Vendée Globe Pechvogel Nicolas Rougers: Stücke vom bemalten Großsegel sollen die Finanzierung sichern

Kunst im Segel fürs Comeback

Drei Monate vor der letzten Vendée Globe fiel der IMOCA des Südfranzosen Nicolas Rouger in einer Mistral-Böe vom Bock – nichts ging mehr für die Weltumseglung. Doch nun ist der erklärte Abenteuer-Segler zurück. Und hat schon mal einen gewissen Vorsprung vor Spitzenseglern wie Beyou und Ruyant. 

Nicht geht mehr? Rougers IMOCA nach der 50 kn-Böe © rouger

Vor wenigen Tagen haben wir uns an dieser Stelle mit polarisierenden Aussagen der IMOCA-Segler Jeremie Beyou und Morgane Lagravière beschäftigt. Die Sieger der Café-L’Or-Regatta kritisieren, dass die Vendée Globe zu „zugänglich“ geworden sei und sportliche Exzellenz hinter medialen Narrativen zurückfalle. Außerdem müssten die Qualifikationskriterien für eine Vendée Globe-Teilnahme deutlich schwieriger werden.

Würde dieser Forderung nachgegeben, fielen unweigerlich die „Low-Budget-Abenteurer“ der Vendée Globe durchs Raster: Skipper und Skipperinnen, die mit eher schwachem, finanziellem Rückenwind auf älteren Booten meist nur mit „Ach und Krach“ eine Teilnahme schaffen. Und dann – und hier liegt die Crux der Diskussion – häufig aufgrund kreativer Projekte und hervorragender, zielgruppenadäquater Medienarbeit mehr Aufmerksamkeit für ihre Sponsoren erreichen, als so mancher Vendée Globe-Champion in den Top-Ten-Rängen. Von denen übrigens einige trotz exzellenter sportlicher Leistungen noch keine Folgeverträge für die kommende Vendée Globe unterzeichnet haben.

Aufstehen nach dem Rückschlag

Ist das nun „Kismet“ im Sinne von Schicksal oder der simple „Lauf der Dinge“, dass ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt einem ausgesprochen kreativen Projekt im Low-Budget-Bereich neues Leben eingehaucht wird? Und wie zum Trotz der vielleicht größte Pechvogel aller Vendée Globe-Kampagnen 2024/25 nun ins Rampenlicht rückt? Wenn auch nur für kurze Zeit, aber immerhin Rampenlicht. Vielleicht erinnern sich die geneigten SR-Leser an Nicolas Rouger? Den Südfranzosen ereilte drei Monate vor Beginn der letzten Vendée Globe (für die er sich u.a. mit einem Route du Rhum-Finish noch nicht ganz qualifiziert hatte) ein Unglück, das auch in der IMOCA-Szene eher selten vorkommt.

 

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