Die Orca-Attacken vor der spanischen und portugiesischen Küsten halten weiterhin an. Ein spanischer Werftbetrieb und Hafenbetreiber hat einen Metallrahmen mit messerscharfen Stahlplatten entwickelt, der auf der Ruderblatt montiert wird und die Meeressäuger abwehren soll. Nun hat das Unternehmen offiziell eine Genehmigung beantragt.

Die Übergriffe von Orcas etlang der portugiesischen und spanischen Küste reißen nicht ab. In den Warn-Gruppen werden beinahe täglich Sichtungen gemeldet und regelmäßig von zerstörten Ruderblättern berichtet. Vor gut einer Woche zeigte ein Katamaran-Skipper von einen solchen Angriff mit erheblichen Schäden (Video).
In der Debatte um die Interaktionen zwischen Iberischen Orcas und Segelyachten in Galicien rücken nun theoretische Diskussionen, wie man die Meeressäuger abwehren kann, in den Hintergrund. Angesichts der anhaltenden Zahl von Vorfällen suchen Skipper und Werften gleichermaßen nach pragmatischen Lösungen. Die jüngste Entwicklung stammt vom Hafen- und Werftbetreiber Varadoiro do Xufre auf A Illa de Arousa.
Die Werft hat eine Vorrichtung konzipiert, die das Ruderblatt einer Yacht schützend umgeben soll: einen demontierbaren Rahmen aus Edelstahl, versehen mit zahlreichen dreieckigen, messerartigen Metallplatten. Diese Konstruktion bildet eine Art physische Barriere um das Ruder. Das System ist ausschließlich für die Passage durch das als Risikogebiet eingestufte Orca-Areal vorgesehen und soll anschließend wieder demontiert werden.
Zwischen Tierschutz und Notwehr-Argumentation
Varadoiro do Xufre bezeichnet die Konstruktion als „passive“ Abwehrmaßnahme. Ziel sei nicht die Verletzung der Tiere, sondern eine optische und taktile Abschreckung, die eine Art psychologischen Schutz aufbauen soll, sprich eine Abschreckung für die sehr schlauen Tiere. Rein juristisch gesehen bewegt sich das System jedoch auf dünnem Eis.
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