Olympia Weltcup Hyères: Zweimal Bronze für Team Germany – Buhl verpasst das Podium

„Eine gute Basis“

Nach dem gelungenen Saisonauftakt vor Palma de Mallorca segelt das German Sailing Team weiter auf Erfolgskurs. Beim französischen Klassiker Semaine Olympique Française erkämpfte die Segelnationalmannschaft zwei Podiumsplätze, insgesamt sechs Top-Ten-Platzierungen und tankte viel Selbstbewusstsein.

Wanser/Autenrieth hier noch im Gelben Trikot. Sie werden Dritte. © Sailing Energy

Gesamt-Dritte wurden die 470er-Mixed-Crew Luise Wanser/Philipp Autenrieth (Norddeutscher Regatta Verein (NRV)/Bayerischer Yacht-Club) und iQFoiler Sebastian Kördel (NRV). In den Top Ten glänzten außerdem Laser-Weltmeister Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt/NRV) als Gesamt-Vierter und sein jüngerer Teamkamerad Nik Aaron Willim (NRV) als Achter im Ilca 7 (vormals Laser Standard). Auch die Kiter Leonie Meyer und Florian Gruber (beide NRV) trugen mit den starken Plätzen sieben und zehn zur guten Top-Ten-Bilanz der DSV-Flotte bei.

Das komplizierte Final-System bei den Kite-Foilern

DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner sagte: „Das war nach Palma das zweite große europäische Event mit Weltklassebesetzung und guten bis sehr guten Ergebnissen unserer Crews. Wir haben einige überragende Leistungen gesehen. Die Konstanz zeigt, dass Aktive und Trainer im Winter wirklich gut gearbeitet haben. Die Bilanz ist eine starke Motivation auf unserem Kurs zu den Olympischen Spielen 2024.“

Im Feld der neuen olympischen 470er-Mixed-Crews war wieder Luise Wanser mit ihrem Vorschoter Philipp Autenrieth die beste Steuerfrau. Die erst 24 Jahre alte Olympia-Sechste von Enoshima sagte: „Wir waren richtig schnell, haben einen Geschwindigkeitsvorteil, sobald Gleitbedingungen herrschen. Natürlich machen wir noch Fehler. Ich bin noch jung und wir sind ein neues Team. Im Medaillenfinale mussten wir auf der Zielgeraden kringeln. Aber insgesamt sind wir sehr glücklich über unsere Leistungen – eine gute Basis für den weiteren Weg“.

Philipp Autenrieth und Luise Wanser nach einem starken Auftritt in Hyères. © GST

Theres Dahnke und Matti Cipra (Plauer Wassersportverein) sowie Malte und Anastasiya Winkel (Schweriner Yacht-Club/NRV) machten die gute deutsche 470er-Mixed-Bilanz mit den Rängen 13 und 15 komplett.

„Es ist unser erster gemeinsamer Podiumsplatz“

Ohne Rennen am Finaltag, die in den sehr leichten Winden vor Hyères für die iQFoiler ausfielen, surfte Sebastian Kördel auf Platz 3. Trotz Erkrankung in der Vorwoche, konnte sich der 31-Jährige bei der französischen Olympia-Woche schnell steigern und den Podiumsplatz erkämpfen. „Das ist ein Klasse-Ergebnis, über das sich auch mein Trainer Dom Tidey sehr freut. Es ist unser erster gemeinsamer Podiumsplatz.“

Buhl im Gelben Trikot vor dem Medalrace. © Sailing Energy

Philipp Buhl dagegen sah seinen vierten Platz mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Der Allgäuer hatte die Ilca-7-Flotte vier Tage lang mit herausragenden Leistungen und fünf Tagessiegen dominiert, bis er wie weitere Top-Akteure von einem komplizierten Leichtwindtag einen Tag vor dem Finale leicht ausgebremst wurde. Zwar ging Buhl dennoch punktgleich mit dem späteren Sieger Pavlos Kontides aus Zypern als Spitzenreiter ins Finale, brachte sich aber mit Rang acht um den verdienten Podiumsplatz.

Philipp Buhl maximal „ausgeklappt“. © Sailing Energy

„In dieser Woche lief einiges überragend gut. Heute war vielleicht ein guter Wachrüttler. Für die WM in einem Monat in Mexiko nehme ich aber viel Gutes und auch eine Ladung Selbstbewusstsein mit“, sagte Philipp Buhl in Frankreich.

„Segeln hat mir nie so viel Spaß gemacht“

Das beste Ergebnis seiner Karriere feierte Buhls Trainingspartner Nik Aaron Willim, der im Ilca 7 mit Platz acht mitten in die Weltspitze segelte. Sein Fazit fiel entsprechend glücklich aus: „Ich konnte mich hundertprozentig aktivieren und freue mich über zwei Dinge: Zum einen habe ich mir selbst gezeigt, dass ich es kann. Zum anderen habe ich nach vielen Verletzungen in den vergangenen Jahren Stehvermögen gehabt. Segeln hat mir nie so viel Spaß gemacht! Ich kann nun mit mehr Freude, Power und Gelassenheit in die WM gehen und denke, dass dort für Philipp und mich im jetzigen Zustand einiges gehen kann. Philipp ist ein großartiger Trainingspartner, der in Mexiko sicher in Titelnähe segeln wird.“

In den deutschen Skiff-Paradedisziplinen 49er und 49erFX waren die deutschen Top-Crews in dieser frühen Saisonphase nicht am Start. Der 29. Platz von Jakob Meggendorfer/Andreas Spranger (Bayerischer Yacht-Club) war nach imposantem Einstieg der Süddeutschen einer Erkrankung des Steuermanns und dem Aus zur Regatta-Halbzeit geschuldet.

GESAMTERGEBNISSE: Semaine Olympique Française 2022

Ilca 7
1. Pavlos Kontides (CYP), 42 Punkte
2. Eliott Hanson (GBR), 43 Punkte
3. Michael Beckett (GBR), 50 Punkte
4. Philipp Buhl (Segelclub Alpsee-Immenstadt/Norddeutscher Regatta Verein), 54 Punkte
8. Nik Aaron Willim (Norddeutscher Regatta Verein), 77 Punkte
 
Ilca 6
1. Agata Barwinska (POL), 86 Punkte
2. Marie Barrue (FRA), 111 Punkte
3. Louise Cervera (FRA), 113 Punkte
19. Julia Büsselberg (Verein Seglerhaus am Wannsee), 190 Punkte
29. Hannah Anderssohn (Warnemünder Segel-Club), 228 Punkte

470er Mixed
1. Anton Dahlberg/Lovissa Karlsson (SWE), 35 Punkte
2. Hippolyte Machetti/Aloise Rtornaz (FRA), 42 Punkte
3. Luise Wanser/Philipp Autenrieht (Norddeutscher Regatta Verein/Bayerischer Yacht-Club), 51 Punkte
13. Theres Dahnke/Matti Cipra (Paluer Wassersportverein), 60 Punkte
15. Malte Winkel/Anastasiya Winkel (Schweriner Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein), 62 Punkte

49er
1. Dominik Buksak/Szymon Wierzbicki (POL), 66 Punkte
2. Nevin Snow/Maximiliano Agnese (USA), 93 Punkte
3. Erwan Fischer/Clement Pequin (FRA),  94 Punkte
28. Jakob Meggendorfer/Andreas Spranger (Bayerischer Yacht-Club), 240 Punkte

49erFX
1. Martine Grael/Kahena Kunze (BRA), 68 Punkte
2. Stephanie Roble/Margaret Shea (USA), 77 Punkte
3. Helene Naess/Marie Rønningen (NOR), 79 Punkte
30. Nadine Boehm/Lena Weißkichel (Deutscher Touring Yacht-Club/Württembergischer Yacht-Club), 113 Punkte

Nacra 17
1. Ruggero Tita/Caterina Banti (ITA), 36 Punkte
2. John Gimson/Anna Burnet (GBR), 54 Punkte
3. Sinem Kurtbay/Akseli Keskinen (FIN), 72 Punkte

Formula Kite Frauen
1. Daniela Moroz (USA)
2. Lauriane Nolot (FRA)
3. Ellie Aldridge (GBR)
7. Leonie Leonie Meyer (Norddeutscher Regatta Verein)

Formula Kite Männer
1. Maximilian Maeder (SGP)
2. Axel Mazella (FRA)
3. Maxime Nocher (FRA)
10. Florian Gruber (Norddeutscher Regatta Verein)
13. Jannis Maus (Cuxkiters)

iQFoil Frauen
1. Hélène Noesmoen (FRA), 12 Punkte
2. Maja Dziarnowska (POL), 36 Punkte
3. Delphine Cousin (FRA), 53 Punkte
14. Lena Erdil (Norddeutscher Regatta Verein), 130 Punkte
15. Alisa Engelmann (Württembergischer Yacht-Club), 161.22 Punkte

iQFoil Männer
1. Nicolas Goyard (FRA), 15 Punkte
2. Clément Bourgeois (FRA), 44 Punkte
3. Sebastian Kördel (Norddeutscher Regatta Verein), 46 Punkte
23. Fabian Wolf (Formula Windsurfing Verein Kiel), 214 Punkte

Ergebnisse

Quelle: DSV

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