Gorla Gardasee: „Stravaganza“ siegt mit Flug-Kiel; Video zeigt wie es funktioniert

Fliegender Kiel in Aktion

[media id=503 width=640 height=360]Und sie läuft doch! Und wendet, und halst, und gewinnt! „Stravaganza“ das Boot mit dem fliegenden Kiel hat die Traditionsregatta Gorla am Gardasee gewonnen. Die Melges 24 Weltmeister Carlo Fracassoli und Enrico Fonda kamen mit dem ungewöhnlichen Boot, über das SR schon berichtete, vor den schnellsten Katamaranen vor Bogliaco ins Ziel.

"Stravaganza" gibt Gas mit ihrem Außenbord-Kiel. © Trofeo Gorla

„Stravaganza“ gibt Gas mit ihrem Außenbord-Kiel. © Trofeo Gorla

Es lag bei überwiegend leichtem Wind nach den 50 Meilen schließlich sechs Minuten vor dem Kat „Team 112“ des Schweizers Veit Hemmeter. Insgesamt gingen 180 Einrümpfer und 25 Multihulls an den Start. Bei den Asso99 siegte der deutsche 49er Crack Leopold Fricke.

Mit einem kleinen, eher unspektakulären Film haben die Macher des Stravaganza-Projektes deutlich gemacht, dass sie ganz offenbar ihre technischen Probleme so weit im Griff haben, dass sie auch die 46. Ausgabe des „Hexenkessels Centomiglia“ in Angriff nehmen können.

Die noch vor ein paar Monaten offensichtlichen Unwägbarkeiten, beim Halsen und Wenden das Bein auf der einen Seite schnell genug runter, auf der anderen wieder anzuheben, sind offenbar gelöst (ca. Min. 8 im Film).

Zieldurchgang vor Bogliaco. "Stravaganza" siegt überlegen.  © Trofeo Gorla

Zieldurchgang vor Bogliaco. „Stravaganza“ siegt überlegen. © Trofeo Gorla

Und so ganz nebenbei bemerkt: Sieht das Teil am Wind nicht scharf aus?

Skeptiker behaupten allerdings weiterhin, dass den 8 Seglern bei knackig Wind und robuster Welle (die auf dem Gardasee durchaus auftreten kann), zumindest die höchst fragil anmutende Kielkonstruktion unter dem Hintern wegbrechen könnte – bei anspruchsvollen Bedingungen war die Stravaganza jedenfalls noch nie im Renn-Einsatz.

Entsprechend dürfte die Stravaganza-Crew (ähnlich wie die Kollegen auf den Liberas und Assos) in ihrem Abendgebet um ein Einsehen bei Petrus, Neptun oder Poseidon bitten. Windvorhersage derzeit: nicht mehr als 5 kn!

Ergebnisse Gorla

Michael Kunst

Näheres zu miku findest Du hier

6 Kommentare zu „Gorla Gardasee: „Stravaganza“ siegt mit Flug-Kiel; Video zeigt wie es funktioniert“

  1. Sebes sagt:

    Ein Libera A ist mit seinen beiden Aluauslegern vielleicht sogar breiter Genial was die am Gardasee erfunden haben und wie s wohl dicht bleibt wenn der Kiel 180 Grad rotiert?

  2. Friedrich sagt:

    Konzept ist wirklich sehr spannend und konsequent. Aber die Vorstellung, mit so einem Bombenhalter auf der Startlinie zwischen 50 anderen Booten rumzusausen, aua. Muss dann vielleicht das Rulebook erweitert werden: Vom Vorbereitungssignal bis 5 min. nach dem Start und bei Tonnenrundungen hat der Dödel unter Schiff zu hängen und nicht daneben…

  3. Minifahrer sagt:

    Den Keel Walk gab’s doch schon längst, sogar mit Keel Sit: http://srdev.svgverlag.de/blog/2012/07/12/radikaler-neigekieler-stravaganza-bereitet-sich-auf-centomiglia-vor/
    Ansonsten: Cooles Gerät. Und was schon einmal angesprochen wurde – ich würde gern mal sehen, wie sich der Kiel in der Welle verhält, Stichwort: Aufschaukeln der Bombe. In so einer kurzen, hoppeligen Ostseewelle (z.B. Kieler Bucht, Wind aus Ost mit 4-5) wäre das wohl interessant. Warten wir’s mal ab.

  4. Joker sagt:

    Wo bleibt denn der Keel Walk?????? 😛

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