Mini 6.50: „Stapellauf“ eines neuen Plattbug-Renners

Leicht, breit und platt

In Frankreich wurde mit der „Cultisol“ gerade der nächte Plattbug-Mini in den Atlantik gehoben. Braschos analysiert die Vor- und Nachteile der schwimmenden Untertasse.

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22 Antworten zu „Mini 6.50: „Stapellauf“ eines neuen Plattbug-Renners“

  1. ralf

    sagt:

    Ich verstehe nicht, warum in einer „offenen“ Klasse wie den Open 60 solche Designtrends nicht zugelassen sind.
    Hat das was mit Investitions-Schutz für die bestehenden Boote zu tun?

  2. Klaus D

    sagt:

    Endlich mal ein Boot , dass einem wieder Spaß am Segeln vermitteln kann. Das mit dem Scow Bug in Gleitfahrt schnell segelt, fahrtentauglich ist, viel Platz bietet und bezahlbar bleibt.
    Was ich noch vermisse sind Tragflügelprofile, statt einem „normalen Ballastkiel“. Die Tragflügel können das Boot leicht anheben (nicht aus dem Wasser heben) und gleichzeitig der Abtrift und der Krängung entgegegenwirken. Dafür müssen die Profile nicht während des Segelns verstellt werden. Die Konstrukteure sind gefragt.
    Das nenne ich Innovation und es ist Zeit dafür.

  3. timewilltell

    sagt:

    Dane für die konstruktive Anmerkung, der ich im Kern auch nicht widerspreche, weil mir dazu ehrlich gesagt einerseits die Süd-Oceanische und glaciale Erfahrung fehlt wie ich auch andererseits beim Verfassen meiner Meinung nicht in den Kategorien von hochgezüchteten Hochsee-Rennern in Extremrevieren und -situationen und unter der Maßgabe von reglementierenden Regattaausschreibungen gedacht hatte. Die grundsätzliche Seetüchtigkeit von Monos bezweifele ich auch gar nicht, ich würde sie jedoch mittlerweile eher für die küstennähere Schifffahrt einsetzen. Denn mir ist ihr fatales Gefahren-POTENTIAL bei Rumpfbeschädigung auf Langfahrt, auf hoher See also, eine alptraumhafte Vorstellung, schlimmer als die potentielle Kentergefahr eines Kats. Der kopfüber ja immer auch noch als Floß dient. Von ständigen unangenehmen Begleiterscheinungen einer schrägen, nassen, geigenden, räumlich beengten, familien-un-freundlichen etc. Segelei mal ganz abgesehen.
    Einrumpfschiffe sind bei uns (= nördliche Hemisphäre) seit Einbaumzeiten, seit Odysseus, seit den Wikingern prägendes Kulturgut und somit „die“ archetypische Schiffsform. Die erst seit den 30er / 40 er Jahren des letzten Jahrhunderts hinzugekommenen Mehrrümpfer werden erst ganz allmählich als vollwertiger Schiffstyp wahrgenommen. Noch nicht mal 100 Jahre kennen wir also Katamarane in der heute aktuellen Form – mit bewohnten Rümpfen und einer diese verbindenden „Brücke“ (sieht man von einzelnen vorherigen experimentellen Ausnahmen (z.B. Herreshoff) mal ab).
    Ich sehe den Einsatz von Monohullyachten in der Langstreckensegelei mittlerweile, seit Mehrrumpfboote einen über das Experimentierstadium hinausgehenden Entwicklungsstand erreicht haben, als anachronistischen, auf jeden Fall aber als konservativen Akt an. Wenn man das recht neue Wissen um die Möglichkeiten von breitenveränderbaren Multis in Betracht zieht, dann ist es sogar ein durchaus reaktionärer Akt, die x-te Version eines Monos zu konzipieren, denn seit wir uns dieser Möglichkeiten bewusst sein können gibt es überhaupt kein vernünftiges Argument mehr gegen den Einsatz von Kats oder – bei kleineren Yachten – von Tris und für den Einsatz von tief gehendem Ballast.
    Und was die behauptete parallele Entwicklung von Monos und Multis angeht, so sehe ich mehr eine Anpassung der Monos an die Multis in Richtung großer Breite, siehe Plattbodenmini. Setze ich so einen breiten, fast rechteckigen bewohnten Korpus jedoch auf zwei in der Breite veränderbare Schwimmkörper=Rümpfe, dann erreiche ich wirklich das, was Piet im Eingangspost sagte: „Das ist ein geiles Konzept.Stellt euch das mal für den Freizeit bereich vor. So viel platz im Innenraum als ob man ein 10m boot hätte. Und dann noch der vorteil bei halbwind. Wenn das nicht BENTE 24 hätte werden können.“

    1. piet

      sagt:

      Ein bisschen ab vom Thema.
      Aber was wäre dir den persöhnlich lieber?

      Ein breiter Multi oder ein Cat oder sogar Tri?

      1. piet

        sagt:

        Ups ich wollte „breiter Mono“ schreiben.

      2. timewilltell

        sagt:

        Nichts weniger als die eierlegende Wollmichsau will ich, denn die Verknüpfung der Vorteile der bekannten Schiffstypen in einem einzigen Schiff ist heute nachgewiesener Maßen möglich ohne dabei deren Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Dieses ideale Schiff ist a) mehrrümpfig, b) breitenvariabel und c) somit voll kompatibel zur vorhandenen Infrastruktur. Es hat also die Vorteile eines Mehrrumpfbootes auf offener See (Kat oder- bis ca. 36 Fuss- wohl eher ein Tri). Bei Annäherung an Häfen usw. werde ich aber keine Panikattacke bekommen, weil ich weiß, dass ich mein Schiff im Hafen so schmal wie jeden Mono werden lassen kann.

        Kein breiter Mono ODER Multi ist´s also was ich will sondern ein breitenvariabler Multi .

  4. Martin

    sagt:

    Ich bin Fan von Plattbug-Minis.

  5. piet

    sagt:

    In welcher werft wurde dies Boot eigentlich gebaut?

    1. Chris L

      sagt:

      Das Boot hat Davy selbst gebaut.
      Er ist Inhaber der Werft Nauty’Mor in Hennebont.

      1. piet

        sagt:

        Danke 🙂

  6. Super-Spät-Segler

    sagt:

    Wenn man das ganze noch etwas breiter macht und die Mitte etwas ausdünnt, kommt man sogar ohne Kiel aus.

    1. piet

      sagt:

      Ich stelle mir das gerade als segelde sanduhr vor.
      Oder wie meisnt du das?

      1. timewilltell

        sagt:

        vielleicht meint er damit ja Katamarane? Die könnte man als mittig irgendwie „ausgedünnt“ beschreiben (???).
        Und wenn diese Interpretation tatsächlich zutrifft, dann hat er damit völlig Recht.
        Denn Kats bieten tatsächlich nur Vorteile – solange sie auf See sind und ihre Breite nicht unangenehm auffällt in Häfen, im Winterlager und in Schleusen. Sie bieten viel Lebensraum an Bord, sind dabei komfortabel u.a. weil sie immer aufrecht unterwegs sind und dabei sind sie auch noch flott. Tonnenschweren untergehängten Ballast brauchen sie nicht.um Stabilität gegen WInddruck zu erzielen. Sie sind auf viel einfachere und effektivere Weise durch den Auftrieb weit auseinander liegender „Auftriebskörper“ stabilisiert. Vor dem Hintergrund dieses uralten polynesischen Wissens um Mehrrümpfer ist – für seegehende Yachten zumindest – jeder Mono mit untergehängtem Ballast ein kompletter Anachronismus und sei der Ballast noch so gecanted o.ä.. Diesen Gedanken sollten sich all die Bentes etc. noch mal vor Augen führen. Letztlich ist die Entwicklung noch eines neuen Einrumpfbootes nichts wirklich Neues sondern eher konservativ bis in die Knochen weil es letztlich ein Weiterbasteln am falschen Prinzip.ist. Oder ist das Hochjubeln von „chines“ etwa eine Innovation?

        Und da heutzutage Katamarane gebaut werden können, die bei Bedarf in der Breite veränderbar sind (siehe Futura-Kat), sollte eigentlich die Richtung des Fortschrittes eher in die Beseitigung der Fehler der aktuellen Katamaranwelt gehen. Die breitenvariablen Tris haben es vorgemacht und die breitenvariablen Kats sind jetzt dran. Meine ich zumindest.

        1. x-claim

          sagt:

          Schade nur dass sich Mehrrumpfboote nach einer Kenterung von der Crew nur schwer wieder aufrichten lassen.

        2. Olli Schmidt-Rybandt

          sagt:

          Einrumpfboote sind kein Anachronismus, nur weil sie hier im Mittelalter schon herumfuhren. Einrumpfboote haben zu Multis eine Parallelentwicklung vollzogen und beide haben ihre Daseinsberechtigung. Wer würde sich schon gern mit einem Multi im Eis einfrieren lassen? Das wäre genauso ungünstig, wie ein Einrumpfboot einen Speedrekord aufstellen zu lassen. Aber das Argument der Seetüchtigkeit ist kein Aufheulen von Konservativen. Ormas sind nicht im Südozean gewesen, weil sie nicht seetüchtig genug sind. Die gleich langen Imocas dagegen zuhauf. Unseren Nachbarn aus Gallien kann man diese Einschätzung schon zutrauen. Die haben mehr Multierfahrung als Polynesier, wenn es ums Ankommen trotz Rennen geht.

          1. timewilltell

            sagt:

            anke für die konstruktive Anmerkung, der ich im Kern auch nicht widerspreche, weil mir dazu ehrlich gesagt einerseits die Süd-Oceanische und glaciale Erfahrung fehlt wie ich auch andererseits beim Verfassen meiner Meinung nicht in den Kategorien von hochgezüchteten Hochsee-Rennern in Extremrevieren und -situationen und unter der Maßgabe von reglementierenden Regattaausschreibungen gedacht hatte. Die grundsätzliche Seetüchtigkeit von Monos bezweifele ich auch gar nicht, ich würde sie jedoch mittlerweile eher für die küstennähere Schifffahrt einsetzen. Denn mir ist ihr fatales Gefahren-POTENTIAL bei Rumpfbeschädigung auf Langfahrt, auf hoher See also, eine alptraumhafte Vorstellung, schlimmer als die potentielle Kentergefahr eines Kats. Der kopfüber ja immer auch noch als Floß dient. Von ständigen unangenehmen Begleiterscheinungen einer schrägen, nassen, geigenden, räumlich beengten, familien-un-freundlichen etc. Segelei mal ganz abgesehen.
            Einrumpfschiffe sind bei uns (= nördliche Hemisphäre) seit Einbaumzeiten, seit Odysseus, seit den Wikingern prägendes Kulturgut und somit „die“ archetypische Schiffsform. Die erst seit den 30er / 40 er Jahren des letzten Jahrhunderts hinzugekommenen Mehrrümpfer werden erst ganz allmählich als vollwertiger Schiffstyp wahrgenommen. Noch nicht mal 100 Jahre kennen wir also Katamarane in der heute aktuellen Form – mit bewohnten Rümpfen und einer diese verbindenden „Brücke“ (sieht man von einzelnen vorherigen experimentellen Ausnahmen (z.B. Herreshoff) mal ab).
            Ich sehe den Einsatz von Monohullyachten in der Langstreckensegelei mittlerweile, seit Mehrrumpfboote einen über das Experimentierstadium hinausgehenden Entwicklungsstand erreicht haben, als anachronistischen, auf jeden Fall aber als konservativen Akt an. Wenn man das recht neue Wissen um die Möglichkeiten von breitenveränderbaren Multis in Betracht zieht, dann ist es sogar ein durchaus reaktionärer Akt, die x-te Version eines Monos zu konzipieren, denn seit wir uns dieser Möglichkeiten bewusst sein können gibt es überhaupt kein vernünftiges Argument mehr gegen den Einsatz von Kats oder – bei kleineren Yachten – von Tris und für den Einsatz von tief gehendem Ballast.
            Und was die behauptete parallele Entwicklung von Monos und Multis angeht, so sehe ich mehr eine Anpassung der Monos an die Multis in Richtung großer Breite, siehe Plattbodenmini. Setze ich so einen breiten, fast rechteckigen bewohnten Korpus jedoch auf zwei in der Breite veränderbare Schwimmkörper=Rümpfe, dann erreiche ich wirklich das, was Piet im Eingangspost sagte: „Das ist ein geiles Konzept.Stellt euch das mal für den Freizeit bereich vor. So viel platz im Innenraum als ob man ein 10m boot hätte. Und dann noch der vorteil bei halbwind. Wenn das nicht BENTE 24 hätte werden können.“

  7. Fastnetwinner

    sagt:

    Es hat einfach nur Vorteile. Wenn man sich mit der Kiste auf Sommertour mal querab Neuwerk trockenfallen lassen will, dann kippt man den Kiel zu Seite und liegt bis zur nächsten Flut schön grade. Dann kippt man den Kiel auf die andere Seite und nagelt mit 20 Knoten wieder nach Hause. Wie praktisch! Das findet selbst Mutti gut! 😉

    1. Sven 14Footer

      sagt:

      Mutti wird sich auch über die riesige Vorschiffskoje freuen. Einfach klasse soetwas als Fahrtenkreuzer.
      Es müssen nur genug davon von Hanse und Bavaria gebaut werden und dann empfinden wir es als normal und üblich.

  8. piet

    sagt:

    Das ist ein geiles Konzept.

    Stellt euch das mal für den Freizeit bereich vor.
    So viel platz im Innenraum als ob man ein 10m boot hätte.
    Und dann noch der vorteil bei halbwind. Wenn das nicht BENTE 24 hätte werden können.

    1. Sven 14Footer

      sagt:

      Das ist doch der Proto von BENTE 24, oder?

      1. piet

        sagt:

        Schön wäre es 😀