Knarrblog: Augen zu und „Crash“! – Vollkontakt beim Liga-Training

Auf die Hörner genommen

Segel-Bundesliga
J/70 Glücksburg-Training. © Sven Jürgensen

Dieser Moment, wenn man nicht mehr ausweichen kann. Er brennt sich per Zeitlupe in das Gehirn. Das Schiff soll abfallen hinter dem Heck des Gegners. Pinne an den Bauch, das Ruder gehorcht, der Bug schwenkt herum. Aber plötzlich fehlt der Druck am Blatt. Es schlägt nur noch Schaum, verliert seinen Grip.

Das Schiff segelt einfach geradeaus weiter. Kollisionskurs! Schot auf! Niederholer auf! Alles auf! Gewicht nach Luv… Es hilft nichts. Augen zu. Crash!!! Unsere schöne neue J/70 „Helga“ rammt die Jungs aus Blankenese auf der Backbordseite. Shit!!

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Klar war die Wende so kurz nach der Leetonne etwas überhastet. Die Übersicht hat wohl gefehlt. Aber so hektisch war die Situation nun auch wieder nicht. So ein Mist. Ist mir auch noch nicht passiert. Was für ein mieses Gefühl, wenn man weiß, gleich kommt der Aufschlag, man kann ihn nicht mehr vermeiden.

Wie beim Crash mit dem Zwölfer

Der Effekt ist nicht so dramatisch wie damals auf dem Zwölfer „Trivia“ als wir mit dem 30-Tonner im 90 Grad-Winkel bei den Kollegen von „Vanita“ einschlugen. Aber ein wenig kommt die Erinnerung hoch.

Der Bug trifft auf die Bord-Kante der J/70 kurz vor dem Heckkorb. Eine hübsche Narbe bleibt zurück. Etwa zwei Handbreit hinter dem Einschlag vom Wochenende davor in Glücksburg. Ja, wirklich. Ein Club-Kollege hat die Blankeneser in nahezu gleicher Weise auf die Hörner genommen.

Nun mochte Herr Lehmann am Steuer darüber etwas verwundert gewesen sein und sich als Opfer eines Komplotts gesehen haben. Aber wir konnten uns doch darauf einige, dass es sich um einen Zufall gehandelt haben dürfte. Strafmildernd hat sich ausgewirkt, dass ähnliche Fälle auch schon mit umgekehrten Opfer-Täter-Rollen auf der Alster passiert sind.

Schümi hat es auch schon erwischt

Aber es ist mega ärgerlich. Schadensprotokolle müssen geschrieben, Versicherungen und Bootsbauer kontaktiert werden. Was für ein Mist. Dabei passiert so ein Crash ja auch anderen wie dem großen Schümi mit deutlich größeren Waffen.

Das Training immerhin verläuft auch danach sehr effektiv. Gut 15 Rennen zwar bei Eiskälte aber mit neun bis zehn Booten mit den Gastgebern vom Flensburger Segel-Club, dem Kieler Yacht-Club, NRV, SV Itzehoe, SKWB, Lübecker Yacht-Club, Mühlenberger Segel-Club und Blankeneser Segel-Club.

Schnee, Graupel, Mittel- und wenig Wind prägten die Kurzwettkämpfe und es herrschten eher Alster-Bedinungen, denen wir mit dem Ausflug in den hohen Norden eigentlich entfliehen wollten. Aber Tobi Schadewaldt präsentierte sich mit Florian Weser, Niklas von Meyerinck und Florian Spalteholz bestens gerüstet für seinen ersten Liga-Auftritt in Starnberg. Wir dürfen dann beim dritten Event in Travemünde ran. Bis dahin ist noch etwas Zeit, die Crash-Quote deutlich zu verringern.

 

 

 

 

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