Knapper konnte man das Volvo Ocean Race 2018 nicht verlieren als es Xabi Fernandez passiert ist. Das Mapfre Team scheiterte auf den letzten Meilen der letzten Etappe. Am Schiff lag es nicht. Die Spanier waren als Top-Favoriten in das Rennen gegangen. Aber ihr VO65 ist nun nicht mehr angesagt, seit entschieden wurde, dass 2021/22 der Sieger des nächsten Etappenrennens um die Welt mit IMOCA 60 Fußern gekürt wird. Und Fernandez kündigte schon den Klassenwechsel an. Mapfre hat offenbar grünes Licht gegeben. Die Planung scheint schon weit vorangeschritten.
Dazu gehört unter anderem, dass sie ihre alte Yacht loswerden. Das hat nun geklappt. Überraschend erwarb die 2018 gegründete Segelorganisation Sailing Poland den roten Renner. Sie bezeichnet sich als die erste polnische Profi-Initiative, die die Stärken von Segeln, Wirtschaft und Medien vereint. Die Gruppe beinhaltet Rennteam, Yachtclub und Medienplattform.
Der Erwerb ist auch deshalb interessant, weil die nächste Ausgabe des Volvo Ocean Races eben nicht nur auf neuen IMOCAs sondern auch mit VO-65-Racer als One-Design-Klasse zum Einsatz gebracht werden. Beide Klassen sollen zeitgleich segeln. Der offizielle Sieger wird zwar mit den IMOCA-Foilern ermittelt, aber die Einheitsyachten, die jetzt schon zweimal um die Welt gesegelt sind, sollen eine Chance für Junioren-Segler darstellen.
Erstmal in die Karibik
Diese Aussicht scheint offenbar zum Anforderungsprofil der Organisation aus Polen zu passen. Sie hat die Teilnahme am Ocean Race noch nicht verkündet. Ein entsprechendes Budget gebe es noch nicht. Aber Vertreter des Teams befinden sich derzeit in Lissabon, wo alle Volvo Ocean 65 Yachten stationiert sind. Und sie bereiten schon eine Atlantiküberquerung vor. Die ersten Regatten sollen in der Karibik stattfinden.
Teamchef Maciej Marczewski äußert sich begeistert über den Zustand des Schiffes. „Die Yacht befindet sich in einem perfekten technischen Zustand und verfügt über eine große Auswahl an Ersatzausrüstung,. Wir können mindestens ein Jahr praktisch ohne zusätzliche Kosten segeln.“
Sailing Poland hat Talente aus den olympischen Klassen im Visier, um sie ins Team aufgenommen werden können. „Der Erwerb dieser Yacht ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Realisierung unserer Mission, die größte Segelorganisation Polens zu werden“, sagt Piotr Zygo, einer der Gründer von Sailing Poland.
Ein Start beim Ocean Race 2021/22 könne der erste Schritt sein, um einen solchen Traum zu verwirklichen. Dafür müssen aber noch Sponsoren gewonnen werden. Erst einmal sind für 2019 insgesamt 14 Starts bei verschiedenen Regatten auf der ganzen Welt geplant. Das RORC Caribbean 600 steht auf dem Programm oder auch die St. Maarten Heineken Regatta. Ein gewisser finanzieller Hintergrund scheint also vorhanden zu sein.
Damit scheint sich seglerisch eine Menge zu tun in Polen. Nicht nur die Olympiasegler sind erfolgreich wie nie, sondern auch ein zweites Hochsee-Projekt ringt um Aufmerksamkeit. Es machte zwar die meisten Schlagzeilen durch einen Skandal, aber auch der erworbene Volvo 70 soll beim Caribbean 600 an den Start gehen.
Schreibe einen Kommentar