Team New Zealand hat in Auckland sein neues wasserstoffbetriebenes Foiling Chase Boat vorgestellt, das den Cup grüner machen soll. Ein solches Boot muss von allen Herausforderern eingesetzt werden.
Das Emirates Team New Zealand hat heute in Auckland den Prototyp seines wasserstoffbetriebenen Foiling-Verfolgungsbootes vorgestellt. Es wurde auf den Namen ‚Chase Zero‘ getauft und ist das erste Boot dieser Art, das in diesem America’s-Cup-Zyklus vom Stapel läuft. Die Neuseeländer hoffen, damit einen Wandel hin zu einer saubereren und nachhaltigeren Zukunft im weltweiten Motorbootsport bewegen zu können.
„Ich hoffe, dass wir auf den heutigen Tag als den Beginn einer Revolution der Wasserstoff-Motorboote zurückblicken können“, sagte Sir Stephen Tindall, ETNZ-Botschafter für Nachhaltigkeit und Unterstützer des Projekts.
Für den aktuellen America’s Cup-Zyklus bis zum Rennen im Herbst 2024 in Barcelona ist der Einsatz wasserstoffbetriebener Motorboote für die Verfolgung der über 50 Knoten schnellen AC75 Segelyachten für die Teams verpflichtend. Im neuen Protokoll ist festgeschrieben, dass jedes Team ein solches Chase-Boot einsetzen muss, wenn es die Telemetrie-Daten des AC75 aufzeichnet. Die America’s Cup-Organisatoren wollen ein Zeichen setzen und ihr Engagement für die Umwelt verstärken. Auf Dauer sind die zuletzt 1600 PS starken Foiler-Verfolger nur noch schwer vermittelbar, wenn man sich als grüner Sport vermarkten will.
Laut TNZ-CEO Grant Dalton entspricht das Projekt den Bemühungen um eine nachhaltigere Zukunft beim America’s Cup. Da die AC75-Klasse bereits feststehe habe man den Schwerpunkt der Entwicklung bei diesem Aspekt auf die Verfolgungsboote gelegt. Bei der Messung der Kohlenstoffemissionen in der vergangenen Kampagne zur Erlangung des Carbonzero-Zertifikats wurde deutlich, dass die Verfolgungsboote einen beträchtlichen Anteil an den Gesamtemissionen haben.
So entstand die Idee, wasserstoffbetriebene Verfolgungsboote einzusetzen. „Uns wurde gesagt, dass ein Projekt wie ‚Chase Zero‘ normalerweise gut vier Jahre bis zur Umsetzung dauern würde, aber wir haben nur etwas mehr als 9 Monate benötigt“, sagte Projektleiter Geoff Senior. „Wir haben sicherlich nicht erwartet, dass wir direkt nach dem AC36 so intensiv arbeiten würden. Aber ich denke, das ist einfach Teil unserer Kultur und unserer Arbeitsweise beim Emirates Team New Zealand.“
„Ich glaube, uns ist gar nicht bewusst, wie bedeutsam diese Entwicklung ist. Es dürfte fast keine anderen Boote wie dieses geben. Wenn es erst einmal im Wasser ist und funktioniert, werden wir erkennen, wie wichtig es auf der Weltbühne ist.“
„Chase Zero“ soll eine Cruising-Geschwindigkeit von 35 Knoten erreichen und eine Höchstgeschwindigkeit von über 50 Knoten. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Toyota, – seit über 30 Jahren Partner des Emirates Team New Zealan – habe eine wichtige Rolle gespielt.
Neeraj Lala, CEO von Toyota NZ, sagt: „Wir unterstützen unseren langjährigen Partner, indem wir ihnen das Wasserstoff-Brennstoffzellensystem liefern, um die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten dieser kohlenstoffneutralen Technologie zu erforschen. Wir haben uns von der Toyota Motor Corp. zwei Prototypen für den ETNZ-Versuch gesichert, die sich noch in der Vorproduktionsphase befanden.
Chase Zero wird nun in den nächsten Wochen eine umfangreiche Inbetriebnahme- und Testphase im Dock durchlaufen, in der die Prototypsysteme getestet und betrieben werden, bevor sie in den kommenden Wochen im Waitematā-Hafen in Betrieb genommen werden.
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