Nach längerer Corona-Pause kommt auch die Maxi-Yacht-Szene wieder in Schwung. Beim Maxi Yacht Rolex Cup segeln 40 Edel-Renner um die Wette, darunter drei deutsche Yachten.
Vor Porto Cervo treffen sich wieder die größten und schönsten Segelyachten der Welt. Die Szene stand während der Corona-Pandemie lange still, aber nun dürfen sich wieder viele Menschen an Bord der riesigen Segelschiffe drängen. Sie werden meist nur benötigt, um auf einem Rennkurs die überdimensionalen Vorsegel zu bergen und Gewicht auf der Kante zu machen, aber auch zum gebührenden Feiern der Feste beim Yacht Club Costa Smeralda.
YCCS Kommodore, Michael Illbruck (SR-Interview), der eigentlich mit John Kostecki bei der J/70 EM in Kopenhagen starten wollte, ist als Gastgeber in Porto Cervo gefragt. Er sagt zum Start des Maxi Yacht Rolex Cups: „Es ist wunderbar zu sehen, wie sich die Docks wieder mit diesen tollen Booten füllen und Seglern, die in der ganzen Welt für ihre besonderen Lebensläufe im Segelsport bekannt sind. Im Namen des YCCS heiße ich die Eigner und Crews willkommen heißen und wünsche allen einen guten Wind für diese besondere 31. Ausgabe der Veranstaltung.“
Neuer Star der Szene ist der 85-Fußer „Deep Blue“ von Wendy Schmidt, der ehemaligen Partnerin von ex Google-Chef Eric Schmidt, die als Großspender gemeinnützige Aktivitäten unterstützt. Sie steht unter anderem hinter der Organisation 11th Hour, dem Top-Favoriten für The Ocean Race. Zuvor mischte sie mit einer Swan 80 mehr als zehn Jahre in der Maxi- und Klassiker-Szene mit, nun startet sie mit dem neuen Renner vom Konstrukteur-Büro Botin in der Maxi-Flotte.
Beim ersten Rennen vor Porto Cervo kamen nach knapp vier Stunden Segelzeit nur drei 100 Fußer wenige Minuten voraus ins Ziel. Darunter die Rekordbrecher-Yacht „Comanche“, die inzwischen an einen geheimnisvollen russischen Eigner verkauft wurde, der damit seine erste Segelyacht besitzt.
Die Crew wird vom zweifachen australischen Tornado-Olympiamedaillen-Gewinner Mitch Booth (58) angeführt, der gerade erst zum wiederholten Mal Weltmeister im Formula18-Katamaran geworden ist. Einen Monat habe er mit dem Crew-Kernteam in Antibes zugebracht, um dem Eigner sein neues Boot vorzustellen. Der acht Meter breite Maxi ist längst nicht für die die kurzen Küstenkurse vor Sardinien gebaut, sondern gehört auf die offene See. So musste er sich beim ersten Rennen von der Wallycento „Magic Carpet“ schlagen lassen. Aber im Winter soll die auf lange Surfkurse spezialisierte Yacht wieder intensiv auf Langstreckenkursen bewegt werden.
Drei deutsche Yachten
Aus deutscher Sicht stehen drei Yachten im Fokus. So bewegt der Logistik-Investor Christian Oldendorff seinen „großen Drachen“ Spirit 111 „Geist“ beim dem ersten Regattaeinsatz und segelt unter anderem gegen die beiden großen J-Class Yachten „Velsheda“ und „Topaz“. Letzter segelt unter deutscher Flagge und unter anderem tut Tim Kröger Dienst auf dem 140-Tonner. Das erste Duell ging verloren, aber immerhin verlief der erste große Auftritt nach der schwerwiegenden Kollision zu Beginn des Jahres 2020 ohne größere Zwischenfälle.
In der Maxi-Klasse segelt Claus Peter Offen mit seiner Wally 101 „Y3K“ um die vorderen Plätze. Über alles lagen neun Yachten in seiner Klasse voraus, aber nach der Einberechnung des Handicap-Wertes belegt der Reeder im ersten Rennen Rang drei.
Den besten Sport liefern erwartungsgemäß wieder die MiniMaxis ab, die in ihrer Leistungsfähigkeit eng beieinander liegen. Welche Rolle die richtige Segelwahl spielen kann, zeigt eindrucksvoll ein Drohnen-Video. Die italienische „Cannonball“ in Luv hat einen Code Zero gesetzt und überläuft „Bellamente“ vom Finanzier des American-Magic-AC-Teams Hap Fauth. Allerdings vermeidet es das Luvboot nur knapp, dem vorfahrtsberechtigten Leeboot auszuweichen:
https://www.facebook.com/watch/?ref=saved&v=3859567260816202
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