Lukas von Levern (19) hat überraschend vor Kiel-Schilksee neue Trainingspartner für seine U21-EM-Vorbereitung gefunden. Er zeichnete die Begegnung auf. Was de Tiere in Kiel zu suchen haben.
Zwei Delfine begleiten die ILCA7-Segler beim Training vor Schilksee (für Video Bild klicken) © Lukas von Levern
ILCA-Training im winterlichen Kiel erfordert eine gewisse Härte und guten Kälteschutz. Es gibt im Februar bestimmt Reviere, auf denen sich effektiver üben lässt. Aber was bleibt Lukas von Levern anderes übrig, wenn einer der Saisonhöhepunkte schon Mitte März vor der Türe steht. Dann geht es für ihn vor Pollença (Mallorca) um die ILCA7 U21-Europameisterschaft.
Umso schöner, wenn der Einsatz schon früher belohnt wird. Der 19-Jährige erlebte am Dienstag mit seinem Trainingspartner Maximilian Reger eine Begegnung der besonderen Art. Er erzählte der KN, dass sie in der Strander Bucht gut eine Viertelstunde von einer Gruppe Delfine begleitet wurden. Er schätzt die Anzahl der Tiere auf vier. Sie seien so nahe gekommen, dass man sie mit der Hand hätte berühren können.
Der Kieler Wal-Experte Boris Culik erklärt der KN, dass die Delfin-Schule vermutlich Heringen gefolgt sind, die jeweils ab März in großen Schwärmen zum Laichen in die Ostsee kommen. Auch in den vergangenen Jahren sei es öfter zu Delfin-Sichtungen um diese Jahreszeit gekommen. Vor dem dänischen Fredericia wurden sie 2021 beim Jagen beobachtet. Und ein Jahr zuvor sorgte der “Eckernförde-Delfin” für Aufsehen.
Auch 2019 war die Aufregung groß, als sich ein Delfin bis in die Kieler Förde wagte und mehrere Tage vor der Schwentine-Mündung Nahrung suchte. Zwei Jahre zuvor griff ein Tier sogar in die Bundesliga-Regatten auf der Kieler Förde ein.
Die aktuelle Sichtung von gleich vier Delfinen soll laut BSH auch durch die jüngsten Winterstürme begünstigt worden sein. “Der Salzgehalt der Ostsee steigt seit Dezember”, berichtet die KN. Im Dezember sei der stärkste Einstrom von Salzwasser seit 2014 festgestellt worden.
Wenn das ein Trend ist, mögen sich Flipper und seine Freunde in Zukunft öfter in die Ostsee verirren. Zumindest zur Auflockerung des Wintertrainings sind sie sehr willkommen. Schließlich sollen Delfine auch Glück bringen. Lukas von Levern hätte bei der Mallorca-EM bestimmt nichts dagegen.
