Wohl kaum ein Segler hat eine bedeutende Regatta so unerwartet gewonnen, wie Ramón Carlin aus Mexiko 1973/74 das Whitbread Round the World Race. Der Kinofilm „The Weekend Sailor“ ist nun frei im Internet zu sehen.

Das muss man erst einmal bringen: Sich bei der bedeutendsten Hochseeregatta der Welt anzumelden, ohne zu wissen, mit welchem Boot man sie bestreiten will. Schaut man sich den wirklich gut gemachten Film „The Weekend Sailor“ über die mexikanische Segel-Legende Ramón Carlin an, ist das nur eine von vielen Episoden, die einen staunend und ungläubig den Kopf schütteln lassen.
Keine Ahnung, aber Geld und Mut
Die Geschichte in Kurzform: Carlin war von einem Bericht über das Whitbread Round the World Race, dem Vorgänger des heutigen The Ocean Race, so begeistert, dass er seinen Sohn fragte, ob er Lust hat, mitzusegeln. „Klar, kein Problem“ war die Antwort und schon bewarb sich Carlin, der 2016 verstarb, für die Teilnahme. Er hatte zu diesem Zeitpunkt weder ein Boot, noch eine Ahnung, was für ein Schiff man überhaupt braucht, um eine solche Regatta zu segeln. Soll heißen: Carlin hatte so gut wie überhaupt keinen Plan vom Segeln. Seine Segelerfahrung wird vom Filmtitel daher sehr gut skizziert.
Zunächst fragte er ein paar Freunde, ob sie Tipps für ein passendes Boot hätten, scannte den ganzen amerikanischen Kontinent nach Schiffen, fand nichts. Dann las er einen Bericht über den Sieger des damaligen Newport-Bermuda-Race, einer Swan. Kurzerhand flog er los, schaute sich die Werft an, sah eine Swan 65 im Bau und kaufte sie.
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