Doublehand Offshore: Baltic 500 nimmt Kurs Dänemark – WM-Premiere im Oktober abgesagt

Regattasaison ist erwacht

Und es geht doch: Mit der Baltic500 ist die Regattasaison in Deutschland eröffnet worden. Am Abend vor dem Start kam für die Langstreckenregatta sogar die Genehmigung, von Kiel aus in dänische Gewässer zu segeln. Damit kann das 500 Seemeilen lange Rennen auf dem geplanten Kurs gesegelt werden.

Gedränge zum Start: 34 Yachten machten sich zur Baltic 500 auf den Kurs. Foto: segel-bilder.de

Während sich die deutsche Zweihand-Szene damit ins Geschehen stürzte, kam für die künftige Olympia-Disziplin Mixed Offshore Doublehand eine Rückschlag-Meldung. Die WM-Premiere dieser Disziplin, die im Oktober vor Malta im Rahmen des Middle Sea Race gestartet werden sollte, ist aufgrund der Covid19-Pandemie von World Sailing abgesagt worden. Grund sind die bisher fehlenden Qualifikationsmöglichkeiten in den einzelnen Ländern sowie die durch die Pandemie ausgelösten Lieferschwierigkeiten für die L30, die das WM-Boot sein sollte.

Rückschlag für die WM-Premiere der künftigen Olympiadisziplin: Das Event auf L30 (hier mit Max Gurgel zur Baltic 500) wurde gecancelt. Foto: segel-bilder.de

Ungeachtet dessen hat die Flotte der 34 Zweihand-Crews zur Baltic 500 die erste Nacht hinter sich. An Himmelfahrt konnte gegen 13 Uhr die erste Gruppe auf den Weg geschickt werden. Zunächst gingen die Minis, die Dehler 30 OD und die Yardstick-Yachten auf Kurs. Eine halbe Stunde später folgte dann das große ORC-Feld.

Zum Start in der Strander Bucht gab es eine leichte Brise, die sich im weiteren Verlauf allerdings als sehr unstet bewies. So zog sich der erste Abschnitt – nach der Rundung des Kieler Leuchtturms und einer Tonne vor Schwedeneck – in Richtung Fehmarn bis in den späten Abend hinein. Am Freitagvormittag hatte die Spitze des Feldes den Öresund, die Enge zwischen Kopenhagen und Malmö, erreicht. (Tracker)

Nach einigen Unklarheiten vor dem Start segelt die Flotte nun doch in dänischen Gewässern.

Dass die Flotte diesen nördlichen Kurs einschlagen konnte, war erst wenige Stunden vor dem Start erlaubt worden. Nachdem die dänischen Behörden wegen der Corona-Pandemie zunächst die Einfahrt in dänische Gewässer verboten hatten, gestatteten sie schließlich doch die Durchfahrt. Die wegen der Corona-Krise erlassenen Einreisebeschränkungen schränken doch „nicht das völkerrechtliche Recht zur friedlichen Durchfahrt gem. Art. 17 UN-Seerechtsübereinkommen ein“, berichtete Anwalt Jochen-P. Kunze, der die Regatta in rechtlichen Fragen berät (SR berichtete). Nunmehr soll der Kurs auf der geplanten Route an der dänischen Insel Seeland vorbei in den Norden rund um Laesoe und von dort durch den Großen Belt nach Kiel zurückführen.

Die „Red“ (rechts) hat die Spitze des Feldes übernommen. Foto: segel-bilder.de

Die Spitze des Feldes hat die Class40 von Matthias Müller von Blumencron übernommen. Die „Red“ lag nach der ersten Nacht auf See rund 20 Seemeilen vor der Pogo 40 „Black Pearl“ von Frank Eckardt und Yo Wiebel. Eine starke Performance zeigt auch die Dehler 30 OD „Power Play“ mit Oliver Schmidt-Rybandt und Otto Timm. Auf Rang drei liegt die neue Yacht fast zehn Meilen vor der Klassenkollegin, der „Calle“ mit Andreas Deubel/Rasmus Töpsch. Mit der „Xenie“ (Christian Ahrendt/Frank Dahlhaus) und der „Chalkhill Blue“ (Jochen Barop/Allessandro Costiera) haben zwei Yachten das Rennen bereits aufgegeben und die Häfen in Heiligenhafen bzw. Grömitz angelaufen.

Eine starke Performance zeigen die beiden Dehler 30 OD, die in den Top-Ten segeln. Foto: segel-bilder.de

 

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