Rettung im Ocean Globe Race: Riechers Crewmitglied per Hubschrauber abgeborgen

Notfallevakuierung

Ein verletztes Besatzungsmitglied der französischen 53-Fuß-Yacht Triana, die im Rahmen des McIntyre Ocean Globe um die Welt segelt, wurde gestern nach einem dramatischen Langstrecken-Hubschraubereinsatz erfolgreich gerettet.

Stephane Raguenes verletzte sich nur wenige Tage nach dem Start schwer. Bild: Aïda Valceanu/ OGR2023

Der Alarm wurde am frühen Morgen des 18. September ausgelöst, als sich der Zustand des Seglers aufgrund der am Vortag erlittenen Verletzungen über Nacht verschlechterte.

Gestern um 07:20 UTC setzte sich der Kapitän der Triana (66) FR, Jean d’Arthuys, mit der Ocean Globe Race Control in Verbindung und bat um einen dringenden Rettungseinsatz von Bord. Dies geschah nach einem Zwischenfall an Bord am 17. September um 13:00 UTC, als das Besatzungsmitglied Stéphane Raguenes bei schwerem Wetter an Deck ausrutschte und sich eine schwere offene Wunde an der Rückseite seines Beins hinter dem Knie zuzog. Stéphane wurde unter Deck gebracht, um sofort erste Hilfe zu leisten und den Blutfluss zu stoppen. Er wurde sediert und erhielt Morphium unter Aufsicht der 24-Stunden-Telemedizin-Organisation MSOS. Er war bei Bewusstsein, sprach und wurde von seinen Besatzungsmitgliedern beruhigt. 

Der Skipper der Yacht hatte geplant, den nächstgelegenen Hafen anzusteuern, aber schwache Winde und ein ausgefallener Motor machten eine sofortige medizinische Evakuierung zur einzig sicheren Option. 

Die Rettung wurde vom portugiesischen Rescue Coordination Center mit Unterstützung des portugiesischen Militärs und des französischen Griz Nez Rescue Coordination Center durchgeführt. Die französische Yacht Triana befand sich etwa 225 Meilen von der Insel Madeira entfernt.

Die Swan 53 Triana. Das Doghouse ist nicht hübsch, aber praktisch © OGR 2023/ Margault Demasles

Die Besatzung der Triana ließ eine ihrer beiden SOLAS-Rettungsinseln für acht Personen zu Wasser, und die drei Besatzungsmitglieder Xavier Haize, Titouan Dourmap und Max de Montgolfier halfen dem Verunglückten in die Rettungsinsel. Alle vier wurden dann mit einer 12-Meter-Leine am Heck der Triana befestigt. Der Seegang betrug zu diesem Zeitpunkt 2,5 meter und der Wind 17 bis 20 Knoten. Kurz darauf traf der Hubschrauber ein, und um 16:45 Uhr wurde Stéphane erfolgreich aus der Rettungsinsel in den Hubschrauber gekurbelt, um den langen Flug zurück zur Insel Madeira und zum wartenden medizinischen Personal fortzusetzen.

Um 18:30 UTC teilte das portugiesische MRCC mit, dass der Hubschrauber mit Stéphane an Bord sicher auf dem Flughafen von Funchal auf der Insel Madeira gelandet sei und er in ein Krankenhaus gebracht werde. Er wird nun wegen seiner Verletzungen behandelt und erholt sich gut.

Jörg Riechers (3.v.l.) vor dem Start mit der Tirana Crew. © Aïda Valceanu / OGR2023

„Nach dem gestrigen Unfall unseres Besatzungsmitglieds Raguenes war ich wegen des schwachen Windes und der Tatsache, dass es noch zwei Tage bis Madeira dauert, besorgt und habe daher heute Morgen Don McIntyre gebeten, einen Evakuierungsplan zu erstellen. Ich danke Don, der OGR-Organisation und allen internationalen Rettungsteams, den französischen und portugiesischen, für die unglaubliche Schnelligkeit und Professionalität des Hubschraubers und des Flugzeugs, das heute um 16.00 Uhr abgesetzt wurde. Raguenes ist in Sicherheit, die gesamte Besatzung ist glücklich und wir sind nun wieder auf dem Weg nach Kapstadt“, sagte Skipper Jean D’Arthuys.

An Bord segelt auch der deutsche Segler Jörg Riechers mit, der erst vor wenigen Wochen bekannt gab, dass er das Rennen mitsegeln würde. Bis dahin verfolgte er noch eine Kampagne für die kommende Vendée Globe.

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