Vendée Globe: Wer coacht Pip Hare? – Was aus der Affäre Escoffier geworden ist

Vom Helden zum Opfer?

Kevin Escoffier und die Vendée Globe – das hätte eine wundervolle Erfolgsstory werden können. Doch nun musste der ehemalige Holcim/PRB-Skipper zusehen, wie Nico Lunven sich auf „seinem“ IMOCA im „Chenal“ von Les Sables d’Olonnes bejubeln ließ. Ist der Mann zu bedauern?

Kevin Escoffier bei der Arbeit. © Yann Riou/Polaryse

Les Sables d’Olonnes, etwa mehr als eine Woche vor dem Start zur Vendée Globe 2024. Es ist der Zeitraum, in dem sich die Skipperinnen und Skipper noch gerne bei den Fans zeigen, in dem noch viel auf den geschmückten und auf den großen Start wartenden IMOCA passiert. Es werden noch letzte Arbeiten am Boot durchgeführt und die eine oder andere Team-Besprechung abgehalten.

So auch bei Pip Hare, eine der beiden britischen Vorzeige-Seglerinnen dieser Vendée Globe. Dort wurde bei einer Besprechung zum Erstaunen vieler sogenannter Szene-Kenner Kevin Escoffier gesichtet. Was bis dahin nur wenigen bekannt war: Der Held der letzten Vendée Globe und seitdem tief „gefallene“ ex-Skipper des Holcim/PRB-Teams hat einen Job als Coach bei der Britin angenommen. Escoffier gab Hare offenbar letzte Instruktionen vor dem Rennen und … empfing (zumindest einen) Journalisten.

Kurz darauf erschien in der renommierten, französischen Sport-Wochenzeitung l’Equipe ein Artikel , in dem – wenige Tage vor dem Start des Rennens – jener Kevin Escoffier die Hauptrolle spielte, der in der IMOCA- und Vendée Globe-Szene mit einer Affäre rund um von ihm vermeintlich verübte, sexuelle Übergriffe für polarisierende Schlagzeilen sorgte.

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9 Antworten zu „Vendée Globe: Wer coacht Pip Hare? – Was aus der Affäre Escoffier geworden ist“

  1. Unschuldsvermutung

    sagt:

    Es ist ganz einfach. Der Herr ist a) völlig unschuldig. Punkt. Bis das Gegenteil b) bewiesen ist c) in einem rechtsstaatlichen Verfahren. Und da b) und c) überhaupt nicht greifen, greift eben a). Und ich denke es steht uns überhaupt (!) nicht zu, da etwas anderes draus zu machen. Ganz im Gegenteil, wer die nun folgenden simpelsten Grundprinzipien unseres Rechtsstaates angreift, der greift unseren Rechtsstaat in seine Gesamtheit an und tritt Menschenrechte mit Füßen. Deshalb noch einmal ein Exkurs zu Schuld und Unschuld:

    „Die Unschuldsvermutung ist eines der Grundprinzipien eines rechtsstaatlichen Strafverfahrens, welches besagt, dass jede Person, der eine Straftat vorgeworfen wird, solange als unschuldig gilt, bis ihre Schuld rechtskräftig nachgewiesen ist.

    Die Unschuldsvermutung bildet ein Erbe der europäischen Rechtsphilosophie und gilt seit der Aufklärung als ein fester Bestandteil eines modernen Rechtsstaats. Die meisten Länder in Europa erkennen den Grundsatz der Unschuldsvermutung an, gemäß Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention und Artikel 48 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. International ist die Unschuldsvermutung im Artikel 11 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen verankert.

  2. martin f.

    sagt:

    Die Justiz hat über den Fall zu entscheiden – und nicht die Medien! Die Hartnäckigkeit, mit der Herr Kunz die Geschichte immer wieder aufwärmt ist für mich bald interessanter als der Fall selbst. Gibt es da irgendetwas Persönliches?

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    1. Harrie Jasses

      sagt:

      Wenn Journalisten nicht dran geblieben wären, dann wäre auch der Fall Weinstein niemals aufgedeckt worden.

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  3. Harrie Jasses

    sagt:

    Es ist so beschämend wie viele Akteure bei der Relativierung mitmachen oder sich wegducken. Es spricht Bände für die Szene, wenn nun mit vereinten Kräften aus einem Täter ein Opfer gemacht wird. Hätte der werte Herr tatsächlich eine weiße Weste, hätte er längst gesagt, was er angeblich nicht getan hat. Stattdessen wird das Machtspiel auf schäbigste Art mit Anwälten, Einfluss und Freunden gespielt.

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  4. PL_frikosail

    sagt:

    Jetzt mal zur aktuellen Vendee Globe.
    Es sieht so aus, dass Boris Herrmann die Chacse hat auf einem leicht östlicheren Kurs zur Spitzengruppe erheblich aufschließen zu können. Er fliegt zur Zeit mit 20kts wesentlich schneller Richtung Süden als die Spitze und hat auch guten Wind auf diesem Kurs in der Prognose.

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    1. Harrie Jasses

      sagt:

      Nein, in diesem Artikel wird ein viel wichtigeres Thema behandelt. Da darf man nicht einfach sagen und nun wieder zurück zum Vergnügen. Vielen Dank an Segelreporter, dass ihr hier dran bleibt! Noch immer erahnt man wohl nur die Abgründe, die sich in so vielen Facetten auftun…

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  5. PL_frikosail

    sagt:

    Was ist denn im Yacht-Artikel faktenbasiert?
    Das einzige ist wohl dass Escoffier erheblichen Schaden erlitten hat.
    MIch würde interessieren ob es für Holcim ein wirtschaftliches Interesse gegeben hat Escoffier los zu werden.
    Ich hatte nur aus dem Ocean-Race nach der ersten Etappe den Eindruck das Escoffier auf seiner Etappen mit der deutschen Olympionikin Sanni Beucke wohl auch nicht so besonders teambildend umgegengen ist. Die ist ja dann auch ausgestiegen.
    Für mich steht fest, dass sich Escoffier angreifbar gemacht hat und damit rechnen musste dass sich dies gegen ihn verwenden liess. Auf jeden Fall muss es von bestimmter Seite ein großes Interesse geben ihn zu schädigen.

  6. Headcrash

    sagt:

    Ach nein, nun fühlt man sich beflissen etwas über Escoffier zu schreiben. Das Ergebnis : Mutmaßungen unterster Schiene. Der erwähnte Bericht aus der Yacht sagt aus, dass es keinen einzigen validen Zeugen gab. Selbst seine Exfrau unterstützte Escoffier, da sie ihn als Opfer massiver Vorverurteilungen sah und ihn, obwohl kein Kind von Traurigkeit, nicht in den Anschuldigungen wiedererkannte.
    Der Bericht der Yacht gibt genau das wieder, was an belastbaren Fakten vorhanden ist. Dieses Beitrag hier ist genau das, was zu Zerstörung von Karrieren führt. Der letzte, relativierende Satz macht das nicht besser.
    Wer sich ein faktenbasiertes Bild machen möchte: https://www.yacht.de/regatta/the-ocean-race/fall-escoffier-die-folgen-fur-escoffier-und-fur-die-segelwelt/

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    1. Sven 14Footer

      sagt:

      Tatsächlich, Du findest den Yacht Artikel Fakten basiert. Dieser Artikel enthält genauso viel Fakten. In beiden finden Schlussfolgerungen statt. Objektiv ist der Yacht Bericht mal gar nicht.
      Eine geschiedene Ehefrau ist doch nicht objektiv. Wenn sie nicht total dumm ist, haut sie Ihren Ex auch nicht in der Öffentlichkeit in die Pfanne. Wenn ihrem Ex das gemeinsame Vermögen und gute Einkunftsmöglichkeiten genommen werden ist auch für die ExFrau weniger da. „Selbst seine Exfrau unterstützt Escoffier“ Selbstverständlich unterstützt seine Exfrau ihn. Der Yacht Artikel baut zu großen Teilen genau auf der irrigen Annahme auf, das die Exfrau genau wie die Anwältin bestimmt die Wahrheit sagen. Eine Anwältin wird dafür bezahlt, dass sie Partei für ihren Mandanten ergreift und das Beste für ihn rausholt. Ihre Aussagen sind doch wiklich kein Indiz über Schuld oder Unschuld zu urteilen.

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