Nach der Umbenennung des Lasers in „ILCA Dinghy“ durch die internationale Klassenvereinigung hat sich die Gegenpartei geäußert. Und auch der Weltseglerverband findet deutliche Worte.
Im Streit zwischen der Laser-Klasse ILCA und ihrer wichtigsten Hersteller LaserPerformance (LP) hat sich die Werft zu Wort gemeldet. In einer Erklärung weist LP wenig überraschend darauf hin, dass die Umbenennung in „ILCA Dinghy“ illegal sei. Insbesondere heißt es: „Die Mitglieder werden völlig respektlos behandelt.“
Dabei führt die Werft insbesondere wieder den Vorwurf an, dass der Sitz der Klassenvereinigung nach dem überraschenden Tod des 40 Jahre lang die Geschicke der Klasse lenkenden Briten Jeff Martin – er stürzte im Januar aus einem Skilift – von England nach San Francisco verlegt wurde.
Deshalb die LP-Forderungen:
– ILCA zieht zurück nach Europa, wo die Mehrheit (70 Prozent) der Lasersegler lebt und segelt.
– ILCA ernennt ein professionelles Führungsteam, das die Klasse leitet. Die erhöhten Kosten sollen von den Werften getragen werden.
„Volle Unterstützung“ von World Sailing?
Substanziell Neues bringt LP nicht vor. Die Stellungnahme von World Sailing ist dagegen bemerkenswerter.
So hatte sich der neue ILCA-Klassensekretär Eric Faust davon überzeugt gegeben, den Weltseglerverband auf seiner Seite zu haben. “Nach den jüngsten Gesprächen mit der Führung von World Sailing sind wir sicher, dass wir ihre volle Unterstützung bei dieser Umstellung haben.”
Aber ganz so klar scheinen die Fronten dann doch nicht zu verlaufen. World Sailing weist in einer aktuellen Stellungnahme in Bezug auf die Einhand-Dinghy-Event-Entscheidung für Tokio 2020 darauf hin, dass beide Parteien ihre Position gegenüber World Sailing klar gemacht haben. Das ändere aber nicht den laufenden Prozess für die Nominierung des Disziplin-Materials.
World Sailing besorgt
Offenbar möchte der Verband nicht auf eine Seite gezogen werden, so wie es Faust verstanden haben will. World Sailing schreibt: „Wir sind besorgt, dass die jüngsten öffentlichen Äußerungen die Gespräche mit den Verantwortlichen von World Sailing überbewerten.
World Sailing hat die vorgeschlagene Namensänderung des Lasers in das ILCA Dinghy nicht gebilligt oder vorab genehmigt…Bis heute hat World Sailing keine Anträge auf Änderung der Klassenregeln in Bezug auf den Namen des Bootes erhalten.“ Erst wenn dieser formell ordentlich eingereicht werde, gebe es eine Entscheidung entsprechend der bestehen Regularien.
„Was die Frage der Olympia-Ausrüstung von betrifft, so hat World Sailing keine Position einzelner Klassen oder Hersteller in Bezug auf Produktion und geistige Eigentumsrechte genehmigt. World Sailing wird weiterhin aufmerksam zuzuhören und die Positionen der Interessenvertreter verfolgen.“
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