Der Prototyp der Wally Cento debütierte vor Saint Tropez. Wir zeigen die ersten Bilder der „Hamilton“, das erste Exemplar der neuen hundertfüßigen Wally Cento Box Rule.
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Sein Spezialgebiet umfasst Mega-Yachten, Klassiker, Daysailor und Schärenkreuzer. Mehr über Erdmann findest Du hier.
5 Antworten zu „Die Racer-Cruiser Klasse Wally Cento“
Heini
sagt:
Ja, die vielen verschiedenen Klassen kannibalisieren sich gegenseitig. Ob Werft oder Konstrukteur oder Segler (z.B. Coutts mit der RC44). Wenn jeder meint, nur er habe die ultimative Idee und will eine Einheitsklasse etablieren, kommt am Ende keiner vom Fleck.
Und Wally ist auch nicht mehr das, was es mal war. Natürlich kann man sagen, sie dürfen nicht stehen bleiben und müssen sich weiterentwickeln. Aber gerade die Weiterentwicklung der letzten Jahre ging in eine Richtung, wo sie auswechselbar geworden sind.
Früher waren es die schlichten, mit kleinster Crew zu bewegenden Renner. Jetzt geht es immer mehr in Richtung Renn-Maxis, angefangen mit Offens zweiter „Y3K“ und nun mit Wally OTTO, Cento, usw.. Mehr Winschen, mehr Mannschaft, das, was man von vielen anderen auch kennt, kein Alleinstellungsmerkmal mehr.
Die Linie, die sie mal groß gemacht hat, haben sie leider verlassen.
SR-Fan
sagt:
Die Kritik stimmt zwar. Es könnte aber auch sein, dass wir uns in einer „Übergangszeit“ bewegen.In den letzten 15 Jahren hat sich doch relativ viel in Hinblick auf Geschwindigkeitspotenzial, Gewicht, Materialien, Markteintrittsbarrieren, … getan.
1. Die möglichen Materialien sind deutlich leistungsstärker und dabei leichter (nicht nur Rümpfe und Rigg, auch Beschläge, Seiltechnik, Hydraulik, …) – da hat sich viel weiterentwickelt.
2. Die Segler: Die Leistungsdichte steigt, ebenso die „Professionalisierung“ – speziell bei der Zielgruppe der Einheitssegler. Man geht nicht mehr so gerne Kompromisse ein zwischen Bequemlichkeit und Geschwindigkeit. Die Frage ist nicht ob, sondern wann das Boot gleitet – etwas, dass Kielsegler in den 80ern eher kategorisch ausschlossen.
3. Die Anbieterseite: Es gibt nicht mehr „den“ angesagten Konstrukteur. Die vorhandenen Konstruktionserfahrung, bessere Ausbildung, die technische Unterstützung, … ermöglichen es einfacher als früher und für eine breite Zahl Konstrukteure einen schnellen Entwurf zu zeichnen. Ebenso ist die Vermarktung einfach als früher. Im Prinzip reicht ein Entwurf (evtl. sogar im Kundenauftrag), die Produktion wird dann sowieso ausgelagert, die Deckshardware ist „standardisiert“. Der Finanzbedarf ist relativ gering, es wird nicht auf Halde produziert, usw. Es handelt sich dabei ja auch normalerweise um „Werftklassen“. Sowas kann ja der Anbieter für sich in Anspruch nehmen.
Gleichzeitig drücken die bestehenden Anbieter immer neue Modelle in den Markt um immer wieder neue Akzente für den Käufer zu generieren, bzw. die neueste Sau durchs Dorf zu treiben (gleichzeitig springen die Käufer darauf aber offenbar an). Braucht man sich nur mal die Modellpolitik von J-Boats anzusehen – oder auch die von X-Yachts.
4. Mein Eindruck ist auch, dass die Vermessung lange nicht mehr so umstritten ist wie in den 80ern. Außerdem kann man zwar „optimieren“, aber die Auswüchse sind nicht mehr so rabiat wie zu IOR-Zeiten. Eigner müssen nicht mehr so große Kompromisse eingehen. Man kann sich sozusagen seinen „eigenen“ Traum erfüllen und trotzdem Regatten segeln.
Alles Punkte, die einer „Oligopolentwicklung“ eher entgegenwirken – was man ja in anderen Märkten eher goutiert.
Entweder wird es einem Anbieter gelingen durch Marktmacht (z.B. B/one) eine Marke zu etablieren, vielleicht auch durch eine sehr gute Vermarktung (z.B. Seascape 27). Die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand mit Technik- oder Kostenvorteilen vom Rest absetzt ist wohl eher unwahrscheinlich, da beides nicht schützbar ist.
Am Besten wäre es wohl, wenn sich die Verbände wie in alten Zeiten, (möglichst europaweit) auf ein Boot einigen oder eines konstruieren lassen. Zeitgemäß wäre es, wenn man die technischen Daten für dieses für alle zugänglich macht – sozusagen „Open Source“… Ob sowas aber mit dem DSV möglich ist – das kann ich mir kaum vorstellen.
VG
John
sagt:
Es ist doch in allen Bereichen das gleiche:
bei den kleinen zerfleischen sich die Sportboote gegeneinander – Resultat: Es geht keiner mehr auf ne Regatta (einheitsklasse-bodensee.com will zB dagegen steuen.)
In den „40ern“ auch nicht besser. Darüberhinaus ist es doch eh nur was für die Steinreichen…
Es wäre mal an der Zeit, wenn sich der DSV oder vergleichbares, äußern würde:
zB: Deutsche Meisterschaften gibt es nur in der J24, der Melges 24, der Farr 40, der X99 und der Swan 42 und auf jegliches Verrechnungsgedöns wird geschissen…
Oder man probiert es so:
Neue Regel ab 2013 – Eine Regatta darf ausschließlich nach gesegelter Zeit gewertet werden. Dann dürfen sich alle an ihren Schiffen austoben (wer’s mag) oder gehen halt nur noch auf Klassenregatten. Alles andere ist doch Käse und macht langsam keinen Spaß mehr.
123
sagt:
GP42 natürlich auch noch….
123
sagt:
Am extremsten finde ich es im 40Fuß bereich.
Da gibt es viel zu viele verschiedene Schiff
Farr 400
Soto 40
Ker 40
Carkeek 40
McConaghy 38
X-41
5 Antworten zu „Die Racer-Cruiser Klasse Wally Cento“
sagt:
Ja, die vielen verschiedenen Klassen kannibalisieren sich gegenseitig. Ob Werft oder Konstrukteur oder Segler (z.B. Coutts mit der RC44). Wenn jeder meint, nur er habe die ultimative Idee und will eine Einheitsklasse etablieren, kommt am Ende keiner vom Fleck.
Und Wally ist auch nicht mehr das, was es mal war. Natürlich kann man sagen, sie dürfen nicht stehen bleiben und müssen sich weiterentwickeln. Aber gerade die Weiterentwicklung der letzten Jahre ging in eine Richtung, wo sie auswechselbar geworden sind.
Früher waren es die schlichten, mit kleinster Crew zu bewegenden Renner. Jetzt geht es immer mehr in Richtung Renn-Maxis, angefangen mit Offens zweiter „Y3K“ und nun mit Wally OTTO, Cento, usw.. Mehr Winschen, mehr Mannschaft, das, was man von vielen anderen auch kennt, kein Alleinstellungsmerkmal mehr.
Die Linie, die sie mal groß gemacht hat, haben sie leider verlassen.
sagt:
Die Kritik stimmt zwar. Es könnte aber auch sein, dass wir uns in einer „Übergangszeit“ bewegen.In den letzten 15 Jahren hat sich doch relativ viel in Hinblick auf Geschwindigkeitspotenzial, Gewicht, Materialien, Markteintrittsbarrieren, … getan.
1. Die möglichen Materialien sind deutlich leistungsstärker und dabei leichter (nicht nur Rümpfe und Rigg, auch Beschläge, Seiltechnik, Hydraulik, …) – da hat sich viel weiterentwickelt.
2. Die Segler: Die Leistungsdichte steigt, ebenso die „Professionalisierung“ – speziell bei der Zielgruppe der Einheitssegler. Man geht nicht mehr so gerne Kompromisse ein zwischen Bequemlichkeit und Geschwindigkeit. Die Frage ist nicht ob, sondern wann das Boot gleitet – etwas, dass Kielsegler in den 80ern eher kategorisch ausschlossen.
3. Die Anbieterseite: Es gibt nicht mehr „den“ angesagten Konstrukteur. Die vorhandenen Konstruktionserfahrung, bessere Ausbildung, die technische Unterstützung, … ermöglichen es einfacher als früher und für eine breite Zahl Konstrukteure einen schnellen Entwurf zu zeichnen. Ebenso ist die Vermarktung einfach als früher. Im Prinzip reicht ein Entwurf (evtl. sogar im Kundenauftrag), die Produktion wird dann sowieso ausgelagert, die Deckshardware ist „standardisiert“. Der Finanzbedarf ist relativ gering, es wird nicht auf Halde produziert, usw. Es handelt sich dabei ja auch normalerweise um „Werftklassen“. Sowas kann ja der Anbieter für sich in Anspruch nehmen.
Gleichzeitig drücken die bestehenden Anbieter immer neue Modelle in den Markt um immer wieder neue Akzente für den Käufer zu generieren, bzw. die neueste Sau durchs Dorf zu treiben (gleichzeitig springen die Käufer darauf aber offenbar an). Braucht man sich nur mal die Modellpolitik von J-Boats anzusehen – oder auch die von X-Yachts.
4. Mein Eindruck ist auch, dass die Vermessung lange nicht mehr so umstritten ist wie in den 80ern. Außerdem kann man zwar „optimieren“, aber die Auswüchse sind nicht mehr so rabiat wie zu IOR-Zeiten. Eigner müssen nicht mehr so große Kompromisse eingehen. Man kann sich sozusagen seinen „eigenen“ Traum erfüllen und trotzdem Regatten segeln.
Alles Punkte, die einer „Oligopolentwicklung“ eher entgegenwirken – was man ja in anderen Märkten eher goutiert.
Entweder wird es einem Anbieter gelingen durch Marktmacht (z.B. B/one) eine Marke zu etablieren, vielleicht auch durch eine sehr gute Vermarktung (z.B. Seascape 27). Die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand mit Technik- oder Kostenvorteilen vom Rest absetzt ist wohl eher unwahrscheinlich, da beides nicht schützbar ist.
Am Besten wäre es wohl, wenn sich die Verbände wie in alten Zeiten, (möglichst europaweit) auf ein Boot einigen oder eines konstruieren lassen. Zeitgemäß wäre es, wenn man die technischen Daten für dieses für alle zugänglich macht – sozusagen „Open Source“… Ob sowas aber mit dem DSV möglich ist – das kann ich mir kaum vorstellen.
VG
sagt:
Es ist doch in allen Bereichen das gleiche:
bei den kleinen zerfleischen sich die Sportboote gegeneinander – Resultat: Es geht keiner mehr auf ne Regatta (einheitsklasse-bodensee.com will zB dagegen steuen.)
In den „40ern“ auch nicht besser. Darüberhinaus ist es doch eh nur was für die Steinreichen…
Es wäre mal an der Zeit, wenn sich der DSV oder vergleichbares, äußern würde:
zB: Deutsche Meisterschaften gibt es nur in der J24, der Melges 24, der Farr 40, der X99 und der Swan 42 und auf jegliches Verrechnungsgedöns wird geschissen…
Oder man probiert es so:
Neue Regel ab 2013 – Eine Regatta darf ausschließlich nach gesegelter Zeit gewertet werden. Dann dürfen sich alle an ihren Schiffen austoben (wer’s mag) oder gehen halt nur noch auf Klassenregatten. Alles andere ist doch Käse und macht langsam keinen Spaß mehr.
sagt:
GP42 natürlich auch noch….
sagt:
Am extremsten finde ich es im 40Fuß bereich.
Da gibt es viel zu viele verschiedene Schiff
Farr 400
Soto 40
Ker 40
Carkeek 40
McConaghy 38
X-41
die Liste lässt sich fast endlos weiterführen.