Schot in der Schraube: Seenotretter befreien Plattbodenschiff aus Gefahr

Rechtzeitig auf den Haken genommen

Im Wattenmeer zwischen den ostfriesischen Inseln Juist und Norderney haben die Seenotretter vier Menschen aus einer gefährlichen Situation befreit. Der Seenotrettungskreuzer EUGEN kam der Besatzung eines Plattbodenschiffes zu Hilfe.

Der Seenotrettungskreuzer EUGEN/Station Norderney hat das havarierte Plattbodenschiff im Schlepp. © DGzRS

Am Donnerstag gegen 14.15 Uhr alarmierte die vierköpfige Crew des Plattbodenschiffes über den international einheitlichen UKW-Sprechfunk-Not- und -Anrufkanal 16 die Seenotretter. Auf dem Weg von einer Werft in Ditzum zur Insel Spiekeroog war das 11,5 Meter lange unter Vollzeug segelnde Schiff in eine sehr plötzlich heraufziehende Gewitterfront geraten.

Beim Versuch aufzustoppen hatte sich die Fockschot im Propeller verfangen. Bei ablaufendem Wasser mit etwa vier Knoten Strom und bis zu einem Meter Seegang bestand die Gefahr, dass der manövrierunfähige Havarist auf der Branderplate südlich der Ostspitze Juists festkommt und zum Spielball der See wird.

Der Seenotrettungskreuzer EUGEN/Station Norderney lief sofort aus. „Die Crew des Plattbodenschiffes hat sehr gute Seemannschaft bewiesen. Bei unserer Ankunft hatte sie den Anker ausgebracht, und es gelang ihr auch, ihn wieder zu bergen, nachdem wir eine Leinenverbindung hergestellt und das Schiff auf den Haken genommen hatten“, berichtet Vormann Gerd Schwips über die Situation am Einsatzort.

Aufgrund der Bauform des traditionellen niederländischen Fischereifahrzeugtyps mit langem Klüverbaum mussten die Seenotretter etwa 70 Meter Schleppleine ausbringen. Es gelang ihnen, den etwa zwölf Tonnen verdrängenden Havaristen aus der Gefahrenzone zu befreien. Sie schleppten das Schiff und seine vierköpfige Besatzung sicher nach Norderney.

Quelle: DGzRS

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