blueribboncup 2022: Meldeportal für die Langstrecke nach Aarhus geöffnet

Achterbahn nach Aarhus und zurück

Die Verbindung zu Dänemark bleibt, der Kurs nicht. Im 25. Jahr führt der blueribboncup erstmals nach Aarhus. Die Vorfreude bei Veranstaltern und Aktiven ist riesig.

Der blueribboncup steht jedes Jahr im Regatta-Terminplan der „Uijuijui“ (Hausmann/NRV). Foto: Sascha Klahn

 

„Wir freuen uns über unseren neuen Partner und sind glücklich, dass der 23. blueribboncup im 25. Jahr wieder Station in Dänemark macht, dieses Mal im schönen Sailing Center in Aarhus“, so Initiator und Gesamtleiter H.-Eckhard von der Mosel. Mit der Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft (10. bis 16. August), der Revival-Veranstaltung „50. Jubiläum der olympischen Segelregatten vor Schilksee“ (17. bis 21. August) und dem blueribboncup (17. bis 21. August) entfacht Kiel zwei Monate nach der Kieler Woche (18. bis 26. Juni) ein zweites Mal ein Feuerwerk des Segelsports, verbindet die Historie mit der Zukunft und das Jollen- mit dem Offshoresegeln.

21 Mal führte der 1998 ins Leben gerufene blueribboncup nach Kopenhagen und einmal Pandemie-bedingt rund Fünen (2020). In diesem Jahr sind erstmals Sailing Aarhus und das Aarhus International Sailing Center Partner des Kieler Yacht-Clubs. Zirka 150 sm umfasst die Strecke aus der Kieler Bucht durch den Kleinen Belt und dann östlich an Samsø vorbei auf dem Hinweg nach Aarhus. Auf dem Rückweg kann es dann westlich von Samsø und durch den Großen Belt gehen, sodass der gesamte Hin- und Rückkurs einer Acht gleicht.

Erstmals ist das Aarhus International Sailing Center in Dänemark Station, das zum Sailing World Cup neu entstanden ist und den modernsten Ansprüchen genügt. Ende März hat von der Mosel Aarhus besucht und mit Thomas Capitani, dem General Manager des Aarhus International Sailing Center, und Per Hjerrild von Sailing Aarhus die neue, auf mehrere Jahre ausgelegte Partnerschaft vereinbart. „Es ist ein idealer Standort und ein sehr attraktives Segelcenter direkt im Zentrum von Aarhus“, schwärmt von der Mosel. Die Industrie sei gewichen, die Yachten und das Segelcenter seien eingezogen, berichtet der Kieler Organisator.

Die Rückregatta von Aarhus planen die Dänen vielleicht noch eine Nummer größer. Nicht alle Yachten machen sich auf den Rückweg Richtung Kiel. Für die dänischen Offshore-Yachten könnte es einen Zubringer zur Dansk Handicap Meisterschaft nach Juelsminde in der Hedensted Kommune in der Region Midjylland, gelegen am Übergang vom Kleinen Belt zum Samsø Bælt, geben. Dort wird vom 26. bis 28. August die DH-DM ausgetragen. Dazu werden jetzt Gespräch mit den dänischen Aktiven geführt.

„Sailing Aarhus und Aarhus International Sailing Center freuen sich sehr auf die Zusammenarbeit mit KYC beim blueribboncup. Wir denken, dass es aufregend ist, ein Teil dieser Veranstaltung zu sein – aber auch auf einer allgemeineren Ebene sehen wir eine gute Synergie in einer engeren Zusammenarbeit mit KYC rund um Veranstaltungen. Es wird unseren Seglern, Freiwilligen und Organisationen zugutekommen“, so Per Hjerrild, Regattaleiter, Sailing Aarhus.

Die Nachfrage nach dem blueribboncup ist groß. Das zeigen nicht zuletzt die zahlreichen Anrufe beim Kieler Yacht-Club und bei den Organisatoren. „Wir hoffen auf konstante Meldezahlen und zählen auf die üblichen Verdächtigen“, so von der Mosel. Und einige der üblichen Verdächtigen haben schon mündlich zugesagt.

„Wir freuen uns natürlich, dass die Regatta wieder mit einem Stopp in Dänemark stattfindet. Ich möchte auf jeden Fall dabei sein und starten“, so der Vorjahrsieger „über Alles“, Uwe Barthel (Segler-Club Dümmer). Der Dehler 30od-Klassenboss schwärmt vom blueribboncup und das nicht nur, weil er im Vorjahr auf der Hin- und Rücktour jeweils Platz zwei belegt hatte. Auch Kalle Dehler schwärmt von der Regatta. „Das Regattaformat passt perfekt zur Dehler 30 one design Klasse“, so der Flensburger, der das Boot gemeinsam mit Torsten Conradi und Matthias Bröker von Judel/Vrolijk & Co konzipiert hat und die Entwicklung der Klasse als Stellvertretender KV-Vorsitzender (technischer Obmann) begleitet. Ansonsten konzentriert sich Klasse immer mehr auf die Reviere um Warnemünde.

Die Sieger des Vorjahres (v.l.): Skipper Uwe Barthel, Lina Rixgens, Dirk Sundermann und Sverre Reinke. Foto: Point of Sailing

Auch die „Uijuijui4“ wird an den Start gehen. „Der blueribboncupsteht fest in unserem Regatta-Terminkalender. Nachdem mein junger und talentierte Co-Skipper Maurice Oster im Vorjahr mit der gemischten Crew aus unerfahrenen und routinierten Aktiven bei wirklich harten Bedingungen die Hin-Regatta sowohl nach gesegelter als auch nach berechneter Zeit gewonnen hat, wollen wir den Titel auf jeden Fall verteidigen“, so der Eigner der 36 Jahre alten Rainbow 42, Friedrich Hausmann (NRV). Der Vorsitzende der German Offshore Owners Association ist von der Deutschland und Dänemark verbindenden Langstrecke begeistert.

Der Start in Kiel erfolgt am Mittwoch, 17. August, um 19 Uhr vor dem Kieler Yacht-Club in Kiel-Düsternbrook. Von da geht es zwischen Aerø und Als in den Kleinen Belt, vorbei an Middelfart und östlich an Samsø vorbei nach Aarhus.

Bevor es an die Startlinie geht, kann das Publikum an Land eine traditionelle Zeremonie aus erster Reihe beobachten: Mit Rettungsweste haben sich die kompletten Crews an der Reling stehend zu verabschieden. „Wir machen dann von jeder Crew ein Foto und wissen so, dass alle „Mann“ an Bord sind. Dabei testen wir auch die VHF-Sprechfunk-Verbindung.“ Dieses Zeremoniell wird auch „Eckis Kiel Gate“ genannt, wobei es dafür wohl gleich zwei Namensgeber gibt: Eckhard von der Mosel und Wettfahrtleiter Eckart Reinke (Kieler Yacht-Club).

Auch in Aarhus sind bekannte blueribboncup-Rituale geplant. So werden die Teilnehmer bei ihrer Ankunft am Dock mitten im Hafen beim Clubhaus Segelklub „Bugten“ mit einem Welcome-Bier und einem Hot-Dog-Stand an Land begrüßt. Am Freitag bleibt den Aktiven ausreichend Zeit zum Ausruhen, Aufklaren der Yachten sowie Sightseeing in Aarhus. Hierfür sind die Organisatoren noch in Gesprächen mit dem Sponsor May & Olde, um das Rahmenprogramm attraktiv zu bereichern. Die Hinrunden-Sieger werden am Abend im Aarhus International Sailing Center geehrt, bevor die Langstreckensegler beim gemeinsamen BBQ die Erlebnisse der ersten Etappe Revue passieren lassen können. Nach dem Ruhetag fällt am Sonnabend um 11 Uhr der Startschuss für die Rücketappe.

Der blueribboncup wendet sich an seegehende ORC-Club-Yachten, ORCi-Yachten und Doublehand-Crews ab einem CDL von 8,000 (oder größer). Dazu ist wie im Vorjahr auch die Dehler 30 one design als Einheitsklasse für Voll-Crews ausgeschrieben. Die Einheitsklasse hat den blueribboncup auch 2022 wieder als festen Bestandteil in ihren Regattakalender Offshore aufgenommen.

Bis zum 1. August beträgt das Meldegeld 200 Euro (DH), 300 Euro (ORC Full-Crew) bzw. 250 Euro (Dehler 30 one design). Danach steigt es jeweils um 50 Euro. Das Meldeportal ist ab sofort geöffnet.

Hermann Hell

Ewige Wanderpreise

  • Aarhus-Trophy für das beste Boot nach ORC der Wettfahrt Kiel – Aarhus
  • Steuermannspreis von 1970 für die erste Yacht im Ziel bei der Wettfahrt Kiel – Aarhus
  • KYC-Trophy für das beste Boot nach ORC der Wettfahrt Aarhus – Kiel
  • R.T.  Dixon Challenge Cup für den Kaiserlichen Yacht Club 1912 für das beste Boot nach ORC über alles (die berechneten Zeiten der beiden Wettfahrten werden addiert)
  • Carl-Grage-Gedächtnispreis von 1957 für das erste Boot im Ziel (die gesegelten Zeiten der beiden Wettfahrten werden addiert)
  • Zukunft-Preis der Jugend, gestiftet 2018 von Patrick Schmidt und Johannes  Hoppe, gegeben über den KYC für das schnellste Boot nach  berechneter  Zeit, dessen Besatzung (mit Ausnahme des Skippers/Coaches) am Tag des Starts 28  Jahre oder jünger ist. Gewertet werden beide Wettfahrten (berechnete Zeiten beider Wettfahrten werden addiert).

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