Rolex Fastnet Race: 390 Yachten aus 25 Ländern – deutsche „Momo“ im Spitzenfeld erwartet

Melderekord

In etwas weniger als einer Woche, am Sonntag, dem 16. August, fällt im südenglischen Cowes der mit Spannung erwartete Startschuss zum Rolex Fastnet Race 2015. Bei der 46. Ausgabe des Hochseeklassikers ist eine wahrhaftig internationale Armada von Segelyachten am Start.

Fastnet Race Start. © Rolex/Carlo Borlenghi

Mit rund 390 Teilnehmern aus mehr als 25 Ländern verzeichnet das Fastnet einen neuen Melderekord und knackt ganz locker die bisherige Bestzahl von 336 aus dem vorigen Rennen 2013. Doch 2015 markiert für die alle zwei Jahre stattfindende Hochseeregatta nicht nur ein Meldungs-Hoch, sondern auch ein Jahr der wichtigen Jubiläen: Vor genau 90 Jahren nahmen die ersten sieben unerschrockenen Yachtcrews Kurs auf den legendären Fastnet Rock. Damals gewann die „Jolie Brise“ mit einer Zeit von etwas mehr als sechs Tagen.

Im Jahr 2015 feiert ebenfalls der organisierende Royal Ocean Racing Club (RORC) sein 90. Jubiläum: Er wurde in den Tagen nach dem ersten Rennen gegründet. Zu erwähnen ist auch das 200. Jubiläum der Royal Yacht Squadron, von deren Clubhaus über dem Solent traditionell das Startprocedere des Rolex Fastnet Race erfolgt. Beide ehrwürdigen Yachtclubs verbindet eine lange Verbundenheit mit Rolex, sportlicher Partner der Regatta seit dem Jahr 2001.

Schnell und gefährlich

Drei Yachten sind heiße Favoriten sowohl auf den Sieg in der Einrumpfwertung als auch auf den Titel „First Ship Home“, also als Erster im Ziel zu sein. Alle drei sind spektakuläre Supermaxis mit hochkarätiger Besetzung. Dazu gehören die 100 Fuß lange „Comanche“ des US-Amerikaners Jim Clarke, der als Skipper niemand geringeren als die Offshore-Legende Ken Read gewonnen hat. Die „Leopard“, ebenfalls ein 100-Fuß-Maxi im Besitz des Briten Mike Slade, war 2007 Erste im Ziel in neuer Rekordzeit. Nicht zu vergessen ist die neue, 88 Fuß lange „Rambler“, auf der Eigner George David (USA) Brad Butterworth als Taktiker an Bord geholt hat.

Alle drei Yachten entfalten ihr volles Geschwindigkeitspotenzial bei unterschiedlichen Bedingungen. Doch es ist zu erwarten, dass sie während des gesamten Rennverlaufes eng beieinander bleiben. Sie werden an der Spitze des Felds das Tempo angeben und versuchen, den bestehenden Streckenrekord von einem Tag, 18 Stunden und 39 Minuten zu schlagen, aufgestellt 2011 von Ian Walker am Steuer der  „Abu Dhabi“.

Größere taktische Missgeschicke dürfen sich die Taktgeber nicht erlauben, denn in ihrem Kielwasser warten zwei 70-Füßer auf die Chance zur Attacke: Die ex „Camper“ und die „Monster Project“ aus Russland. Auch das chinesische Volvo 65-Team „Dong Feng“ und die beiden Maxi 72 „Bella Mente“ (USA) und „Momo“ des deutschen Eigners Dieter Schön dürften im Spitzenfeld mitsegeln. Auch der Auftritt der neuen „Varuna“ Ker 56 von Jens Kellinghusen wird mit Spannung erwartet.

Auch ein beeindruckendes Feld von Mehrrumpfbooten geht an den Start und kämpft um den Streckenrekord in der Wertungsklasse Multihull. Im Jahr 2011 legte die 140 Fuß lange „Banque Populaire“ die 603 Seemeilen in der sagenhaften Zeit von nur einem Tag, acht Stunden und 48 Minuten zurück.

Das höchste Ziel

Auf den Gewinner der IRC-Wertung wartet neben der Fastnet-Trophäe auch eine wertvolle Uhr aus dem Hause Rolex. Über diesen kostbaren Gewinn durften sich in den vergangenen Jahren ganz unterschiedliche Segler freuen – von professionellen Maxiyacht-Teams bis hin zur Amateurcrew. Aktuelle Titelverteidiger sind die Franzosen Alexis und Pascal Loison mit ihrer 33-Fuß-Yacht „Night and Day“.

Die Chance, auch als Amateurcrew in der Handicapwertung ganz vorne zu landen, macht den starken Reiz des Rolex Fastnet Race aus. Das Niveau ist hoch, und die Gewinnercrew reiht sich in die illustre Liste der bisherigen Fastnet-Gewinner ein. Unter ihnen sind Namen wie „Myth of Malham“, „Carina“, „Pen Duick III“, „Ragamuffin“, „Tenacious“, „Rán 2“ und „Dorade“ – letztere kehrt erstmals seit den 30er-Jahren aus den USA zurück nach England, um das Rolex Fastnet Race zu segeln.

Der erste Startschuss fällt am Sonntag (16. August) um 11 Uhr deutscher Zeit. Nach dem Überqueren der Startlinie bei der Royal Yacht Squadron und Verlassen des Solents segelt das Feld den Englischen Kanal hinunter, bevor es über die Irische See zum berühmten Fastnet Rock vor der Südküste Irlands geht. Das Runden des Fastnet Rock markiert den Wendepunkt der Regattastrecke, an dem die Teilnehmer auf den langen Schlag in Richtung Plymouth zum Ziel gehen. Auf die mutigen Segler warten 603 Seemeilen, mehr als 1000 Kilometer, die ihnen sowohl taktisch als auch körperlich und seglerisch alles abfordern.

Eventseite Rolex Fastnet Race

Fastnet Race
Der Kurs beim Rolex Fastnet Race.

Quelle: ROYAL OCEAN RACING CLUB / Rolex Yachting

5 Antworten zu „Rolex Fastnet Race: 390 Yachten aus 25 Ländern – deutsche „Momo“ im Spitzenfeld erwartet“

  1. Leser

    sagt:

    Seit Monaten? Wie weit sind die denn dann? Auf den Bildern neulich sah es ja schon wie ein Schiff aus.

  2. Kielschwein

    sagt:

    Moin Männer,
    ja- der Bericht ist wieder einmal super recherchiert- Die Varuna kommt übrigens seit Monaten nicht weiter, da die Designer nicht aus den Pötten kommen. Sind von Knierim aber andere Yachten dabei- wie zum Beispiel die Caro.. ähnlich wie Momo eine deutsche Yacht, die auch in Cayman den Heimathafen haben..
    #ichdachtediezeitschriftyachtistnichtzuunterbieten #aberihrgebteuchmühedasniveauzuhalten

  3. Jens

    sagt:

    Moin!

    Irgendjemand hier, der auch am 14.08. zum Rennen anreist und Interesse hat sich ab London Gatwick (19:00 LT) einen Mietwagen nach Cowes zu teilen. Also, Du pilotierst das Fahrzeug, damit ich im Flieger schon Bier trinken kann:)

    VG
    Jens

    1. Simon

      sagt:

      Moin, soweit ich weiss sitzten wohl einige in der Maschine nach Gatwick, um dann mit dem Auto nach „Cowes“ zu fahren. Mich würde eher jmd am Samstag ab Heathrow interessieren 😉

      Gruß
      Simon

  4. Käptn Brassman

    sagt:

    Wieder mal Qualitätsjouralismus….
    Ian wolker siegte auf seiner foilenden Imoca open 60… Was ihm mit Sicherheit auch den Titel zum diesjährigen Vendee Ocean Race powered by Citroen geholfen hat…Erklären sie sogar im von euch sorgfältig durchgesschauten Video…
    Und die Camper wurde vom Norwegischen Wolfpack Racing gekauft und fährt mit skandinavischer Crew, also mit Sicherheit nicht aus Australien.

    #typischdeutsch #nurammeckern

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