Bootsbau: Schoner „Noelani“ von Daimler Boss Zetsche und ex REW-Chef Großmann
Schöner Schoner
von
Erdmann Braschos
Nach siebenjähriger Bauzeit ist die Replik des 39 m Fahrtenschoners „Panda“ fertig. Daimler Boss Dieter Zetsche und ex RWE-Chef Jürgen Großmann hatten als Auftraggeber eine Menge Ärger.
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Sein Spezialgebiet umfasst Mega-Yachten, Klassiker, Daysailor und Schärenkreuzer. Mehr über Erdmann findest Du hier.
37 Antworten zu „Bootsbau: Schoner „Noelani“ von Daimler Boss Zetsche und ex REW-Chef Großmann“
Udo Hinnerkopf
sagt:
Hallo Erdmann,
ich finde, Jan Backe hat recht: wir sollten unsere privaten Querelen nicht öffentlich austragen. Nur noch so viel: Ich bin bei meinem etwas harschen Kommentar davon ausgegangen, dass Du Dich zur Speerspitze einer Kampagne von Rainer Hantke hast instrumentalisieren lassen. Die hat er mir gegenüber gegen die „Bodrumer Bootsbau-Mafia“ (mich eingeschlossen) angekündigt. Diese werde in der internationalen Yachtrpresse erscheinen, wenn er mit dem Schiff die Türkei verlassen habe.
Warum er mich in der Kampagne ebenfalls anprangern wollte, ist mir unklar. Wahr ist, dass ich ihm weder zur Türkei noch zur Bodrumer Werft EGE Yat geraten, sondern lediglich auf seine Bitte einen Kontakt zu einem Bodrumer Mastbauer hergestellt habe. Danach habe ich das Projekt mit großem Interesse beobachtet, mehr nicht. Rainer ist der Typ, der eigene Fehler offenbar gerne anderen in die Schuhe schiebt. Die Türkei, der Bauplatz Bodrum und die Werft waren allein seine Entscheidungen – nach drei Besuchen und vielen Gesprächen hier – ohne meine Beratung oder Beteiligung.
Nach verschiedenen Erkundigungen bin ich mir jetzt sicher, dass Dein Bericht (mit einigen Recherche-Schwächen), ausschließlich auf Deine Initiative entstanden sein kann und nicht Teil der von ihm angekündigten Kampagne ist. Deshalb nehme ich meinen zu harschen Kommentar zurück. Wegen mir kannst Du ihn aus Deinem Blog entfernen.
Grüße aus Bodrum Udo Hinnerkopf
Thom
sagt:
Auch wenn es hier eine ziemlich heiße Diskussion gibt im Moment, möchte ich mich doch für den interessanten Artikel bedanken. Ich fand ihn sehr informativ. Bin gerade mit einem türkischen Yachtcharter Unternehmen (http://www.phoenix-yachting.com/) unterwegs in Bodrum, das passt dann also ja.
bagatell
sagt:
Backe, Udo, Erdmann: ich find’s, um ehrlich zu sein, immer noch Scheiße.
Persönliche Befindlichkeiten.
Gutmensch: Zetsche, Mittelmensch: Erdmann und Udo als auch gern Bootsbauer, Backe als Underdog akzeptierter.
wir kennen uns – es gab ja mal vor vielen Jahren eine Begegnung, an die ich mich erinnere. Dein Segel-Reporter ist eine interessante Seite. Gratulation. Es gibt nicht viele Kollegen, die einen so professionellen Auftritt haben.
Um so erstaunter bin ich Deinen Bericht über die NOELANI zu lesen. Ich habe ja die ganze Geschichte von der ursprünglichen Anfrage „Mastbau in der Türkei“ bis zur Entscheidung, das Projekt hierher zu verlegen, mitbekommen und kenn recht viele der Geschichten, die in den fünf Ausbau-Jahren hier aufgelaufen sind. Leider finde ich Deinen Artikel über all dies ziemlich einseitig recherchiert.
Du hättest ja auch mal mich fragen können. Irgendwie habe ich das Gefühl, da hat sich ein Reporter zum Sprachrohr eines Frustrierten instrumentalisieren lassen, der hier als „Türkenhasser“ bekannt ist und damit keine sehr gute Figur gemacht hat. Wie Backe sinngemäß formuliert: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück. Genau: Rainer Hantke hat die meisten seiner Probleme sich selbst und seinem Auftreten hier zuzuschreiben. Leider hast Du seinen Hasstiraden kritiklos geglaubt und, was ja nicht gerade sehr reporter-like ist: diese auch noch teils wortwörtlich übernommen.
Schade, Du hättest aus dem NOELANI-Bau eine spannende Story machen können, wenn Du nicht so einseitig blind vorgegangen wärest. Wirklich schade.
etwa zeitgleich mit Deinem Kommentar habe ich eine Email von Dir erhalten, in der es abschließend wörtlich heißt:
„Es gibt nun zwei Möglichkeiten der Klarstellung:
1. Du veröffentlichst im Segel-Reporter eine von Dir sorgfältiger recherchierte Gegendarstellung.
2. Ich veröffentliche diese stattdessen im Insider mit allem was ich mitgekriegt habe und weiß.“
Udo, ist Dir unbenommen, Deine Sicht am besten hier in der Kommentarspalte auf SR zu veröffentlichen. Meinetwegen „mit allem was Du mitgekriegt hast und weißt“.
Unklar ist mir, was der drohende Charakter Deiner Zeilen bewirken sollte. Aber vielleicht verstehe ich das ja dann nach Veröffentlichung Deines Kommentars.
Lieber Udo, lieber Erdmann,
Ihr seid beide prominente, vor allem aber in Eurem Wirken WICHTIGE Protagonisten der deutschen Segelszene. Ich dürfte nur einer von Tausenden sein, der sehr große Stücke auf Eure Meinungen, Anregungen, Expertisen und fachliche Hinweise hält.
Jeder von Euch beackert sein Eigenes Gebiet, auf dem Ihr Informationsquelle und Inspiration für Eure Leser / Follower seid. Ihr seid Profis. Wenn es, wie in diesem Fall, in der Schnittmenge Eurer Arbeitsfelder, zu Irritationen und inhaltlichen Differenzen kommt, solltet ihr das tun, was Profis in so einem Fall tun: die Missverständnisse und Versäumnisse ausräumen – bevor es zu einem öffentlich ausgetragenen Schlagabtausch mit u.U. unschöner Wortwahl und Kratzern im Freibord kommt.
Sowas tun nur wir Amateure … :.)
In diesem Sinne freue ich mich auf die „wahre Geschichte“ der Noelani, hier auf SR, von zwei Seiten beleuchtet und geschrieben von Udo Hinnerkopf und Erdmann Braschos.
Danke dafür!
Jan
bagatell
sagt:
Wer redet von „in die Pfanne hauen“? Kein Mensch.
Es geht um objektiven, neutralen Sachverstand. Oder eben kein Sachverstand.
Und um guten Journalismus oder Blödzeitungs-Niveau. Aber das hatten wir ja weiter oben schon…..
AC 90
sagt:
Bin gerade auf einen Erdmann Braschos Bericht vom 11.04.2012 gestoßen, wo Noelani als Nachbau des Schoners Ingomar verkauft wird. Was ist denn jetzt richtig, Panda oder Ingomar? Und wenn´s doch Panda ist, wird Ingomar woanders doch nachgebaut?
bagatell
sagt:
Mittlerweile wird Erdman’s Artikel fachlich ja erstklassig vervollständig.
Danke dafür!
Oberklasse wäre, wenn Erdman sich dazu äußern würde!
Mach was! Niveau ist vorhanden.
Das wird nicht passieren, und ist m.E. auch nicht notwendig. Denn Erdmann kann, wenn er weiter Zugang zu Yachten in diesem Preissegment bekommen möchte, um darüber zu berichten, nicht deren Eigner in die Pfanne hauen.
Er sollte es sich allerdings auch verkneifen, sich zum Sprachrohr etwaiger geschäftlicher Animositäten solcher Eigner machen zu lassen – vor allem, wenn das Behauptete (hier die Schmähung der türkischen Werft, bzw. einer ganzen Region als Abzocker) nicht en Detail und stichhaltig im Artikel dargelegt wird.
x-claim
sagt:
Und Großmann war auch nicht bei REW, sondern bei RWE, was es jedoch auch nicht besser macht!
Wenn du dem Link oben „Segelfreunde“ folgst dann kommst du zum Handelsblatt online, dort wurden Zetsche und Grossmann zu dem Projekt befragt.
Keine Idee, wer im Register als Eigentümer eingetragen ist – evtl. ein Steuersparkonstrukt? Das Schiff wurde wohl auf deren initiative und mit deren Geld gebaut…
Wobei mir auch das egal ist, denn sympatischer wird mir dadurch keiner von beiden.
2. Die Erbauer haben gerade bei Mylnes Booten einen großen Spielraum, wenn es um den Nachbau geht. Zitat aus „100 Years of Mylne“ der „Classic Boat“ von 1996: ‚Alfred Mylne seemed to prefer the purity of linesplans to working on cabin layouts. […] He would put away a roll of about ten drawings for a 65-foot racing yacht [which] typically would include a lines plan, construction plan, a sail plan and perhaps [!] a deck plan […]. Unlike modern builders, he did not have to draw out a skylight or a fore-hatch. A rectangle on the deck and a few quiet words with an experienced builder would do the trick‘.
Wahrscheinlich ist: Es hat für Cockpit und Deckshaus nie einen Plan gegeben. Dafür spricht auch der Sailplan im Artikel. Solange man nach Linesplan und Sailplan baut würde ich sagen: Mylne.
3. Der Wasserpass passt. Schau noch mal auf den Sailsplan oder auf die Segelpläne der meisten damaligen Konstrukteure: Das ist keine gerade Linie, sie folgt dem Sprung und ist vorne dicker. Machen einige heute noch so – Perry z.B. Kein Mensch hätte früher so exakt errechnen können wo die Linie liegen würde, weil – siehe 1 – der Designer sich oft gar nicht so sehr dafür interessiert hat, welches Interieur die „Schiffszimmerer“ da reinbauen (geschweige denn welches Holz die dafür aus Gottweiß-welcher-Kolonie gerade kriegen konnten).
4. Ob es kreuzt oder segelt oder planscht – es schwimmt ganz offensichtlich vor der südfranzösischen Küste rum.
5. Problemlos my ass. Aber ja. Ich denke auch, das Projektmanagement musste sicher viel erklären. Aber zeig mir mal den PM, der den Kasko dann noch zu einer DRITTEN Werft bringen lässt. Da musst du schon sehr weit über deinen eigenen Schatten springen und sehr, sehr geduldige Auftraggeber haben. Und dafür sind DAX-Manager ganz sicher bekannt…
Und ja, vielleicht gibt es den einen oder anderen auf der Werft, der genau damit kalkuliert. Trotzdem, Erdmann: Das mit der Drei-Meilen-Zone wär nicht nötig gewesen. Und bei der FAZ hättest du das entweder so erst gar nicht eingereicht oder ziemlich schnell zurückbekommen mit der Bitte, leichte Korrekturen vorzunehmen
boatswain12
sagt:
Einen guten Artikel kann man nur mit guter Recherche schreiben, das sollte auch für Erdmann Braschos gelten:
Die Eigner sind nicht Dieter Zetsche oder Jürgen Grossmann, auch wenn sich das so schön anhört. Bekommt man raus, wenn man mal ins Register schaut….
Das Boot ist keine Replik, höchstens eine Nachempfindung, das Deckshaus hat eine andere Form und Größe, das Cockpit ist deutlich größer und anders geformt. Wenn der Reporter sich mal die Mühe machen würde, das Originaldesign mit den Fotos zu vergleichen, so würde er es sehen.
Die Schwimmwasserlinie stimmt nicht, ist auch auf dem Foto zu sehen, das Schiff liegt achtern deutlich zu tief und vorn zu hoch.
Und abschließend, das Boot ist noch lange nicht fertig, nur aus der Türkei weggeholt worden und „kreuzt nicht vor der Cote Azur“ Einfach mal AIS Daten schauen, aber vielleicht ist auch das zu viel…..
Im Ausland zu bauen ist übrigens seit langem problemlos, wenn man sich kompetenter Bauaufsicht und gutem Projektmanagement bedient.
Also, wozu der Artikel, wenn er von vorn bis hinten nicht stimmt ?
Kannst mir bitte mal den Tipp geben, wo Du online ins Register gucken kannst?
…ausser das in Antigua, wo sonst ;-), registriert finde ich nix. Danke
Segler
sagt:
Allein an der Tatsache, Yachten im Ausland bauen zu lassen, um die Baukosten niedrig zu halten, finde ich nichts verwerfliches. A&R hätte in der Nachkriegszeit sonst wohl kaum so viele Schiffe für das Ausland (USA etc.) gebaut. Das Problem lag wohl eher beim Projektmanagement, das ja Augenscheinlich gleich bei zwei Werften Schiffbruch erlitten hat. Es drängt sich der Windruck auf, dass den Bauherren seitens des Managements hier zu große Versprechungen gemacht wurden, die zu den veranschlagten Konditionen weder in Polen, noch in der Türkei umsetzbar waren. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Bauherren derart intensiv in die Bauplanung eingebunden waren, als dass man ihnen einen Vorwurf machen könnte.
Alles in allem keine gute Werbung für das Projektmanagement !
RVK
sagt:
Kann mich da Backe nur total anschließen. Alles was ich bisher mit türkischen Betrieben (egal ob maritim oder auch sonst) erlebt habe, war durchaus positiv und empfehlenswert, bzw. auf dem gleichen Niveau wie in Kiel oder Stuttgart! Würde mich auch freuen, wenn Erdmann auf solche Stammtischparolen in Zukunft verzichten würde. Nötig hat er sie gar nicht!
Hallo Erdmann, ich lese ja gerne Deine Artikel über die wie Welt der Reichen und Schönen und die dazugehörigen Schiffchen … Aber die pauschalisierende Formulierung von der „Dreimeilenzone landeinwärts, wo vor allem das Abzocken beherrscht wird“ finde ich (ebenso wie bagatell) auf gut Deutsch ziemlich Scheiße.
(Und nein, Heini, ich bin ebenfalls nicht türkischstämmig!)
Ich segle seit 2004 in der Türkei, habe dort regelmäßig eine 38′ bzw. nun eine 40′-Yacht warten, reparieren und überwintern lassen, und kann mich nur positiv über die Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Arbeitsethik der Bootsbauer, Mechaniker und Segelmacher vor Ort äußern. Auch von zahlreichen anderen Seglern aus allen möglichen anderen Ländern habe ich kaum mal etwas Schlechtes gehört.
Ich vermute eher, dass das „Problem“ des Noelani-Projektes auf Seiten der (deutschen) Eigner und Projektmanager zu suchen ist. Denn auch ein Türkischen Werftmanager dürfte sich (wie zuvor vielleicht schon der Werftchef in Holland) über einen Auftraggeber ärgern, wenn er eine 39-Meter-Yacht haben, aber nur ein 20-Meter-Yacht bezahlen will …
Im Übrigen gilt auch auf dem Wasser, wo es keine Bäume gibt: Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
bagatell
sagt:
Jupp -agree!
liebersegeln
sagt:
Da stimm ich Dir zu, Backe, dass das Problem bei den Eignern liegt. In der Wirtschaft diktieren die großen Konzerne die Spielregeln, die kleineren müssen sich in der Regel beugen. Da beide in entsprechend großen und in mehrerer Hinsicht einflussreichen Konzernen sind/waren wissen die wie man Regeln macht. Bei dem Noelani- Projekt haben die Herren wohl vergessen, dass sie als „kleine“ Privatpersonen einem Unternehmen gegenüberstehen. (Stellt euch mal vor, die Werft währe auch ohne diesen Auftrag ausgelastet…)
Dock 1
sagt:
ich kenne Noelani projekt sehr gut.
sven
sagt:
ich finde es echt Klasse, hier erzählt man seinen Kunden was von Made in Germany kaufen ,
von wegen Qualität bis zur letzten Schraube,
und selbst rennt man trotz stattlichem Einkommen den Billigheimern hinter her, der Ärger sei Ihnen gegönnt…
bagatell
sagt:
So, genauso, sehe ich es auch.
bagatell
sagt:
Nachtrag: mit „Ärger gönnen“ bin ich nicht einverstanden.
bagatell
sagt:
„ausgebufften Betriebsleitern und abgekochten Werftinhabern, die bloß Dollar- und Eurozeichen in den Pupillen haben“
Als Bootsbauer weigere ich mich, eine solche Phrase zu akzeptieren und kann sie nur im auf selbigem vorverurteilendem Niveau zurückspielen:
Ich gehe stark davon aus, daß es bei den Herren Zetsche und Großmann um lupenreine Gutmenschen handelt?!
Heini
sagt:
„Als – TÜRKISCHER ? – Bootsbauer weigere ich mich, eine solche Phrase zu akzeptieren“
bagatell
sagt:
Nein, als deutscher Bootsbauer. Ändert aber nix an der Vorverurteilung.
…wenn Du jetzt gerne weiter auf diesem Niveau bleiben möchtest, hier die nächste Phrase: Warum lassen die Herren nicht hier bauen? Ist die Qualität in der Türkei soviel besser?
stefan
sagt:
…welcher Werft hierzulande würdest du denn solch ein Projekt in die Hände geben wollen?
bagatell
sagt:
Och stefan. Wenn Du der stefan mit ….ing im Nachnamen bist, dann kennen wir uns schon so lange & dann weist Du viel besser als ich wer das hier alles könnte. Sollte dem nicht so sein, guckste zum Bsp mal hier:http://www.deutsche-yachten.de/ Andere Idee: Warum guckt nicht jemand mal zu Deutschlands ältester Werft Sietas rüber. Nur mal so ins Cyber-Nirvana geworfen.
Thorsten
sagt:
Auch bei den Grosskopfterten gilt nach die Devise „Geiz ist geil“ oder wie meine Oma schon immer sagte „Der Teufel scheisst immer wieder auf den grössten Haufen“.
dubblebubble
sagt:
Großmann war ja mal der Don der deutschen Strommafia. Diesem Kapitalisten übelster Ausprägung gönne ich jeden einzelnen Euro den er verliert.
37 Antworten zu „Bootsbau: Schoner „Noelani“ von Daimler Boss Zetsche und ex REW-Chef Großmann“
sagt:
Hallo Erdmann,
ich finde, Jan Backe hat recht: wir sollten unsere privaten Querelen nicht öffentlich austragen. Nur noch so viel: Ich bin bei meinem etwas harschen Kommentar davon ausgegangen, dass Du Dich zur Speerspitze einer Kampagne von Rainer Hantke hast instrumentalisieren lassen. Die hat er mir gegenüber gegen die „Bodrumer Bootsbau-Mafia“ (mich eingeschlossen) angekündigt. Diese werde in der internationalen Yachtrpresse erscheinen, wenn er mit dem Schiff die Türkei verlassen habe.
Warum er mich in der Kampagne ebenfalls anprangern wollte, ist mir unklar. Wahr ist, dass ich ihm weder zur Türkei noch zur Bodrumer Werft EGE Yat geraten, sondern lediglich auf seine Bitte einen Kontakt zu einem Bodrumer Mastbauer hergestellt habe. Danach habe ich das Projekt mit großem Interesse beobachtet, mehr nicht. Rainer ist der Typ, der eigene Fehler offenbar gerne anderen in die Schuhe schiebt. Die Türkei, der Bauplatz Bodrum und die Werft waren allein seine Entscheidungen – nach drei Besuchen und vielen Gesprächen hier – ohne meine Beratung oder Beteiligung.
Nach verschiedenen Erkundigungen bin ich mir jetzt sicher, dass Dein Bericht (mit einigen Recherche-Schwächen), ausschließlich auf Deine Initiative entstanden sein kann und nicht Teil der von ihm angekündigten Kampagne ist. Deshalb nehme ich meinen zu harschen Kommentar zurück. Wegen mir kannst Du ihn aus Deinem Blog entfernen.
Grüße aus Bodrum Udo Hinnerkopf
sagt:
Auch wenn es hier eine ziemlich heiße Diskussion gibt im Moment, möchte ich mich doch für den interessanten Artikel bedanken. Ich fand ihn sehr informativ. Bin gerade mit einem türkischen Yachtcharter Unternehmen (http://www.phoenix-yachting.com/) unterwegs in Bodrum, das passt dann also ja.
sagt:
Backe, Udo, Erdmann: ich find’s, um ehrlich zu sein, immer noch Scheiße.
Persönliche Befindlichkeiten.
Gutmensch: Zetsche, Mittelmensch: Erdmann und Udo als auch gern Bootsbauer, Backe als Underdog akzeptierter.
Sind wir (ich) als Bootsbauer ja prima fein raus.
sagt:
wir kennen uns – es gab ja mal vor vielen Jahren eine Begegnung, an die ich mich erinnere. Dein Segel-Reporter ist eine interessante Seite. Gratulation. Es gibt nicht viele Kollegen, die einen so professionellen Auftritt haben.
Um so erstaunter bin ich Deinen Bericht über die NOELANI zu lesen. Ich habe ja die ganze Geschichte von der ursprünglichen Anfrage „Mastbau in der Türkei“ bis zur Entscheidung, das Projekt hierher zu verlegen, mitbekommen und kenn recht viele der Geschichten, die in den fünf Ausbau-Jahren hier aufgelaufen sind. Leider finde ich Deinen Artikel über all dies ziemlich einseitig recherchiert.
Du hättest ja auch mal mich fragen können. Irgendwie habe ich das Gefühl, da hat sich ein Reporter zum Sprachrohr eines Frustrierten instrumentalisieren lassen, der hier als „Türkenhasser“ bekannt ist und damit keine sehr gute Figur gemacht hat. Wie Backe sinngemäß formuliert: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück. Genau: Rainer Hantke hat die meisten seiner Probleme sich selbst und seinem Auftreten hier zuzuschreiben. Leider hast Du seinen Hasstiraden kritiklos geglaubt und, was ja nicht gerade sehr reporter-like ist: diese auch noch teils wortwörtlich übernommen.
Schade, Du hättest aus dem NOELANI-Bau eine spannende Story machen können, wenn Du nicht so einseitig blind vorgegangen wärest. Wirklich schade.
Sonnige Grüße aus Bodrum
Udo Hinnerkopf
sagt:
Hallo Udo Hinnerkopf,
etwa zeitgleich mit Deinem Kommentar habe ich eine Email von Dir erhalten, in der es abschließend wörtlich heißt:
„Es gibt nun zwei Möglichkeiten der Klarstellung:
1. Du veröffentlichst im Segel-Reporter eine von Dir sorgfältiger recherchierte Gegendarstellung.
2. Ich veröffentliche diese stattdessen im Insider mit allem was ich mitgekriegt habe und weiß.“
Udo, ist Dir unbenommen, Deine Sicht am besten hier in der Kommentarspalte auf SR zu veröffentlichen. Meinetwegen „mit allem was Du mitgekriegt hast und weißt“.
Unklar ist mir, was der drohende Charakter Deiner Zeilen bewirken sollte. Aber vielleicht verstehe ich das ja dann nach Veröffentlichung Deines Kommentars.
sagt:
Lieber Udo, lieber Erdmann,
Ihr seid beide prominente, vor allem aber in Eurem Wirken WICHTIGE Protagonisten der deutschen Segelszene. Ich dürfte nur einer von Tausenden sein, der sehr große Stücke auf Eure Meinungen, Anregungen, Expertisen und fachliche Hinweise hält.
Jeder von Euch beackert sein Eigenes Gebiet, auf dem Ihr Informationsquelle und Inspiration für Eure Leser / Follower seid. Ihr seid Profis. Wenn es, wie in diesem Fall, in der Schnittmenge Eurer Arbeitsfelder, zu Irritationen und inhaltlichen Differenzen kommt, solltet ihr das tun, was Profis in so einem Fall tun: die Missverständnisse und Versäumnisse ausräumen – bevor es zu einem öffentlich ausgetragenen Schlagabtausch mit u.U. unschöner Wortwahl und Kratzern im Freibord kommt.
Sowas tun nur wir Amateure … :.)
In diesem Sinne freue ich mich auf die „wahre Geschichte“ der Noelani, hier auf SR, von zwei Seiten beleuchtet und geschrieben von Udo Hinnerkopf und Erdmann Braschos.
Danke dafür!
Jan
sagt:
Wer redet von „in die Pfanne hauen“? Kein Mensch.
Es geht um objektiven, neutralen Sachverstand. Oder eben kein Sachverstand.
Und um guten Journalismus oder Blödzeitungs-Niveau. Aber das hatten wir ja weiter oben schon…..
sagt:
Bin gerade auf einen Erdmann Braschos Bericht vom 11.04.2012 gestoßen, wo Noelani als Nachbau des Schoners Ingomar verkauft wird. Was ist denn jetzt richtig, Panda oder Ingomar? Und wenn´s doch Panda ist, wird Ingomar woanders doch nachgebaut?
sagt:
Mittlerweile wird Erdman’s Artikel fachlich ja erstklassig vervollständig.
Danke dafür!
Oberklasse wäre, wenn Erdman sich dazu äußern würde!
Mach was! Niveau ist vorhanden.
sagt:
Das wird nicht passieren, und ist m.E. auch nicht notwendig. Denn Erdmann kann, wenn er weiter Zugang zu Yachten in diesem Preissegment bekommen möchte, um darüber zu berichten, nicht deren Eigner in die Pfanne hauen.
Er sollte es sich allerdings auch verkneifen, sich zum Sprachrohr etwaiger geschäftlicher Animositäten solcher Eigner machen zu lassen – vor allem, wenn das Behauptete (hier die Schmähung der türkischen Werft, bzw. einer ganzen Region als Abzocker) nicht en Detail und stichhaltig im Artikel dargelegt wird.
sagt:
Und Großmann war auch nicht bei REW, sondern bei RWE, was es jedoch auch nicht besser macht!
Wenn du dem Link oben „Segelfreunde“ folgst dann kommst du zum Handelsblatt online, dort wurden Zetsche und Grossmann zu dem Projekt befragt.
Keine Idee, wer im Register als Eigentümer eingetragen ist – evtl. ein Steuersparkonstrukt? Das Schiff wurde wohl auf deren initiative und mit deren Geld gebaut…
Wobei mir auch das egal ist, denn sympatischer wird mir dadurch keiner von beiden.
sagt:
@boatswain12
1. Na klar gehört den beiden das: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/koepfe/zetsche-und-grossmann-zwei-wirtschaftsgroessen-ein-hobby/4568328.html. Du gehörst doch nicht zu den Leuten die glauben, ein ‚Trust‘ heißt ‚Trust‘ weil du dem Klingelschild vertrauen kannst, oder?
2. Die Erbauer haben gerade bei Mylnes Booten einen großen Spielraum, wenn es um den Nachbau geht. Zitat aus „100 Years of Mylne“ der „Classic Boat“ von 1996: ‚Alfred Mylne seemed to prefer the purity of linesplans to working on cabin layouts. […] He would put away a roll of about ten drawings for a 65-foot racing yacht [which] typically would include a lines plan, construction plan, a sail plan and perhaps [!] a deck plan […]. Unlike modern builders, he did not have to draw out a skylight or a fore-hatch. A rectangle on the deck and a few quiet words with an experienced builder would do the trick‘.
Wahrscheinlich ist: Es hat für Cockpit und Deckshaus nie einen Plan gegeben. Dafür spricht auch der Sailplan im Artikel. Solange man nach Linesplan und Sailplan baut würde ich sagen: Mylne.
3. Der Wasserpass passt. Schau noch mal auf den Sailsplan oder auf die Segelpläne der meisten damaligen Konstrukteure: Das ist keine gerade Linie, sie folgt dem Sprung und ist vorne dicker. Machen einige heute noch so – Perry z.B. Kein Mensch hätte früher so exakt errechnen können wo die Linie liegen würde, weil – siehe 1 – der Designer sich oft gar nicht so sehr dafür interessiert hat, welches Interieur die „Schiffszimmerer“ da reinbauen (geschweige denn welches Holz die dafür aus Gottweiß-welcher-Kolonie gerade kriegen konnten).
4. Ob es kreuzt oder segelt oder planscht – es schwimmt ganz offensichtlich vor der südfranzösischen Küste rum.
5. Problemlos my ass. Aber ja. Ich denke auch, das Projektmanagement musste sicher viel erklären. Aber zeig mir mal den PM, der den Kasko dann noch zu einer DRITTEN Werft bringen lässt. Da musst du schon sehr weit über deinen eigenen Schatten springen und sehr, sehr geduldige Auftraggeber haben. Und dafür sind DAX-Manager ganz sicher bekannt…
Und ja, vielleicht gibt es den einen oder anderen auf der Werft, der genau damit kalkuliert. Trotzdem, Erdmann: Das mit der Drei-Meilen-Zone wär nicht nötig gewesen. Und bei der FAZ hättest du das entweder so erst gar nicht eingereicht oder ziemlich schnell zurückbekommen mit der Bitte, leichte Korrekturen vorzunehmen
sagt:
Einen guten Artikel kann man nur mit guter Recherche schreiben, das sollte auch für Erdmann Braschos gelten:
Die Eigner sind nicht Dieter Zetsche oder Jürgen Grossmann, auch wenn sich das so schön anhört. Bekommt man raus, wenn man mal ins Register schaut….
Das Boot ist keine Replik, höchstens eine Nachempfindung, das Deckshaus hat eine andere Form und Größe, das Cockpit ist deutlich größer und anders geformt. Wenn der Reporter sich mal die Mühe machen würde, das Originaldesign mit den Fotos zu vergleichen, so würde er es sehen.
Die Schwimmwasserlinie stimmt nicht, ist auch auf dem Foto zu sehen, das Schiff liegt achtern deutlich zu tief und vorn zu hoch.
Und abschließend, das Boot ist noch lange nicht fertig, nur aus der Türkei weggeholt worden und „kreuzt nicht vor der Cote Azur“ Einfach mal AIS Daten schauen, aber vielleicht ist auch das zu viel…..
Im Ausland zu bauen ist übrigens seit langem problemlos, wenn man sich kompetenter Bauaufsicht und gutem Projektmanagement bedient.
Also, wozu der Artikel, wenn er von vorn bis hinten nicht stimmt ?
sagt:
„kreuzt“ aber irgendwie doch…: http://new.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/305958000
Danke für die interessanten Informationen!
Kannst mir bitte mal den Tipp geben, wo Du online ins Register gucken kannst?
…ausser das in Antigua, wo sonst ;-), registriert finde ich nix. Danke
sagt:
Allein an der Tatsache, Yachten im Ausland bauen zu lassen, um die Baukosten niedrig zu halten, finde ich nichts verwerfliches. A&R hätte in der Nachkriegszeit sonst wohl kaum so viele Schiffe für das Ausland (USA etc.) gebaut. Das Problem lag wohl eher beim Projektmanagement, das ja Augenscheinlich gleich bei zwei Werften Schiffbruch erlitten hat. Es drängt sich der Windruck auf, dass den Bauherren seitens des Managements hier zu große Versprechungen gemacht wurden, die zu den veranschlagten Konditionen weder in Polen, noch in der Türkei umsetzbar waren. Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Bauherren derart intensiv in die Bauplanung eingebunden waren, als dass man ihnen einen Vorwurf machen könnte.
Alles in allem keine gute Werbung für das Projektmanagement !
sagt:
Kann mich da Backe nur total anschließen. Alles was ich bisher mit türkischen Betrieben (egal ob maritim oder auch sonst) erlebt habe, war durchaus positiv und empfehlenswert, bzw. auf dem gleichen Niveau wie in Kiel oder Stuttgart! Würde mich auch freuen, wenn Erdmann auf solche Stammtischparolen in Zukunft verzichten würde. Nötig hat er sie gar nicht!
sagt:
Hallo Erdmann, ich lese ja gerne Deine Artikel über die wie Welt der Reichen und Schönen und die dazugehörigen Schiffchen … Aber die pauschalisierende Formulierung von der „Dreimeilenzone landeinwärts, wo vor allem das Abzocken beherrscht wird“ finde ich (ebenso wie bagatell) auf gut Deutsch ziemlich Scheiße.
(Und nein, Heini, ich bin ebenfalls nicht türkischstämmig!)
Ich segle seit 2004 in der Türkei, habe dort regelmäßig eine 38′ bzw. nun eine 40′-Yacht warten, reparieren und überwintern lassen, und kann mich nur positiv über die Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Arbeitsethik der Bootsbauer, Mechaniker und Segelmacher vor Ort äußern. Auch von zahlreichen anderen Seglern aus allen möglichen anderen Ländern habe ich kaum mal etwas Schlechtes gehört.
Ich vermute eher, dass das „Problem“ des Noelani-Projektes auf Seiten der (deutschen) Eigner und Projektmanager zu suchen ist. Denn auch ein Türkischen Werftmanager dürfte sich (wie zuvor vielleicht schon der Werftchef in Holland) über einen Auftraggeber ärgern, wenn er eine 39-Meter-Yacht haben, aber nur ein 20-Meter-Yacht bezahlen will …
Im Übrigen gilt auch auf dem Wasser, wo es keine Bäume gibt: Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
sagt:
Jupp -agree!
sagt:
Da stimm ich Dir zu, Backe, dass das Problem bei den Eignern liegt. In der Wirtschaft diktieren die großen Konzerne die Spielregeln, die kleineren müssen sich in der Regel beugen. Da beide in entsprechend großen und in mehrerer Hinsicht einflussreichen Konzernen sind/waren wissen die wie man Regeln macht. Bei dem Noelani- Projekt haben die Herren wohl vergessen, dass sie als „kleine“ Privatpersonen einem Unternehmen gegenüberstehen. (Stellt euch mal vor, die Werft währe auch ohne diesen Auftrag ausgelastet…)
sagt:
ich kenne Noelani projekt sehr gut.
sagt:
ich finde es echt Klasse, hier erzählt man seinen Kunden was von Made in Germany kaufen ,
von wegen Qualität bis zur letzten Schraube,
und selbst rennt man trotz stattlichem Einkommen den Billigheimern hinter her, der Ärger sei Ihnen gegönnt…
sagt:
So, genauso, sehe ich es auch.
sagt:
Nachtrag: mit „Ärger gönnen“ bin ich nicht einverstanden.
sagt:
„ausgebufften Betriebsleitern und abgekochten Werftinhabern, die bloß Dollar- und Eurozeichen in den Pupillen haben“
Als Bootsbauer weigere ich mich, eine solche Phrase zu akzeptieren und kann sie nur im auf selbigem vorverurteilendem Niveau zurückspielen:
Ich gehe stark davon aus, daß es bei den Herren Zetsche und Großmann um lupenreine Gutmenschen handelt?!
sagt:
„Als – TÜRKISCHER ? – Bootsbauer weigere ich mich, eine solche Phrase zu akzeptieren“
sagt:
Nein, als deutscher Bootsbauer. Ändert aber nix an der Vorverurteilung.
…wenn Du jetzt gerne weiter auf diesem Niveau bleiben möchtest, hier die nächste Phrase: Warum lassen die Herren nicht hier bauen? Ist die Qualität in der Türkei soviel besser?
sagt:
…welcher Werft hierzulande würdest du denn solch ein Projekt in die Hände geben wollen?
sagt:
Och stefan. Wenn Du der stefan mit ….ing im Nachnamen bist, dann kennen wir uns schon so lange & dann weist Du viel besser als ich wer das hier alles könnte. Sollte dem nicht so sein, guckste zum Bsp mal hier:http://www.deutsche-yachten.de/ Andere Idee: Warum guckt nicht jemand mal zu Deutschlands ältester Werft Sietas rüber. Nur mal so ins Cyber-Nirvana geworfen.
sagt:
Auch bei den Grosskopfterten gilt nach die Devise „Geiz ist geil“ oder wie meine Oma schon immer sagte „Der Teufel scheisst immer wieder auf den grössten Haufen“.
sagt:
Großmann war ja mal der Don der deutschen Strommafia. Diesem Kapitalisten übelster Ausprägung gönne ich jeden einzelnen Euro den er verliert.