Zwischenstand

Um 12.30 Uhr folgte die Halse von Team Malizia.
12.02. – 12:30 Uhr: Es gibt keine großartigen Veränderungen im Feld. Der Wind weht weiterhin nur ganz schwach. Die drei Boote im Norden segeln noch immer dicht beisammen und es lässt sich nicht sagen, welches Team zuerst die Linie bei Kapstadt kreuzen wird. Paul Meilhat auf der Biotherm hat das leichteste Boot im Feld und zudem noch den großen Spi an Bord, den die anderen Teams nicht haben. Der Vorteil liegt bei den aktuellen Bedingungen wahrscheinlich bei ihm und seinem Team.
Malizias Strategie, mit einem Split im Süden durchzurutschen, hätte beinahe funktioniert. Heute Morgen zogen sie mit mehr Speed im Süden an den drei Booten im Norden vorbei, schafften es aber nicht, genügend Vorsprung rauszusegeln, um die Lücke nach Norden schließen zu können. Aktuell wird es von Minute zu Minute schwieriger, überhaupt den Anschluss zu halten. Virtuell liegen sie jetzt sieben Seemeilen zurück und haben um 12.30 Uhr gehalst. Der Abstand zur Dreiergruppe ist indes von zehn auf über zwölf Seemeilen angewachsen.
Unter Beobachtung

Die Flotte segelt nach 17 Tagen auf See noch immer so nah zusammen. Bild: Georgia Schofield | polaRYSE / Holcim – PRB

Susann Beucke gibt auf Holcim-PRB den Spotter. Sie achtet nicht nur auf Windfelder, sondern schaut auch, ob die anderen Boote eventuell eine Halse vorbereiten. Bild: Georgia Schofield | polaRYSE / Holcim – PRB
Wind, mehr Wind – aber wo?

Malizia segelt spitz, um überhaupt noch Speed auf der Logge zu haben. Die restliche Flotte arbeitet sich mit akzeptabler Geschwindigkeit nach Lee
12.02. – 11:10 Uhr: Malizia verhungert aktuell im Süden, während die Flotte auf dem nördlicheren Kurs vorbeizieht. Laut der Wettervorhersage sollte eigentlich von Süden kommend mehr Wind einsetzen. Doch aktuell scheint Malizia eher in der Flaute zu hängen.
Im Norden wird um jeden Windhauch gekämpft, mal beschleunigen die Boote, mal haben sie so eben noch Ruder im Schiff. Ein nervenzehrendes Finale. Die nördlichen drei Boote – Biotherm, 11th our und Holcim-PRB – können einen relativ tiefen Kurs gen Kapstadt segeln. Das sollte ausreichen, um mit einem relativ kurzen Holeschlag unter Land das Ziel anzulaufen. Bei Malizia wird der Holeschlag negativer ausfallen. Noch bleibt für Malizia aber Hoffnung auf mehr Wind von Süden, um wieder Anschluss finden zu können.

So sieht übrigens die Ziellinie aus. Vielleicht ganz gut, dass die IMOCA dort nicht mit 30 Knoten reinfoilen. Bild: TOR
Alea iacta est?
12.02. – 10:15 Uhr: Zumindest bei Malizia scheint der Würfel gefallen zu sein. Vor knapp 20 Minuten änderte Malizia den Kurs wieder Richtung Osten. Die Halse wird wahrscheinlich mit dem Winddreher und dem prognostiziertem zunehmenden Wind “unter Land” stattfinden. Die anderen Boote versuchen noch, ihre Nase weiter gen Norden zu halten und haben anscheinend etwas besseren Wind. Hier wird wohl old-school gesegelt, bei Böen wird tiefer gefahren, in den Schwachwindlöchern spitzer. Wir schätzen, dass bei der Dreier-Gruppe aber auch irgendwann noch eine Halse kommen wird und sich niemand vor dem Wind “durchmogelt”. Oder kramt da noch jemand seinen guten alten symmetrischen Downwind-Spi aus der Segellast?
Kniffliges Finale
12.02. – 9:45 Uhr: In der Navigation rauchen jetzt wahrscheinlich die Köpfe. Wie soll man am besten nach Norden kommen? Theoretisch ließe sich mit einem extrem tiefen Kurs – fast platt vor dem Laken – Kapstadt erreichen. Allerdings sind die Foiler für diesen Kurs einfach nicht gebaut, können kaum Speed aufbauen, “apparent wind sailing” nicht möglich und die Foils eher eine Bremse.
Die Alternative mit zwei Halsen führt aber erstmal von Kapstadt weg, bevor mit der nächsten Halse wieder ein spitzerer Anlieger mit Foilpotenzial möglich ist. Aber was ist, wenn ein Großteil der Flotte halst, aber einer mit dem tiefen Kurs bis zum Ziel durchrutscht?
Kurswechsel – kommt jetzt schon die Entscheidung?

Malizia ändert den Kurs nach Norden, möchte noch vor dem angekündigten Winddreher die Lücke schließen.
12.02. – 9:20 Uhr: Wir hatten es eben noch angedeutet. Jetzt hat Malizia den Kurs geändert. Die Bugspitze zeigt nach Norden (27 Grad). Die restliche Flotte segelt noch spitz nach Osten. Der tiefere Kurs von Malizia kostet anscheinend nicht zu viel Speed gegenüber den anderen. Wann drehen sie ab?
UPDATE: Kurz nach dem Kurswechsel pendelte sich der Kurs wieder auf knapp 60 Grad ein.
Malizia übernimmt wieder die Führung

Noch fast zehn Meilen Querabstand
12.02. – 9:00 Uhr: Malizia konnte im Süden wieder virtuell an den anderen Booten vorbeiziehen. Malizia profitierte von besseren Windbedingungen und segelte im Mittel fast doppelt so schnell wie Biotherm, Holcim-PRB und 11th our. Noch beträgt der Querabstand aber nicht ganz zehn Seemeilen. Irgendwann müssen alle Boote ihren recht spitzen Kurs verlassen und sich gen Norden orientieren. Kann Malizia bei dem schwächer werdenden Wind mithalten. Aktuell verliert Malizia bei jedem Trackerupdate Geschwindigkeit, segelt aber noch deutlich schneller als die mehr oder weniger parkende Dreier-Gruppe. Reicht es aus, um sich genug Vorsprung zu erarbeiten und die Lücke nach Norden zu schließen? In den nächsten Stunden soll der Wind mehr nach Süden drehen – keine gute Ausgangsposition für Malizia. Das könnte den anderen in die Hände spielen.
Laut der Analyse von Boris Herrmann ist für sein Team noch alles drin:
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Die letzten 40 Seemeilen bis Kapstadt
12.02. – 8:20: Auf der südlichen Position hat Malizia in der Nacht die Führungsposition verloren, arbeitet sich mit etwas stärkerem Wind zurück. Alle Boote müssen noch mindestens zwei Halsen fahren, falls der Wind nicht komplett verrückt spielen sollte. Aktuell kann Malizia den Cross wohl nicht schaffen, aber vielleicht dann im finalen Run nach Kapstadt? Biotherm konnte sich aktuell an die Spitze setzen und liefert sich einen Schlagabtausch mit 11th our und Holcim-PRB.
Guyot hat nach der sensationellen Aufholjagd wieder etwas verloren. Wahrscheinlich spielt das Team bei der Etappe keine Rolle mehr. Aber wer weiß, ob die ersten vier nicht doch noch unterm Tafelberg verhungern.
Zieleinlauf ist gegen Mittag zu erwarten. Der Tracker aktualisiert sich momentan alle 5 Minuten.
Treffpunkt Southern Ocean
10.02 – 14:12 Uhr: Es ist ein interessanter Moment des Rennens, als sich Malizia und Holcim mitten im Southern Ocean begegnen. Der Franzose Yann Eliès greift zum Funkgerät und plaudert mit Kevin Escoffier, als er den schmerzhaften Süd-Verholer durch das Kielwasser des Gegners in Kauf nimmt.
Escoffier ist eigentlich mehrfach im Begriff, die Funke wieder einzuhängen, nachdem er die (scherzhaft) die aktuelle Segelkombination von Malizia erfragt hat. Aber Eliès scheint Gesprächsbedarf zu haben. Er beklagt sich, dass es kein Mousse au Chocolat mehr an Bord gebe und lässt Susann Beucke grüßen.
Vielleicht ist es aber auch nur eine List des alten Salzbuckels. Er mag verhindern wollen, dass Escoffier seinerseits eine Halse befiehlt und Malizia auf dem (im Nachhinein) gewinnbringenden Schlag folgt. Es dauert nicht lange und Malizia liegt wieder 13 Meilen vorne.
Zwischen Taktik und Strategie
10.02 – 13:08 Uhr: Man mag denken, dass es die Navigatoren auf den Ocean-Race-Yachten heutzutage einfacher haben, mit all den elektronischen Hilfsmitteln an Bord. Insbesondere die Routenprogramme auf den Computern, die auf der Basis von Wetterprognosen und den Leistungsdaten der Yacht den optimalen Weg ermitteln, machen Glauben, dass die Routenwahl einem Computerspiel entspricht.

Diesen Kurs tief an der Eiszone vorbei hatte das Routenprogramm von 11th Hour ausgespuckt. Navigator Fisher ließ dann doch früher halsen. © Amory Ross / 11th Hour Racing
Tatsächlich hat die Arbeit der Navigatoren immer noch viel mit Erfahrung, klassischen taktischen Boot-zu-Boot-Erwägungen und Risiko-Management zu tun. Das wird insbesondere immer dann sichtbar, wenn die Wettersituation kompliziert ist.
Ein von 11th Hour geschicktes Foto zeigt aktuell, dass sein Programm einen viel südlicheren Kurs vorgegeben hatte, als sie tatsächlich gesegelt sind. Navigator Simon Fisher hatte schon vor der Eisgrenze halsen lassen und war dann aber Malizia gefolgt, als sich das deutsche Boot genau voraus legte.

So steuerte 11th Hour im richtigen Leben. Und Malizia halste davor. Der Südkurs wäre wohl schneller gewesen.
Er war dann offenbar zufrieden mit der relativen Position zum Gegner und halste nicht weiter nach Süden. Das Ergebnis ist bekannt. Malizia verlor stark und musste sich weit achteraus später wieder neu in Lee positionieren. 11th Hour hatte dagegen seine Position im Vergelich zu Holcim – PRB im Auge, verlor dann aber seinerseits und musste doch wieder weiter in den Süden. Hätte er dem Routing vertraut, wäre eine für ihn positive Vorentscheidung möglich gewesen.
Es ist das Spiel zwischen (Boat-to-boat-) Taktik und (Wetter-) Strategie. Fisher spielt das Spiel des Favoriten, der keine frühe Entscheidung suchen und große Risiken eingehen muss. Er hat die kleinen Vorteile im Auge und weiß, dass sein Boot vermutlich die besten Allround-Eigenschaften hat, also auch bei dem vorausliegenden leichteren Wind ausreichend schnell ist, um zu gewinnen.
Auf der anderen Seite muss etwa Guyot mit dem ältesten und wohl im Schnitt langsamsten Boot größere Risiken eingehen, um vorne punkten zu können. Das kann funktionieren, klappt manchmal aber auch nicht.
Entscheidung zahlt sich aus
10.02 – 08:35 Uhr: Was für eine Genugtuung, was für eine Erleichterung für Malizia-Navigator Nico Lunven, als er auf dem Routing-Bildschirm den Move von 11th Hour erkennt. Das US-Boot hat den radikalen Süd-Schlenker kopiert.
Auch Simon Fisher, der erfahrenste Navi-Kollege, lässt damit sein Boot sogar noch zweimal Richtung Süden halsen, und gesteht damit den Fehler der vorherigen Strategie ein. Schließlich hätte er diesen Verholer auch sechs Stunden früher einbauen können, als Malizia gut 30 Meilen in seinem Kielwasser passierte. Dann wäre der Vorsprung bestehen geblieben.

Moment der Erleichterung für Malizia. Auch 11th Hour halst noch zweimal in kurzer Folge gen Süden und gesteht damit einen Fehler ein.
Nun aber ist Maliza wieder in Lee durchgerutscht, weil er in zu lange in der Luvposition verharrte. Sie wird einfach stärker vom leichteren Wind beeinflusst. In kürzester Zeit segelte das deutsche Boot wieder 17 Meilen voraus.

Das Rennen ist wieder völlig offen. Die ersten drei Boote liegen nur fünf Meilen auseinander. Malizia führt wieder.
Allerdings ist damit längst noch keine Entscheidung gefallen. Die drei Spitzenboote segeln nun wieder auf gleicher Höhe. Malizia ist in der Leeposition wieder langsamer geworden und konnte keinen Durchbruch erzwingen. Aber der mutigen Z-Schlenker war definitiv erfolgreich. Er könnte in der Geschichte dieser Regatta einen besonderen Platz finden.
Allerdings kommen nun auch die Boote von hinten wieder auf. Biotherm von fast 250 Meilen auf nur noch 70 verringern können. Guyot konnte das Defizit auf 270 Meilen nahezu halbieren und segelt weiterhin gut fünf Knoten schneller als die Spitze. Nach wie vor ist auf dieser ungeheuer spannenden Etappe überhaupt nichts entschieden.
Die ersten Boote segeln mit dem frischen Wind von Westen in die sich auflösende Schwachwindzone voraus. Ein entscheidender Punkt für die Navigatoren ist die schwer exakt zu berechnende Zuggeschwindigkeit der Wetterzelle Richtung Kapstadt.
Der Moment der Entscheidung
09.02 – 21:55 Uhr: Im aktuellen Video von Malizia ist zu sehen, wie die Entscheidung fällt, aus einer vermeintlich starken, aber immer schlechter werdenden Position wegzuhalsen. “Es ist super hart, hinten durchzufahren”, versucht Navigator Nico Lunven, Will Harris und Rosalin Kuiper zu erklären, dass man mit dem nächsten Manöver wohl auf Platz drei zurückfällt. Aber die sind einverstanden. Kuiper erkennt sogar ein “Psychospiel” darin, die Gegner auf eine vermeintlich falsche Fährte zu locken. Aber Lunven erkennt, dass es keine gute Idee ist, weiter in Luv zu bleiben. “Da ist einfach weniger Wind.” Kuiper sagt: “So werden wir sie ein wenig verwirren”.
Ein interessantes Spiel. Ob es aufgeht? Nach zwei Halsen schwenkt Malizia mit 57 Meilen Rückstand wieder auf Kurs-Kapstadt ein, hat nun aber die Leeposition. Vier Stunden später sind es nur noch 38 Meilen.
Biotherm lässt die Drohne steigen
09.02 – 10:55 Uhr: Faszinierende Bilder, die das Biotherm Team aus dem Südatlantik schickt. Erstaunlich, dass der Autopilot diese Bedingungen bewältigt. Das häufig einfallende Luvliek des Vorsegels zeigt, dass es bei dem relativ konfusen Seegang aber durchaus Probleme gibt, das Boot an der Windkante zu halten.
“Plötzlich war da eine Insel”
09.02 – 10:30 Uhr: Tom Laperche und Sam Goodchild erklären die Probleme und ihren Rückstand auf Holcim – PRB. “Plötzlich war da eine Insel”, sagt Goodchild. Das sei schon ziemlich speziell gewesen, erklärt auch Laperche. Mitten im Süd-Atlantik tauche diese Insel auf, das unbewohnte Gough Island. Klar habe man sie gesehen, aber der Wind drehte so, dass sie wirklich genau im Weg lag. Man musste ausweichen.
“Es war wirklich eine Nacht zum Vergessen”, fährt Goodchild fort. Der Seegang war chaotisch und der Wind böig zwischen 15 und 25 Knoten. Das Boot sei kaum auf Kurs zu halten gewesen. Es krachte in Minutenabständen in die Wellen, “und dann hat jemand eine Insel in den Weg gelegt”.
Laperche äußert die Hoffnung, dass es am letzten Tag der Etappe noch einmal möglich sein werde, bei leichterem Wind die Spitze angreifen zu können.
Tracker Update
09.02 – 08:50 Uhr: Malizia hat die Führung gegenüber den direkten Gegnern konsolidiert, nachdem alle drei Boote nahe der Eisgrenze tief im Süden auf den direkten Kurs Richtung Kapstadt gehalst haben. Das deutsche Boot positionierte sich auf dem Vorwindkurs direkt vor der zweitplatzierten 11th Hour und segelt mit 33 Meilen Vorsprung auf der gleichen Kurslinie.

Malizia konnte sich direkt vor die Verfolger legen mit und steuert mit 30 Meilen Vorsprung auf ein Leichtwindgebiet zu, das sich nach Osten bewegt.
Das gilt ebenso für Holcim – PRB, die großen Verlierer des vergangenen Tages. Der Rückstand von Kevin Escoffier mit Susann Beucke an Bord beträgt nun 95 Meilen. Der Angriff mit einer Halse vor eineinhalb Tagen, als Malizia noch in Sichtweite lag, hat sich nicht ausgezahlt. Escoffier sprach zwar von einem kurzzeitigen Energie-Blackout – zeitweise musste per Hand gesteuert werden – aber das Problem war offenbar schnell im Griff und soll nicht zu dem 90-Meilen-Verlust geführt haben.

Eine Momentaufnahme zum An-die-Wand-Hängen. Wie sich der Malizia-Vorsprung (graue Linie) zu 11th Hour und Holcim (hellblau) bei nahezu gleichen Bedingungen entwickelt hat
Vielmehr geriet er in leichteren Wind. Der strategischen Vorteil durch die Rechtsdrehung des Windes im Süden glich den geringeren Speed nicht aus. Dazu kommt die beeindruckende Leistungsfähigkeit mit Speed und Tiefe von Malizia auf dem Vorwind-Schlag.
Die nun knapp 900 zu absolvierenden Meilen sehen allerdings nicht nach Entspannung aus. Nach wie vor liegen die St.Helena-Hoch-Ausläufer im Weg. Allerdings bewegt sich der aktuelle noch relativ starke Wind mit den Spitzenbooten nach Osten. Das Malizia-Team muss darauf hoffen, dass es mit dem Druck nach Kapstadt kommt und die bisher gezeigte Leichtwindschwäche nicht entscheidend wird. Die Verfolger werden zwar mit dem von Westen aufkommendem Wind aufholen, aber es bleibt das Ziel, die Kontrollposition zu behaupten.

Malizia konnte zuletzt auf dem langen Schlag mit Wind von Backbord und intaktem Foil nicht nur tiefer, sondern auch schneller segeln.
Fraglich ist es, ob das angeknackste Steuerbord-Foil auf dem nun wieder gesegelt wird, eine Rolle spielt. Will Harris hatte gesagt, auf diesem Bug müsse ein fünfprozentiges Speed-Defizit einberechnet werden, da man zeitweise die Tragfläche sogar ein wenig eingezogen habe. Bei leichtem Wind mag das keine so große Rolle spielen. Aber wenn es weiterhin stärker weht, besteht die Gefahr, im Kampf um die Punkte für den Etappensieg ein zu großes Risiko einzugehen.
Was auch immer passiert, schon jetzt ist diese Etappe für Malizia insbesondere wegen der gezeigten Leistung der vergangenen Tage ein großer Erfolg. Sie zeigt, dass die Konstruktion offenbar so funktioniert, wie sie soll. Nach Boris Herrmanns 24. Platz auf der Route du Rhum hatten das schon einige Betrachter ernsthaft in Frage gestellt.
Nach wie vor wird der 12. Februar als voraussichtliche Ankunftzeit genannt. Bis dahin dürfte dieses Etappen-Finale noch zu einem echten Thriller werden.
Hier ein Holcim-PRB-Video von gestern. Es ist absolut beeindruckend, wie cool und schnell sie ihr auf die Seite gelegtes Boot wieder aufgerichtet haben – ohne dass man den Vorfall auf dem Race-Tracker mitbekommen hätte:
absolut enttäuschend, was die Segelreporter hier als Berichte abliefern.. die kostenlosen Informationen von oceanrace, Yacht und NDR zind 10 mal aktueller.. werde das bezahlen einstellen…
Mittlerweile seit 3 Tagen keine Aktualisierung mehr – das ist schon enttäuschend.
Ein Bild fürs Geschichtsbuch:
https://cdn.theoceanrace.com/images/m158679_crop110015_800x800_proportional_16799388232C00.jpg
Gute Besserung, Rosi!!!
Zum Vergleich das aktuelle Video von 11.h:
Was für ein Unterschied!
Täusche ich mich, oder kann es sein, dass sich die Malizia mittlerweile bei schwächeren Windverhältnissen deutlich besser behaupten kann als in den LEGs zuvor?
ich bin auch etwas irritiert, zumal doch der Code0 kaputt ist, oder?
Insgesamt ist aber schon schade, dass der Southern Ocean diesmal so zahm ist bzw. die Eisgrenze die Boote aus dem wilden Wetter raushält. So kann Malizia seine Schwerwetter-Running-Vorteile nicht so richtig ausnutzen.
war der Code Zero nicht auf einem Video zu sehen. Auch das Großsegel von 11th hour ist scheinbar wieder repariert. Mit 2 Reffs im Groß könnten die wohl kaum so schnell sein
Darum sind beim Segeln gute Allroundeigenschaften fast immer die bessere Wahl.
der C0 ist kaputt und kann dadurch dass der gesamte Bereich des schothorns abgeschnitten ist auch definitiv nicht auf See repariert werden. Allerdings hat Malizia noch FR0 und J0, evtl auch noch einC3 an Bord, die Segel können je nach Schnitt alle gemeinsam den C0 in jeweils verschiedenen bereichen ersetzen. führt bei sich ändernden Bedingungen aber zu mehr Segelwechseln und etwas schlechterer Performance.
Generell scheint Malizia keine allzu großen Nachteile zu haben, allerdings ist der Wind auch nicht so wahnsinnig schwach, ich denke die Crew hat mittlerweile ausreichend Daten gesammelt um das Boot mit den neuen Foils auch bei den aktuellen Bedingungen schnell zu Segeln. wenn der Wind nochmal zunimmt könnte Malizia seine stärken nochmal ausspielen, wozu das Schiff und die Crew fähig ist hat ja schon die zügige Aufholjagd zu Holcim gezeigt. möglicherweise gibt es nochmal eine Chance.
aktuell ist alles komplett offen. Die Windsituation ist schwierig und entscheidend wird auch ein wenig welches Boot noch im besten Zustand ist und wer in der Lage sein wird seine Ausrüstung zu reparieren.
Btw. es gibt ein Video vom zerschnittenen Segel von Malizia, in diesem sieht der schaden tatsächlich nicht so dramatisch aus. das lässt sich definitiv im rahmen des Regelwerks als Reperatur abstempeln. somit geht ihnen keines der Segel verloren. scheinbar hat man sich hier beim schneiden Gedanken gemacht.
Von den Klogeschichten zurück zum segeln. Jetzt wird es echt spannend. Die Navigatoren haben scheinbar sehr unterschiedliche Ideen wo man die Leichtwindpassage angehen sollte.
Malizia hat entschieden nicht mochmal in den Süden zu halsen und segelt einfach geradeaus. Scheinbar versucht Holcim hoch zu Malizia zu kommen, da sie bei Leichtwind schneller sind und Boris nicht aus der Deckung lassen wollen? Die beiden anderen kriegen scheinbar den Winddreher so, dass ihnen gar nichts anderes bleibt als tief nach Süden zu gehen weil sie bei dem starken Wind zu viel Speed verlieren würden wenn sie nach Norden gehen.
Was meint Ihr?
Auf jeden Fall sollten die nächsten 2- 3 Tage spannend und vielleicht sogar vorentscheidend sein.
von Vorentscheidung kann keine Rede sein, dazu ist es noch viel zu weit. Die Teams rücken näher zusammen, Biotherm holt mächtig auf selbst 11houre kommt näher und in der Schwachwindzone wag ich keine Prognose. Was die Stategen in der Wetterprognose finden bin ich gespannt. Wer richtig liegt wird sich zeigen. Spannend bleibt es allemal.
Ich frage mich ob jemand den Mut hat, etwas auf die Brense zu treten, um im Druck zu bleiben, so schnell wie das Gebiet zieht, um dann die beste Option auszuloten, wie man durch die Flaute kommt. So wie es jetzt aussieht, steht man wohl im Norden günstiger.
Momentan scheint Biotherm die Situation richtig zu nutzen. Woher die den speed nehmen? Bei den Bedingungen haben alle eine reelle Chance.
Will auf dem Klo ist unterstes Niveau für viele Klicks und um im Gespräch zu bleiben. Dabei haben sie das nicht im entferntesten nötig. Wirklich schade und wie ich finde, ekelhaft.
Ist eben heut zu Tage ne Attraktion ohne Porzellan mit Spülung zu kacken. Die meisten würden an Verstopfung sterben bevor sie auf eine andere Idee kämen.
Etwas kürzeres Video häts auch getan. Und die korrekte Entsorgung des Beutel hat auch noch gefehlt.
Keep cool Leute, gehört zur Show.
Ich finde das ok, hab mich echt gefragt wie das mit dem großen Geschäft gelöst wird. Jetzt weiß ich es. Intimität gibt’s keine an Bord.Es wäre skandalös wenn die Rosalin sich öffentlich gesetzt hätte, das hätte Klicks gegeben……Immerhin reichte sie ihm die Rolle und der Film endete a bevor es wirklich eklig geworden wäre …….Ob er anschließend Hände gewaschen hat, hätte mich schon interessiert.
So jetzt gibt’s ein tolles neues Drohnenflug Video und das bei voller Fahrt. Super, es bleibt spannend Malizia konnte sich nicht an die Spitze segeln, wer hat den besten Kurs, die beste Strategie? Epische Bilder, die SeglerInnen sind jedenfalls von den Strapazen gezeichnet.
So richtig interessant wäre es doch nur geworden wenn das Schiff während der “Kack-Session” einen Stecker gefahren hätte. Das wäre dann der Alltag bei “Verrichtungen” über 40 Knoten Wind – aber dann wird natürlich nicht gefilmt.
Jede/r von uns könnte es mal Nachspielen: Man setze sich im Wohnmobil während der Fahrt über Kopfsteinpflaster auf einen Eimer. Der Fahrer (die Fahrende) tippt kurz auf die Bremse = herrliche Schweinerei!
(Ist das so eigentlich korrekt formuliert? – bitte bewerten!)
Wie immer wenig aufregend neues. Dafür dürfen wir den Segler*innen (bitte korrekt gendern….) beim K…en zuschauen. Wunderbar. Da sollten sich andere Sportarten mal ein Beispiel nehmen. Es ist bestimmt interessant, Thomas Müller oder Lewis Hamilton mal auf dem Topf zu sehen.
Unterirdisch.
Wenn sie schon dieses unterirdische Foto von Rosalin veröffentlicht haben, dann ist das jetzt nur der notwendige Ausgleich.
Jeder Segler im Seebereich kennt sowas (ich habe schon mitsegleInnen zum Gebrauch der Pütz im Cockpit überredet, weil ich wusste, dass die grün von der Toilette kommen und zu nix mehr zu gebrauchen sind)
Das ist aber definitiv intern und davon geht nichts, wirklich nichts an irgendjemanden der nicht dabei war!
Kann man in einer Zusammenfassung für einen ausgewählten Kreis unterbringen, wenn alle einverstanden sind.
Schon das erste Foto war daher mE grenzwertig
Und wenn ich dann noch lese “Nach dem legendären Bild von Rosalin Kuiper auf der letzten Etappe, das zu den Bildern mit den meisten Likes gehört”, kann ich eigentlich nur Kxxxxen
Es ist im Grunde übelster Sexismus von irgendwelchen etwas fehlgeleiteten Kerlen
Nicht falsch verstehen! Ich habe nix gegen Nacktheit, ich habe auch schon Polizisten mit gezogener Waffe mitten in der Nacht die Tür geöffnet, die waren dann etwas verblüfft einen halbnackten Menschen vor sich zu sehen … Es gibt aber einfach Dinge die sollten privat bleiben
Ich bin in einer Zeit/Umgebung groß geworden, in der es normal war, das wir unabhängig vom Geschlecht nach den div Sportevents und wenn es nur Training war gemeinsam geduscht haben (und nicht mit “BadehoseAn”)
Ich habe auch nix gegen Rosalin und sie wird dem schon zugestimmt haben .. alles gut
Aber dieses Idiotische Echo auf ein Viertel einer nicht identifizierbaren Pobacke ist unglaublich
Und dass die “Presse” das dann noch offensichtlich mit Begeisterung weiterträgt …
Insofern großer Dank an Will!
Er hat sich geopfert.
Mal sehen ob seine Pobacke einen ähnlichen “Erfolg” erziehlt
Till beschreibt hier ja die Zusammenhänge wie immer erstklassig…..bewirb dich doch mal beim SR. Es macht Spaß, deine Kommentare zu lesen!
Zu den Foils: Zuerst habe ich auch gedacht: was für ein Irrsinn, mitschiffs hocheffiziente Foils und hinten kein T-Ruder – wie soll das gehen? Und die ersten Videos von der zweiten Etappe haben m.E. auch deutlich gezeigt wo die Grenzen sind; besonders Malizia machte, was den Längstrimm und die Nickbewegungen angeht, einen recht unfertigen Eindruck und alle Boote fuhren meistens noch mit deutlicher Krängung.
Mittlerweile ist – zumindest bei den vorherrschend moderaten Bedingungen – bei allen Booten die “Fluglage” deutlich stabiler geworden – und sie fahren praktisch immer fast aufrecht! Da fragt man sich schon, ob die Flotte der nun im Hafen liegenden oder in der Biskaya trainierenden Konkurrenten nicht doch besser beraten gewesen wäre, beim TOR mitzumachen. Der dabei gerade gemachte Erfahrungsgewinn wird sicher schwer einzuholen sein.
Spannend bleibt, wie es demnächst dann mal bei wirklich heftigen Bedingungen, z.B. mit 40kn Wind und 6m Welle aussehen wird; so selten soll das ja in den 40er und 50er Breitengraden nicht sein. Ich würde mal damit rechnen, dass Malizia da gut aussehen wird. Schließlich hat sogar der sonst eher zurückhaltende Boris mit dem Etappensieg geflirtet; der wird schon wissen, warum.
An “Guyot” kann man sehr gut sehen, was passiert, wenn ein eigentlich für kein oder nur moderates foilen ausgelegtes Boot plötzlich genauso gesegelt wird, wie die neuere Konkurrenz: Die bei den Structural Engineers besonders beachtete “Slamming Area” wandert vom eigentlich meist fliegenden Vorschiff immer weiter nach achtern…..und da ist “Guyot” platt wie eine Flunder. Wer schonmal vom Dreier ‘nen Bauchklatscher fabriziert hat, kann sich vorstellen, was da passiert. Ist zu hoffen, dass Team Guyot auch auf der intakten Seite das Nomex durch einen zäh-harten Schaum wie z.B. CoreCell ersetzt hat. Sonst wird es dort wohl auch zerbröseln. “Nur” für den Atlantik mag es aber auch gut gehen…..je nach Bedingungen und Stellung des Gaspedals……
T-Foils scheinen inzwischen nicht mehr so wichtig zu sein, denn der AP ist ja offenbar nun in der Lage, das Boot auch ohne Höhenruder stabil zu segeln. Wenn man ein T-Foil so auslegt, dass es das ganze Heck dauerhaft “lüftet”, tritt man in eine ganz neue Liga ein. Die Geschwindigkeit würde sich weiter drastisch erhöhen und ein möglicher Stecker – im 24/7 betrieb wohl kaum auszuschliessen – wäre wahrscheinlich fatal. Das gilt auch für das Diagonal angebrachte Doppelruder der “Charal”. Sollte es regelkonform sein, wäre es bei moderaten Bedingungen (wie z.B. jetzt gerade) sicher ein Vorteil, der allerdings stark risikobehaftet wäre, sobald die conditions rauer werden.
Es bleibt spannend, soviel ist sicher. Malizia’s Rückstand nun erstmals deutlich zweistellig!
Die Idee mit den schräg gestellten Rudern ist übrigens keineswegs neu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Beechcraft_Bonanza
Liebes Segelreporterteam,
sehen Sie eine Möglichkeit die Kommentare so sortieren, dass die neuesten Kommentare oben erscheinen? Das würde langes Scrollen unnötig machen.
Was für eine großartige Innovation……toll Sibylle – danke!
Nun noch das Fenster zum Schreiben der Kommentare ganz nach oben, dann muss man überhaupt nicht mehr scrollen……
Vielen Fank für die schnelle Umsetzung meines Vorschlags!
Malizia hatte laut Spiegel.de wohl einen Defekt an der Foil Verstellung nach passieren des Gates….
https://www.spiegel.de/sport/boris-herrmann-beim-ocainach-reparaturmarathon-auf-platz-zwei-dann-der-naechste-defekt-a-ff8a724a-c934-4c6e-87af-1355c035e10e
tolles neues Video auf Youtube https://youtu.be/T4LQg7HkCso
Wochenende. Wer sich gerne upgedatete Berichte auf deutsch durchlesen möchte ist auf Yacht online besser bedient.
so ist es…. leider
ich habe mein Abo deswegen auch gekündigt, wobei es ist auch schade da es doch ein paar Kommentare von Lesern gibt die über viel Wissen verfügen und es mitteilen, die ist man mit der Kündigung dann leider auch los.. Aber was solls..
Solange der Till hier Kommentare schreibt, bleibe ich auch! 😀
Aber erst seit kurzem…
Wahrscheinlich auch wegen des Erfolges von Segelreporter. Wenn es diese Seite hier nicht mehr gibt, weil alle ihr Abo kündigen, verschwinden die Berichte bei der Konkurrenz auch hinter einer Paywall.
Es scheint so, als würden die 24h Recorde nicht mehr lange Bestand haben
Irre! Vor allem, wenn man sich auf der Malizia Seite die konkreten Geschwindigkeiten anschaut.
Was ich aber noch viel interessanter finde: Alex Thomsen hat da im Solobetrieb einen Rekord aufgestellt, der mit deutlich moderneren Booten und mit Crew erst ca 7 Jahre später gebrochen wurde.
Was auch interessant ist: wie viel schneller können die Imocas im CrewModus gesegelt werden?
Es mag mangelde Erfahrung sein, es mag … sein, aber: Im Durchschnitt bringt das “Foilen” nicht so viel mehr Speed, dass es signifikant wäre.
Der abs Speedrecord/24 für Monorümpfer wird immer noch von NameVergessen mit einem VO 65 mit nahezu doppeltem Gewicht gehalten
Bei aller BEgeisterung für neuer Techniken … so richtig mummen (in Summa) tut es nicht.
Oder sehe ich da was falsch?
der 24h Rekord ist definitiv gefallen, alle Boote der Flotte bewegen sich bei deutlich über 550nm/24h der damalige Rekord von Alex Thomson war eine wirkliche Ausnahmeleistung, das war vermutlich das absolute Maximum was, Grade zu dem Zeitpunkt im Rennen noch aus der Kiste raus zu holen war.
ja der absolute 24h Rekord liegt noch nicht bei den Imoca, allerdings kann das nicht mehr lange dauern, über 600nm sind durchaus möglich, vor allem weil Grade der Wind und die Welle passt.
generell sind Imoca aber auf Höhe Durchschnittsgeschwindigkeiten bei einem möglichst breiten band an Bedingungen optimiert, die liegen heute schon ein gutes Stück über denen der VO65, die zwar schnell sind, aber nur bei extrem viel Wind und wenig Wellen. im Vergleich zu den besten Imoca ohne Foils(die der bessere Vergleich sind, da gleiche länge und vergleichbares Reglement) liegt die Spitzengeschwindigkeit über 24h etwa 10-15% drüber…von dem was man bisher gesehen hat.
zum Vergleich mit den VO65, schau dir mal die gängigen Regatten der letzten Jahre an, bei denen beide teilgenommen haben, da sind die Spitzen Imoca grundsätzlich 10% ca. schneller über den gesamten Kurs, zumindest wenn keine sehr unüblichen Bedingungen sind. hier zählt eben hauptsächlich die Durchschnittsgeschwindigkeit, bei den VO65 hat man einfach ein Extrem robustes Boot mit Nachteilen in vielen Windbereichen aber stärke bei Starkwind gebaut, das war relativ egal da alle das gleiche Boot hatten. bei den Imoca muss man auf ein möglichst breites Band optimieren da es sonst passieren kann dass ein anderes Boot der Flotte bei bestimmten Bedingungen deutlich schneller ist und einem davon segelt. also wird auf Höhe Durchschnittsgeschwindigkeiten optimiert.
abgesehen davon ist eine VO65 eben auch 5 Fuß länger und absolut nicht vergleichbar, die haben bei solchen Bedingungen wie aktuell Kreise um die letzte Generation non Foiler Imoca gedreht, von daher ist der Sprung den die Foils bringen schon beeindruckend.
mal abgesehen von dem ganzen versucht die imoca Klasse auch immer die Entwicklung zu bremsen um die last Gen Boote zumindest halbwegs Konkurrenzfähig zu halten, unter anderem deshalb gibt es auch noch keine T Ruder, die wieder einen extremen Leistungssprung bringen würden.
kleiner Nachtrag: Der absolute monohull Rekord liegt übrigens bei Comanche, die ist aber auch mal eben 40 Fuß länger als eine Imoca, hat die dreifache Segelfläche und braucht mindestens 18 Leute zum Segeln. aber selbst dieses Riesenschiff welches ohne jegliche Klassenvorgaben gebaut wurde ist mit 619nm/24h nicht mehr so wahnsinnig viel schneller als ein Imoca (Holcim dürfte im nächsten Trackerupdate bei knapp über 590nm landen) und ich bin mir nicht sicher ob die kiste die Bedingungen im southern Ocean überleben würde.
Ja, das mit Comanche war mir auch entfallen, aber das ist wirklich ne ganz andere Liga …
Ich verfolge die letzten Jahre schon die einschlägigen Regatten, habe aber natürlich kein statistisches Gehirn.
gefühlt ist es eher so, dass der Unterschied nicht so signifikant ist, wie eigentlich zu erwarten.
(Schreibst du ja auch betr Comanchee und unübliche Bedingungen gibt es fast immer – selbst bei der letzten VD)
Das die Boote unterschiedlich konzipiert sind ist auch klar und sich somit mE hauptsächlich hoch am Wind und bei Flauten deutlich anders verhalten .. nachvollziehbar!
Die These mit dem Erhöhen der Durschnittsgeschwindigkeit ist da sicherlich ein ganz wichtiger Aspekt.
Evtl ist da ein Bild vom Ocean Race Europe ganz sinnbildlich: Ich weiß nicht mehr genau wer es war, aber da knallte ein neuer Foiler am alten Boot von Robert Stanjek etc vorbei, als würden die stehen. Dennoch ging das Rennen am Ende ganz anders aus.
Kurzum: evtl ist es ja nur ein kleiner Sprung durch die modifizierten Rumpfformen, der sich gerade bemerkbar macht.
Und evtl sind “wir” da iA einfach am Ende eines großen Sprungs die letzten 20-30 Jahre, wo nicht mehr so viel passieren kann, weil Material, See, Mensch, .. eben doch an einige Gesetze gebunden sind.
Die Erwartungen durch die hohe Beschleunigung, die hohen Spitzengeschwindigkeiten (wie wunderbar in CapeTown zu sehen) täuschen wohl über die Seebedingungen hinweg, die das wiederum limitieren.
Ritt vor der Front
Apropos Biotherm. Das Team glänzt derzeit nicht nur mit cooler Perfomance als Anführer der Verfolger, sondern Auch mit Einem beeindruckenden Drohnen-Video aus den unendlichen Weiten des Ozeans. Prädikat: Höchst beeindruckend.!!!!
Irgendwie passt dazu aber nicht das VIDEO!! Mit nördlichen Winden auf BACKBORDBUG gen Osten?????
Das Drohnen-Video ist wirklich absolut beeindruckend. Eingestellt wurde es schon am 06/03/2023 16:44 UTC. Dann stimmt auch die Windrichtung. 😉
Gibt ja hier kein Update mehr…deshalb:
Malizia hat sich taktisch in den letzten Stunden klug positioniert. Jetzt weiter Gas geben, alles muss halten und wir die Daumen drücken. Dann kann es noch großartig werden.
Stimmt! Nico hatte im Videointerview ja angedeutet, die Malizia an die Eisgrenze zu navigieren, was jedoch ausblieb. Vielleicht nur, um die anderen zu täuschen? 😉
Festkleben kann sich da unten aber auch keine:r im Wege …. da kann Boris noch schön in Ruhe längs Dieseln, Herr:fraulich!
dachte auch dass er die Welt ohne Verbrenner retten wollte.
das Hydrogeneratoren bei über 25kn nicht vernünftig funktionieren ist nichts neues, als die Teile auf den Imocas noch relativ neu waren haben es einige versucht und sich dabei die Anlenkung der Ruderanlage, Spurstangen, die Befestigung des Hydrogenerators oder sogar beides zerstört.
Das “Problem” mit den PV Modulen war ebenfalls jedem vorher klar, deshalb hat ja auch jedes Boot einen Dieselmotor mit Generator. der wird eben dann benötigt wenn die Bedingungen richtig heftig sind. 2/3 der Zeit schaffen es aber die erneuerbaren Energien einen Großteil oder sogar die gesamte Stromversorgung zur Verfügung zu stellen. die Zahlen stammen von der Vorstellung von Hugo Boss 7, die war das erste Schiff mit großflächiger PV Anlage und dem Ziel den Dieselverbrauch zu minimieren. die Berechnung damals war, dass ca 200-250L Diesel auf einer Vendee Globe eingespart und noch etwa 100L verbraucht werden. dadurch konnte auch weniger Diesel mitgenommen und so das Gewicht reduziert werden.
Imoca Segeln komplett ohne Dieselmotor geht eben aktuell noch nicht ohne dabei große Nachteile zu erzeugen. das Wasserstoffprojekt von Oceanslab wird spannend und könnte die Zukunft sein, es gibt aber durchaus einen Grund warum alle Teams mit Siegesambitionen trotz Überlegungen auf Brennstoffzellen verzichtet haben, auch bei Malizia gab es ja die Überlegung.
die Problematik mit dem Keilriemen sehe ich auch nicht so dramatisch, das Problem ist vermutlich bei Segeln durch die starken Erschütterungen entstandenen, dafür ist auch kein Marine tauglicher Dieselmotor gebaut, da kann sich durchaus etwas lösen oder verstellen und zu Problemen führen. 11th hour, Biotherm und Guyot hatten auch schon Probleme mit ihren Generatoren.
wenn ich so lese womit sich Boris da unten beschäftigt kommen mir echt Zweifel am Projektmanagement.
Neuausrichtung des Generators weil der Keilriemen alle 2 Batterieladungen reißt. Die Hydrogeneratoren funktionieren bei hoher Geschwindigkeit nicht und ohne Sonne auch keine Solarenergie. Das sollte ja bekannt sein, dass es im Southern Ocean viele Wolken gibt und das Schiff schnell ist. Irgendwie wurde das dafür gebaut.
Hat den Stromgenerator denn niemand ausgiebig getestet? vom Umweltgesichtspunkt mal zu schweigen.
Grins ..
Ja, da hat wohl jemand nicht so richtig gut gearbeitet
Ich weiß ja jetzt nicht die genauen Zahlen, kann aber über die online zur Verfügung stehenden Werte einigermaßen schätzen: 2x6h Generator sind Akkus voll (These)
Wobei Generator mW Hauptmaschine ist… Lasst es 10h sein.
Keilriemen nach 20 Betriebsstunden kaputt ist wirklich so was von unterirdisch, dass da jemand bei der Rückkehr richtig Ärger bekommen wird (bzw jetzt schon hat).
Das Management wird sich im Vorfeld aber nicht um solche Kleinigkeiten kümmern .. man kann ja nicht jede Schraube prüfen.
Mit den Hydrogeneratoren verhält es sich mE anders: Das ist eine kommerziell agierende Firma, die soweit ich weiß 2 verschiedene Generatoren herstellt: abgestimmt auf den Bedarf der Kunden.
Boote, die auf Dauer diese Geschwindigkeiten fahren sind eher selten – also passt das in Extrembedingungen eben nicht in deren Kundschaftsklassen.
(Kann mich noch an verschiedene ausgerissenen Hydrogeneratoren nach 2015 .. erinnern)
Letztlich ein grundsätzliches Problem der “alternativen” Stromerzeugung: Es sind kräftige Überkapazitäten erforderlich um die regenerative Energieversorgung zu gewährleisten.
Überkapazitäten will man auf einer Rennyacht aber eigentlich nicht, weil das Speed kostet … und schon ist man beim Kompromiss “Diesel”, weil der eben nahezu immer funktioniert und auch einen Sicherheitsaspekt mitbringt.
Das nur als kleine Schraube zu bezeichnen ist aber arg untertrieben. Nebenbei, wenn man Spitzensport betreiben möchte und dafür Millionen von Sponsoren einwirbt sollte man genau das tuen.
Und ja, der Projektmanager muss es nicht selbst machen aber ….
Ich schätze aber auch die offene Kommunikation vom Team Malizia weil sie schöne Einblicke in diese Welt gibt.
Laminieren hin, Festigkeit her …..
Es sieht so aus, dass Malizia wg. der Probleme erneut knapp den Anschluss verliert …. sehr traurig ist das!
Der Unfall mit Fallenschloss hat den Anschluss auf der nördl. Vorderseite des Tiefs (wo Holcim kontinuierlich davon gezogen ist) gekostet.
Und jetzt kommen Sie auf der Rückseite nicht hinterher im frischen Wind – es fehlen 50sm.
Das tut weh!
ich glaube man hat den Anschluss sehr Wohl geschafft. die Taktik war zwar etwas anderes aber Malizia ist mit 11th hour quasi gleichauf und zu Biotherm fehlt nicht viel. dazu ist Malizia die letzten 6 Stunden kontinuierlich das schnellste Boot der Flotte. scheinbar hat das Team und die Idealen Bedingungen für die Konstruktion und findet nun auch den Rhythmus. hier ist noch lange nichts entschieden. generell werden die Verfolger in den nächsten Stunden weiter zu Holcim aufholen.
Hat sich über Nacht (bei uns) verbessert, stimmt. Gestern Abend (am 5.) sah es so aus als wenn das hintere Boot (Malizia) mit schwächerem Wind rechnen muss….. Jetzt ist der Anschluss da, super.
das ganze hat nur teilweise mit dem in Rahmen halten von Kosten zu tun, der Gedanke dahinter ist viel mehr die Entwicklung bewusst zu verlangsamen und zu steuern um die letzte Generation an Booten trotzdem Konkurrenzfähig zu halten, genau hir ist ja der Reiz der Imoca Klasse, 2020/21 hat ein Boot der letzten Generation gewonnen, 2016 waren Boote der letzten Generation auf Platz 3,5,6 und 7, 2012/13 war ein altes Boot auf Platz 3 usw. man versucht zwar einen stetigen Fortschritt zu ermöglichen, trotzdem sollen die alten Boote aber vergleichbar oder zumindest im vertretbaren Kostenrahmen aufrüstbar sein. so sichert man ein großes Startfeld und es gewinnt nicht unbedingt der der das größte Budget hat. hier ist auch der große Unterschied zu den alten VO70. soviel mal zu den T Rudern. in 2028 werden diese vermutlich aber kommen.
andererseits ist der Mast wirklich problematisch, das rühmt aber daher,dass er zu einem ungünstigen Zeitpunkt eingeführt wurde, der Einheitsmast und Kiel war eine sehr gute Sache und hat der Sicherheit der Klasse viel gebracht, vor der Einführung gab es ca 90% mehr Kielbrüche und Verluste da man leichte GFK Finnen verwendet hat, der Einheitskiel ist also schonmal ein voller Erfolg.
der Mast ist leider noch unter Berechnungen aus den Non Foiler Zeiten entstanden da er zeitgleich mit den Foils kam, dadurch waren noch keine Erfahrungswerte vorhanden. trotzdem muss man auch hier sagen, es gibt deutlich weniger Mastbrüche als vor dem One Design Mast. Hoffentlich gibt es für die Masten nach der nächsten VG ein Update, da die Teams die Regeln mitgestalten kann man davon aber ausgehen.
Falls du die Reparatur der Struktur von Alex Thomson ansprichst, diese hat damals gehalten, er hatte nur kurze Zeit später eine Kollision mit einem Ufo mit anschließendem Ruderbruch. Die Verstärkungen waren intakt.
Falls es um den Mastbruch nach Reperatur beim Barcelona World Race 2015 geht, da lagen damals mehr als 4 Wochen dazwischen, ich glaube kaum dass es hier einen Zusammenhang gab.
die Verstärkungen scheinen jedenfalls sehr massiv zu sein, deutlich dicker als das Original Laminat, die Stabilität sollte also gegeben sein, noch dazu ist der Bereich des Masts normalerweise nicht so unglaublich stark belastet, deshalb ist das Material ja auch so dünn.
Wenn wir schon am Fachsimeln sind:
Im Boots-und Schiffbau bedeutet Stabilität das Krängungs- und Kenterverhalten in Querrichtung eines Bootes.
Das andere mit dem Material ist die Festigkeit.
Mit Insiderwissen meinte ich vor allem Alex’ (notgedrungen) gemachten Erfahrungen mit Laminieren unter schwierigen Bedingungen……
Es ist toll, dass die Crews sich inzwischen – dank entsprechender Schulungen – mit dem Werkstoff Composite so gut auskennen. Die ganze Materie ist ja recht komplex und vor allem extrem anfällig für Fehler bei der Verarbeitung. Im Gegensatz zu praktisch allen anderen Strukturwerkstoffen im Bootsbau (Holz, Alu, Stahl) entsteht der eigentliche Werkstoff ja erst durch zusammenfügen der Komponenten (Faser, Matrix, Kernmaterial) während das Boot gebaut wird!
Wer hier nicht über die nötigen Kenntnisse verfügt, kann viel falsch machen. Und leider sind solche Fehler auch nur schwer zu erkennen, weil eigentlich alles gut aussieht – aber eben auch, wenn z.B. das Mischungsverhältnis verhauen oder schlicht nicht lange genug umgerührt wurde. Nicht umsonst gibt es im Flugzeugbau noch immer vielerorts die sogenannten “chicken rivets”, die Klebeverbindungen und Laminate überall dort zusammenhalten (und analysierbar machen!), wo man der Faserverbundtechnik dann doch noch nicht 100%ig traut und wo letztendlich die Integrität einer Struktur über Leben und Tod entscheiden kann.
Darum: Ja, eine überdimensionierte Reparatur macht hier wohl Sinn und auf jeden Fall ein gutes Gefühl. Trotzdem bleibt es dabei, dass ein unvollständig durchgehärtetes Epoxidharz einer Last weniger (Klebewirkung, Bruchdehnung, E-Modul, Shore-Härte) entgegenzusetzen hat, als das “Original”.
Zwischenzeitlich hat Malizia ja aber schon wieder Gas gegeben und die Reparatur scheint zu halten. Die Wahrscheinlichkeit, dass das so bleibt, steigt mit jedem Tag (der weiteren Aushärtung) und ich wünsche der Crew, dass es hinhaut, sie mit den beiden direkten Mitstreitern mithalten können und vielleicht bei der nächsten Wetterschweinerei sogar nochmal in Schlagdistanz zu den Zementseglern kommen!
https://exocet.cloud/grafana/d/bsbc_7MGx/malizia-public-dashboard-the-ocean-race?orgId=15
Die live Daten werden wieder übertragen
Das Problem mit den offenbar nicht recht geeigneten bzw. unterdimensionierten Einheits(schlacker)masten passt recht gut in das Bild einer für mich schwer nachvollziehbaren Klassenpolitik. Denn auch wenn die Boote inzwischen recht kontrolliert foilen, fahren sie dennoch ohne horizontale, verstellbare Profile an den Ruderblättern herum. Andere foilende Klassen (Moth, Sail GP, sogar Regnoc, glaube ich) haben so eine Vorrichtung!
Der Versuch, durch Einheitsmasten und das Verbot von “Höhenrudern” die Kosten im Rahmen zu halten, ist aus meiner Sicht damit gründlich nach hinten losgegangen.
Zur Reparatur möchte ich noch anfügen, dass Epoxy – jedes, auch mit schnellem Härter! – zur Endhärtung (im Sinne maximaler Festigkeit) eine Aushärtung irgendwo zwischen vier Stunden bei 80°C und einer Woche bei 20°C benötigt. Insofern ist eine volle Lasttragefähigkeit des Mastes nach der Reparatur – sei sie auch noch so heldenhaft durchgeführt – leider nicht zu erwarten. Alex Thomson verfügt hier über Insiderwissen…..
Man hat doch nicht wirklich das Fall durch eine Öffnung im Mast ohne Mastdurchführung aus Edelstahl oder entsprechenden Rollenkasten zu führen. Da hat man an der verkehrten Stelle gespart.
Ich weiß es nicht genau, aber ich vermute, dass in der Durchführung normalerweise der Beschlag für das Fallenschloss sitzen sollten, ähnlich wie in dieser Abbildung:
https://www.mysailing.com.au/halyard-locks-offer-benefits-in-sail-handling-and-windage/
Scheinbar ist der Beschlag aus dem Mast gerissen.
Nachtrag: Meine Vermutung war wohl falsch, In der aktuellen Ocean Race Show auf YT spricht Niall Myant-Best von externen Fallenschlössern, die dann so aussehen:
https://www.facnor.com/wp-content/uploads/2021/04/HE_FACNOR-2019_uk_web-4.pdf
naja, Einheitsmast eben, bei dem hat das Team leider keinerlei Möglichkeit irgendwas zu beeinflussen. normalerweise scheint das fall ja über eine Umlenkung am Fallschloss zu laufen, dadurch ist sowas eigentlich ausgeschlossen, das Schloss scheint allerdings zerstört zu sein, so kam scheinbar das ganze zu Stande. das ist zumindest meine Schlussfolgerung, allerdings lässt sich die Leinenführung,aus den Bildern bei Yacht und dem Foto des Imoca one Design Mast auf der Imoca .org Seite, nur erahnen. schaut für mich aber nach gebrochenem Fallschloss aus. das wäre quasi dein Rollenkasten gewesen.
ich glaube selbst ein Edelstahleinsatz hätte da nichts mehr gebracht, wenn das Fall nicht schnell genug ausrauscht dann ist der mast einfach fällig.
aber selbst wenn, das Team hätte den Mast selbst sowieso nicht umbauen dürfen, der ist eben ziemlich anfällig, auch im anderer Hinsicht.
Die Frau ist echt hart im Nehmen! Da oben zu Schleifen und Laminieren – das ist ganz hohe Schule! Wenn das dann auch noch hält …. ? Man mag es kaum glauben.
Nachtrag:
Leider sendet sie seit Mastschaden nicht mehr, vielleicht Antenne abgeschaltet.
https://exocet.cloud/grafana/d/bsbc_7MGx/malizia-public-dashboard-the-ocean-race?orgId=15
Hallo,
hier gibt es noch Live Daten von Malizia in Form von Kurven.
Geschwindigkeit, wahrer Wind, scheinbarer Wind und vieles mehr, also- wen es interessiert und wer es nicht kennt- schaut es Euch mal an.
Wolfgang
Ja, das Segel wurde zerschnitten, um es von Foil und Kiel frei zu bekommen. Es hing dann aber noch an Schot oder am Hals und man kann im Video eindeutig beobachten, wie das Segel über den Bug an Bord geholt und dann durch Luk ins Vorschiff gestopft wird.
Boris spricht von “we lost a sail”. Diese Formulierung wird auch verwendet, wenn das Segel zwar physisch noch vorhanden ist, aber aufgrund des Schadens nicht mehr genutzt werden kann.
Wenn es mit den Fallenschlössern immer wieder Probleme gibt, frage ich mich, warum die Fallen dann nicht mit etwas Lose so belegt werden, das zumindest die Segel oben bleiben und nicht über Bord gehen wenn das Schloss versagt !? Oder verstehe ich da etwas falsch ?
Was dann passiert kannst du dir aktuell bei Malizia anschauen, der Druck in den Segeln ist durch deren größe extrem, die durchlässe im Mast sind dafür nicht gemacht und das Segel treibt das Fall durch den Mast, somit entsteht ein Riss… oder der Mast bricht gleich komplett da er für diese Art der Belastung einfach nicht gemacht ist.
Verwunderlich, daß das Fall nahezu intakt in dem scharfkantigen Carbonriss erscheint.
ist wahrscheinlich eine schot aus einer dyneema Kevlar/Aramid Mischung…die sind so gut wie nicht kaputt zu bekommen …da ist Schneiden schon kein Spaß. der mast wird in dem Bereich relativ dünn sein und wenn erstmal die verstärkte öse im Auslass durchgearbeitet ist geht das relativ schnell.
Solche Materialmischungen werden auch im Klettersport eingesetzt um ein beschädigen der Seile zu verhindern wenn diese über Steine reiben. Der Imoca Einheitsmast scheint jedenfalls ziemlich dünn ausgelegt.
Es existiert ein Foto vom Masttop (Erklärbild im Yacht online Artikel “Das ist die neue „Malizia – Seaexplorer“ v. 17.08. ganz unten) auf dem bei Vergrößerung zu erkennen ist dass die Last des Segels über Schloss und eine gelbe Talje in eine größere Öffnung zum nicht sichtbaren Lager ganz im Top verläuft. Der Holepart geht von dort wieder in die auf dem bekannten Schadensbild sichtbar für Einleitung von oben gearbeitete Öffnung oberhalb der Wantbefestigung Richtung Erdgeschoss.
Nun hat aber die volle Last des ab Loch eigentlich in die Talje nach oben verlaufenden Falls ab diesem Loch sägetechnisch brutal nach unten gewirkt – das könnte evtl. auch eine Problemursache weiter oben implizieren.
Ich habe da mal eine Frage :
Bei der Vendee globe konnte man auf Marine traffic den Rennverlauf mitverfolgen. Man sah die Suchmanöver von Le Cam nach Escoffier, man sah wie ein Segler in Lee einer Südmeerinsel (ich glaube es war Motu Maha) auf und ab kreuzte während er reparierte. Man konnte alles bis ins kleinste bestaunen bis zu den Azoren. Da wurden plötzlich alle AIS Transponder abgeschaltet (, wohl um die Rivalen in unsicherheit zu wiegen).
Beim Ocean race 2023 waren die AIS Signale bis Gibraltar mit zu verfolgen. Danach nur noch in den Anlaufhafenregionen.
Man kann sich nur mittels der spärlichen Trackeraufzeichnungen informieren..
Welche Interessen stehen dahinter.
Ich bin mir sicher, dass die AIS Transponder laufen. Wer unterdrückt die Signale? Warum?
Marine Traffic teilt in der Regel mit, auf welcher Datenbasis eine Position mitgeteilt wird
AIS ist ein terristrisches System, welches eine maximale Reichweite von 50 sm (eher 10-20 – hängt an der Antennenhöhe) hat
Dies gilt horizontal!
Vertikal, also zu Satelliten kann das technisch anders sein
Dafür müssen die Boote aber über ein geeignetes System ihr AIS Signal auf einer anderen Frequenz (völlig andere Technik!!) kompatibel veröffentlichen
Das ist dann auch kein AIS Signal mehr, sondern eher eine (ganz traditionelle) TR-Meldung via Sattelit
Es kann natürlich sein, dass die Sat-Verbindung so gut ist, dass alles 1:1 übertragen wird.
Im Normalfall eher unwahrscheinlich
Mit welchen Segel segelt die Milizia nun anstatt dem C0?
Guyot ist damit leider schonmal raus. strukturelle Schäden des Rumpfbodens. hoffentlich machen sie es an einem Stück zurück nach Kapstadt.
Das Boot scheint ja wirklich sehr instabil gebaut zu sein, auch als HB hatte es ja schon massive Probleme
Bitte von fachkundiger Seite erklären. Diese Hugo Boss ist doch die, die mit dem gebrochenen Foil noch auf Platz 2 gelandet ist, oder? Verwechselst Du das nicht mit der Hugo Boss die im letzten Rennen in Kapstadt mit strukturellen Schäden aufgegeben hat?
das Boot hier ist Hugo Boss 6 aus 2015 von VPLP/Verdier Stapellauf 2015 bei Greenmarine und ist 2016/17 nach Bruch des Foils auf Platz 2 bei der Vendee Globe gelandet. danach hat Alex Thomson damit die Route de Rhum gesegelt und ist in Führung liegend aufgelaufen, wurde nach 24h Strafe aber noch 2.
das Boot hatte zuvor schonmal 2015 kurz nach dem Stapellauf strukturelle Probleme, damals ist es während der Transat Jacques Vabre fast verloren gegangen, die Crew wurde von einem Helikopter gerettet und die Yacht musste über mehrere Monate repariert werden. allerdings wurde das Schiff damals massiv verstärkt.
nach seiner Zeit als Hugo Boss war es die erste Imoca von 11th hour, dort wurden neue Foils und Technik für die aktuelle 11th hour Yacht entwickelt und das Boot massiv verbessert. danach ging es 2022 an Guyot.
zur Unterscheidung: das war einmal die Gelb Schwarze Hugo Boss. und die war nach der ersten Reparatur eigentlich sehr zuverlässig. allerdings hat das Boot mittlerweile auch sehr viele Seemeilen auf dem Buckel, dürfte eine der am meisten gesegelten Imoca aus dieser Generation sein, 11th hour hat damit extrem viel getestet und bei Alex Thomson wurde sie neben diversen Regatten auch für Marketingzwecke mehrfach über den Atlantik überführt.
die von “per” zitierte Hugo Boss ist die Nummer 7 von VPLP, gebaut bei Jason Carrington. Das Boot war einmal Pink mit Sichtcarbon und hat das komplett geschlossene Cockpit. dieses Boot heißt jetzt Hublot und wird von Alan Roura gesegelt.
Klasse Beschreibung der Zuammenhänge von Till! Das spart mir die Recherche.
Ich denke, das Problem ist, dass dieses Boot noch für deutlich niedrigere Topspeeds konzipiert und dimensioniert wurde. Moderne Foils dranpappen und dann losdonnern ist damit vabanque; Verstärkung hin, bewährt her. Auch bei den neuen Booten wird es noch Bruch geben, fürchte ich. Insofern scheint mir die eher konservative, etwas nördlichere Route von Malizia sehr vernünftig.
…soviel zu ” A race we must win”. Einen Code Zero im Meer zu versenken, kann’s irgendwie nicht sein. Der wird noch in 200 Jahren dort zu finden sein.
Die Entscheidung des Franzosen Stan Thuret, Hochseeregatta segeln aus Umweltgründen aufzugeben ist die einzig konsequente, wenn man schon das Pferd des Klima-Aktisvimus reitet.
So weit ich das im Video gesehen habe, wurde das Segel geborgen. Das macht auch nur Sinn, denn die Anzahl der Segel während des Rennens ist limitiert, weswegen es geboten ist, zerstörte Segel zu reparieren. Zudem ist es, zumindest meiner Erfahrung nach, beim Hochseeregattasegeln Usus, zerstörte Segel und weitere Ausrüstung bestmöglich zu bergen.
Es wurde geborgen…
Also im Press-Release von Malizia steht etwas anderes, nämlich dass das Segel abgeschnitten wurde um Schäden an den Foils zu vermeiden.
Ja, das Segel wurde zerschnitten, um es von Foil und Kiel frei zu bekommen. Es hing dann aber noch an Schot oder am Hals und man kann im Video eindeutig beobachten, wie das Segel über den Bug an Bord geholt und dann durch Luk ins Vorschiff gestopft wird.
Boris spricht von “we lost a sail”. Diese Formulierung wird auch verwendet, wenn das Segel zwar physisch noch vorhanden ist, aber aufgrund des Schadens nicht mehr genutzt werden kann.
Die neueste Meldung klingt zum Glück eher danach, dass man Team Biotherm vor allem die Daumen drücken muss, dass sich die Reparatur des Schiffs schnell erledigen lässt.
Falls das Team Biotherm wirklich endgültig disqualifiziert wird wäre das wirklich eine bittere Entscheidung – vor allem für das Team, aber bei weitem nicht nur für die!
äh ja, heist es tiefe ? okay, danke dir.
Ja diese Thermik nuzen wir Paragleiter zum Soaren an der Küste, sie tritt erst nach dem Mittag bei entsprecher Sonne auf, aber ich bezweifele sehr stark ob sie 5 + Seemeilen weit aufs Meer hinausreicht !! Ich glaube das war ein großer Fehler da zu Parken…
Jetzt kann man nur noch auf ggfs. Thermik nähe Land hoffen …. aber dafür ist es vermutlich noch zu früh am Tag.
@ hackengast: Bei diesen Bedingungen bremsen die Foils. Ausserdem meinst Du bestimmt Tiefe wenn Du Höhe schreibst?
ich denke bei dem flauen Lüftchen helfen die Foils eh nichtsodern denen geht es im Moment höhe zu machen um nur mit einer Halse ins Ziel zu kommen… Biotherm wird wohl demnächst dem Spie auspacken und das Ding machen.. Malizia zweiter Tippe ich..
Insgesamt sehr gut kommentiert!
Nun ist die Maliz (zum Glück) erschreckend schnell….. Hoffentlich hält Alles!
Sehe nur ich das so, oder werden Rechtschreibung sowie Grammatik immer schlimmer in der Berichterstattung von SR?
naja, 2016/17 war das ganze ja wirklich ne Menge Pech, der Foilbruch war vermutlich keine Überlastung sondern eine Kollision, hieß es im Nachhinein jedenfalls überall. ansonsten hätte er die Vendee Globe vermutlich mit großem Abstand gewonnen. auch im Anschluss hatte er ja eine Menge Pech, dass in Führung liegend der Wecker ausfällt und das Boot aufläuft ist ja auch wirklich großes Pech, dass das nagelneue Boot bei der ersten sehr vorsichtigen Regatta den Mast verliert, kentert und fast sinkt ebenfalls, oder die nächste nagelneue Yacht bei der extrem Vorsichtig gesegelten Regatta mit einem Container kollidiert und den Kiel verliert… glück hatte er leider wirklich nie.
Bei der letzten Vendee Globe gebe ich dir aber absolut Recht, das war einfach völlige Überlastung des Schiffs, vermutlich aber notgedrungen um mit der, wegen des lock downs, nicht ausreichend getesteten Konstruktion vorne dabei zu sein. scheinbar hat man mit den Problemen ja fast gerechnet, sonst hätte er kaum die Menge an Reparaturmitteln und Werkzeug dabei gehabt.
man muss aber sagen, selbst mit onboard Reportern beim ocean Race ist die Berichterstattung von den meisten Booten trotzdem noch schlechter als das wass Alex Thomson alleine “so nebenbei” gemacht hat. Malizia macht aber zugegebenermaßen einen sehr guten Job.
dafür halte die Boote von Alex Thomson ja leider auch nur selten bis zum ende des Rennens. Er kann sich leider nicht bremsen, das ist sein Problem… So schade ich es auch finde das er aussteigt, er ist leider ein Typ der mit dem Kopf durch die Wand wollte…
Jetzt gibt es einen schönen Run nach Osten. Fällt der IMOCA 24h Rekord?
Der wird aktuell von Hugo Boss (jetzt Guyot) mit 539,7 sm gehalten.
Seit dem die 3 Führenden gehalst haben, schaffen Sie in 4h bis zu 100 sm damit könnten Sie ein Etmal in der Nähe von 600 sm schaffen. Vorausgesetzt, das Tief überholt sie nicht und sie können weiter von dem kräftigen Nordwest Wind profitieren.
Vermutlich wird er früher oder später fallen, zumindest wenn der Wind lange genug hält. Wobei das ganze nicht wirklich vergleichbar ist, Alex Thomson hat den Rekord damals Einhand aufgestellt. Mit Crew kann man natürlich deutlich mehr pushen. Charal 2 hat den Rekord mit Crew bei einer Überführung ja schonmal gebrochen, allerdings nicht während einer Regatta. Eigentlich sehr erstaunlich dass der Rekord so lange gehalten hat, die neuen Imoca sind ja doch ne gute Ecke schneller… wobei Hugo Boss in der Generation schon mit deutlichem Abstand das schnellste Schiff war.
Rosalin Kuiper stig in den Mast, nicht gesagt ob sie das Problem dort mit Bordmitteln lösen konnten…
Malizia ist erschreckend langsam. Zu schwer? Wasserlinie zu kurz?
Ich habe auch den Eindruck, dass Malizia kein besonders schnellen Allround-Boot ist. Vielleicht wirklich zu schwer und zu voluminös. Paul Meilhat hat scheinbar scherzhaft gemeint, dass zwei seiner Biotherms in eine Malizia passen würden 😉
Trotzdem glaube ich, dass der derzeit sehr große Rückstand eher auf ein Segelproblem zurück zu führen sein dürfte. Malizia muss seit Tagen viel höher fahren als die Konkurrenz. Das könnte dafür sprechen, dass ein wichtiges Downwindsegel nicht verfügbar ist.
es gab probleme mit einem Segel welches sich nicht mehr aus dem Fall lösen ließ. dabei sind sicher 30-40 nm verloren gegangen, danach gab es laut Will Haris Probleme mit Seegras am Kiel und der Ruderanlage, das Boot war wohl langsamer als es laut den Daten sein sollte. so zumindest aus den onboard Videos rauszuhören. klar ist Malizia deutlich schwerer als beispielsweise Biotherm. das sollte aber nicht solche Nachteile bringen, die Wasserlinie ist natürlich auch kürzer, aber auch das bringt nicht so einen Nachteil, wir reden hier von Differenzen von fast 15%.
mittlerweile ist Malizia aber wieder ähnlich schnell wie der Rest der Flotte. ich tippe auf eine Kombination von einer leichten Schwachwindschwäche vor dem wind (die bei der VG zu vernachlässigen ist) in Kombination mit den ganzen Problemen der letzten Tage und auch falscher Segelwahl. wir wissen nicht welche Segel Malizia bei leg2 dabei hat.
Kommentar zu “Kleiner Snack zwischendurch”.
@Carsten, hast du zu viel Jungelcamp geschaut oder fällt dir nichts Niveauvolles mehr ein, was es im Segelsport zu berichten gibt?
Ich verweise da noch auf Poldis Interpretation der goldenen Regel in Bezug auf Jogi Löws verhalten
wo sind die vor65? weder was sehen noch lesen…..hab ivch da etwas verpasst😩
Die segeln erst im Sommer wieder mit. Die nächsten Etappen werden nur von den IMOCA gesegelt.