln, smoothem Unterwasserschiff, Tom Swift als neuem Bootsmann und einer hochmotivierten Crew unterwegs, jede Meile macht einfach nur Spaß“, sagt Polgar.

Schon ein IRC Klassensieg

Eigner ist der Berliner Unternehmer Henri de Bokay (VSaW / RORC, Berlin), Skipper Philipp Kadelbach. Gemeinsam haben sie sich mit der Crew um die Weiterentwicklung des Projektes bemüht. Analytisch wurden im Winter die wichtigsten Punkte herausgefiltert, um die ‚Performance-Leiter‘ in diesem Jahr einen Schritt nach oben zu klettern.

Stimmung auf dem Vorschiff. © Rafale

Bereits mit dem Klassensieg (IRC A) bei der 151miglia-Regatta von Livorno nach Punta Ala zeigten sich sehr gute Ansätze und vor allem allerbeste Stimmung an Bord. Zuletzt zeigte die Lernkurve der Mannschaft auch bei der diesjährigen Rolex Giraglia Trophy weiter nach oben.

Berechnet platzierte sich RAFALE auf Gesamtrang 15. Die extremen Leichtwindbedingungen waren dabei nicht der Idealfall für das Rating des Bootes, aber die Crew zeigte sich begeistert über die vielen Verbesserungen und Learnings gerade im Leichtwindbereich.

Annie Lush
Annie Lush segelte 2017 mit dem Brunel Team das Volvo Ocean Race. © Brunel

Viel Input gab es dabei von der britischen Offshore-Expertin Annie Lush, die mit dem Offshore Team Germany bei The Ocean Race startet und wärend der Rolex Giraglia als „live-coach“ auf RAFALE mitspielte. Selbst vermeintlich erfahrene Steuerleute wie Johannes Polgar oder die Trimmer  Niklas von Meyerinck und Christian Rathgen waren beeindruckt von den Learnings, die Lush während des Rennens vermitteln konnte.

Der Voschiffsmann in Aktion. © Borlenghi

„Von Annie habe ich eindrucksvoll gelernt, wie man einen solchen Carbon-Racer in ständiger Abstimmung mit den Trimmern im Windbereich von 1-5 Knoten steuert. Ihr Input war für mich ein Gamechanger. Eine tolle Seglerin und ein großartiger Mensch“, sagt Polgar. „Das zeigt auch den besonderen Charakter des RAFALE Projektes. Es fühlt sich nicht nur nach lebenslangem Lernen an, besonders wertvoll ist vor allem auch der Austausch mit so vielen interessanten Menschen aus unterschiedlichen Alters- und Berufsgruppen – besser als jedes private Coaching!“

Jungen Talenten eine Chance geben

Das Team auf dem 52-Fuß Racer RAFALE rekrutiert sich aus ehemaligen Olympiaseglern, begeisterten Offshore Seglern, Bundesliga Seglern, Family and Friends und wechselt in seiner Besetzung nach zeitlicher und berufsbedingter Verfügbarkeit der Seglerinnen und Segler.

© Borlenghi

Besonders beeindruckend ist die Entwicklung verschiedener junger „Player“ an Bord. So hat sich z.B. Yannek Wloch (26) innerhalb von einem Jahr in die Aufgabe des Navigators eingelernt und bereits bei den letzten Regatten mit selbstbewusstem Routing brilliert. Auch Bowman Bouwe van der Weiden (25) hat die anspruchsvolle Segelgarderobe von RAFALE inzwischen voll im Griff.

Enger Positionskampf von RAFALE (r.) bei der Rolex Giraglia © Borlenghi

„Es war von Anfang an Teil unserer Philosophie, Erfahrungen zu bündeln, jungen Segeltalenten Chancen zu geben und möglichst viel voneinander zu lernen. Auf dem Wasser und an Land. Es macht unglaublich viel Freude zu sehen, dass sich bei RAFALE etwas ganz Besonderes entwickelt“, freut sich Eigner Henri de Bokay.

© Borlenghi

Aktuell wird das Boot nach Athen überführt, wo am 10.07.2022 die Aegean 600 – Regatta startet. Skipper Philipp Kadelbach zu seinen Erwartungen: „Das Team hat im Vergleich zum Vorjahr einen Riesensprung gemacht. Die Aegean 600 könnten unser Ding werden. Der spezielle Zickzack-Kurs um die Kykladeninseln bringt extreme Veränderungen der Windbedingungen mit, auf die RAFALE dank seines Canting-Keels schnell reagieren kann und somit sein Potenzial hoffentlich zeigt.“

Segeln durch die Nacht. Polgar am Steuer und Niklas von Meyerink am beim Trimmen. © Rafale

Auch das diesjährige Rolex Middle Sea Race steht auf dem Programm von RAFALE und natürlich jede Menge Spaß an den besonderen Herausforderungen des Offshore Segelns.

Wer die Fortschritte von Rafale verfolgen möchte, ist eingeladen sich auf Instagram unter „go_rafale“ zu vernetzen.

https://www.youtube.com/watch?v=vIemMGssGxY

https://www.youtube.com/watch?v=ZxG8bGlcMQM

https://www.youtube.com/watch?v=zWp03Na-9xo

2 Antworten zu „Das Projekt „Rafale“: Kadelbach, Polgar und Co mit der ex „Outsider“ im Mittelmeer“

  1. Nixaufdiekettebekommen

    sagt:

    lustiges Projekt aber wirklich fieser Durchschnitt mit Leuten die irgendwie mal irgendwo rumgesegelt oder mitgesegelt sind oder vor lauter Kohle lange Weile haben, das ist in GER schon eine Meldung wert…ich hau mich wieder hin. Gäähn…

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    1. vollaufkette

      sagt:

      ich denke es macht sinn, dass ich nixaufdiekettebekommen mal wieder hin haut. war auch bestimmt voll anstrengend den post abzusetzen

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