Die seegehenden Yachten starten am Montag (4. Juli) zur Warnemünder-Woche-Langstreckenregatta Rund Bornholm. Die Wetteraussichten versprechen gute Bedingungen für den Weg zur Insel und zurück.
Rund Bornholm ist eine der wenigen echten Offshore-Regatten der Ostsee. 280 Seemeilen offene See gilt es zu bezwingen. Als Wendemarke dient den Crews die dänische Insel Bornholm, die wahlweise an Back- oder Steuerbord liegengelassen wird, bevor es zurück nach Warnemünde geht. Die Entscheidung, wie herum die Insel passiert wird, hat großen Einfluss auf den weiteren Verlauf des Rennens.
Sollte die Wettervorhersage bis morgen zum ersten Start um 12.05 Uhr Bestand haben, erwartet die Segler Wind aus West um die zwölf Knoten, also raumschots unter Gennaker oder Spinnaker auf dem Hinweg nach Bornholm. Zurück nach Warnemünde wird die Crews voraussichtlich ein Anliegerkurs erwarten. „Ich wünsche mir vor allem, dass die Segler ganz viel Spaß haben, wonach es wettermäßig gerade aussieht“, sagt Laura Kühlewind, Wettfahrtleiterin der Offshore-Regatten. Zuschauern an Land empfiehlt sie „auf die westliche Mole zu gehen. Von dort kann man den Start gut beobachten.“
In den beiden unterschiedlichen Vermessungssystemen ORC und Yardstick haben insgesamt 24 Teams für die Langstreckenregatta gemeldet, zehn in ORC und 14 in Yardstick. In der ORC-Wertung ist nach gesegelter Zeit mit einem Wettstreit der modifizierten Rainbow 42 „Uijuijui 4“ von Friedrich Hausmann (Berlin), der Pogo 44 „Mariejo“ mit Skipper Tobias Brinkmann (Hamburg) und der „Tøsen 2“ einer MAT 1180 von Carl Rasmus Richardsen (Flensburg) zu rechnen. Mit Interesse wird auch die Teilnahme von Marc Eric Siewert und Maurice Ostert beobachtet, die mit Siewerts Mini 650 „Loukkoum’mama“ antreten. Siewert, der für den Hamburger Segel-Club segelt, hatte im vergangenen Jahr an der Einhand-Transatlantikregatta Mini Transat teilgenommen. Er gilt als Nachwuchstalent des deutschen Offshore-Profisports.
Der aktuelle Streckenrekord für die 270 Seemeilen beträgt 24 Stunden, 54 Minuten und 23 Sekunden, aufgestellt von der „OSPA“ im Jahr 2019. Das Boot vom Typ Volvo Ocean 60 hat unter dem Namen „SEB“ bereits an der 2001/02 Ausgabe des Volvo Ocean Race teilgenommen. Die „OSPA“ hat ihre Teilnahme an Rund Bornholm angekündigt, ebenso ein zweiter Volvo Ocean Racer, die „Illbruck“. Dieser hat das Volvo Ocean Race um die Welt 2001/2002 als erstes deutsches Schiff gewonnen. Beide Ocean-Racer starten in der Yardstick-Wertung und dürften die aussichtsreichsten Kandidaten auf den Titel „First-Ship-Home“ sein.
Claus Ruhe Madsen, der im vergangenen Jahr als Schirmherr der Warnemünder Woche eine Teilnahme an Rund Bornholm in Aussicht gestellt hatte, segelt nicht mit. Der ehemalige Rostocker Oberbürgermeister hat erst vor wenigen Tagen sein Bürgermeisteramt niedergelegt, um in Schleswig-Holstein das Wirtschaftsministerium zu übernehmen.
Die Siegerehrung von Rund Bornholm findet am Donnerstag, 7. Juli, statt. Im Zuge der Siegerehrung wird auch der WIRO XXL-Cup vergeben, für das Schiff, das die Gesamtwertung aus Mecklenburgischer Bäderregatta und Rund Bornholm gewonnen hat.
Interessierte können die Positionen der Teilnehmer dank des Echtzeit-Trackings der Firma Fleetmon live verfolgen. Dies ist auf der Website der Warnemünder Woche unter www.warnemuender-woche.com/tracking-rund-bornholm zu finden.
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