Vendée Globe: Jean Le Cam (65) über sein Rennen – Die Sache mit dem vergessenen Tape beim Mast-Aufstieg

Warum Le Roi seine Meinung über die Foiler ändert

Jean Le Cam hat seine fünfte Vendée Globe auf Platz 20 beendet und wird dafür gefeiert. Dabei räumt ein, dass er mit seiner Einschätzung der modernen Foiler falsch lag. Er macht einen Vorschlag, wie die Entwicklung zukünftig aussehen könnte.

Als Jean Le Cam seinen IMOCA-Neubau für die aktuelle Vendée Globe ankündigte erklärte er, warum man eigentlich keine Foils benötige, und verzichtete folgerichtig darauf. Seine Entscheidung hatte vermutlich auch wirtschaftliche Hintergründe, weil die Baukosten von etwa 7,5 Millionen Euro für einen modernen Foiler auf etwa 5 Millionen ohne Flügel sinken. 

Jean Le Cam
Jean Le Cam im „Chenal“. © Jean-Louis Carli / Alea

Aber der Altmeister mahnte damals auch, dass eine Grenze erreicht sei, weil der Mensch das Limit darstelle und nicht die Technologie. Eines Tages werde alles wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Weil der Mensch nie aufhören wird, noch schneller werden zu wollen, noch weiterzukommen. Bis zu dem Punkt, an dem es bei der Vendée Globe einen Toten zu beklagen gebe. Er vermutete, dass die meisten Skipper nicht in der Lage sein werden, „diese Dinger“ zu beherrschen.

Im Interview nach dem Rennen bekennt er nun, dass er seine Meinung radikal geändert habe. Wenn er bei 12 Knoten Wind 13 Knoten Speed erreiche, seien die Foiler 20 Knoten schnell unterwegs. „Es gibt jetzt eine echte technologische Grenze.“ Sie hätten bewiesen, dass sie bei starkem und mittlerem Wind sehr schnell segeln. „Sie haben auch ihre Zuverlässigkeit gezeigt und den Rekord pulverisiert: um mehr als 15 Tage! Da ist etwas im Gange.“

Jean Le Cam
Le Cam feiert sein fünftes Vendée Globe Finish. © Jean-Louis Carli / Alea

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6 Antworten zu „Vendée Globe: Jean Le Cam (65) über sein Rennen – Die Sache mit dem vergessenen Tape beim Mast-Aufstieg“

  1. Herbert Behrendt

    sagt:

    Le Cam ist und bleibt ein Ausnahmesegler und eine authentische Persönlichkeit. Hut ab.

  2. Gottwald Claus

    sagt:

    Jean le Cam ist eine Segellegende!!

  3. Lisa

    sagt:

    … ich war wieder vor Ort und er ist und bleibt megacool ..

  4. Lisa

    sagt:

    . . es war seine Sechste …

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  5. Leopold , Hans-Jörg

    sagt:

    Le Cam hat völlig recht , mit seiner Meinung ! Eigentlich wollen wir Segler „nur segeln“ !
    Diese High-Tec-Segelei ist doch nur etwas für Extremsegler , die durch Sponsoren extrem viel Geld zur Verfügung haben ! Ich freue mich zwar über den Enthusiasmus der Extremsegler , bin aber auch skeptisch , wohin das noch führt ?! Ich erinnere mich noch an das „Sydney-Hobart-Race“ 1998 , bei dem 6 Personen um’s Leben gekommen sind !!! Und die Segler waren alle in „Landnähe“ , wenn man von der „Bass-Straße“ absieht ! Wenn derartige Ereignisse mitten im Pacifik oder ähnlich abgelegenen Seegebieten geschehen , kann es auch bei der „Vendée Globe“ Tote geben !!! Ob da die Empfindlichkeit von Foils zur Sicherheit beiträgt , weiss ich nicht zu beurteilen ! Ich hoffe , dass auch in Zukunft , keine Toten zu beklagen sind !!!
    Gruß an alle Segelfreunde , joeleo .

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  6. Rober

    sagt:

    Jean Le Cam, für mich der absolut coolste Segler auf der Vendée Globe, der nicht nur die Größe hat, unbequeme Themen anzusprechen oder Fehler einzugestehen, sondern ohne zweistellige Millionenbudgets aus purer Lust aufs Segeln immer wieder alles möglich macht, um an der Regatta teilnehmen zu können.

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