Keiner versteht es, Optimist-Segeln bildlich so darzustellen, wie der Argentinier Matias Capizzano. Bei der Europameisterschaft in der Türkei gelingen ihm wieder ganz besondere Aufnahmen von Momenten der Jüngsten bei Starkwind.

Die Optimist-Szene wird oftmals sehr kritisch von Außenstehenden betrachtet. Die These: Zu frühe Professionalität, zu großer Druck von den Eltern und die Aussteiger-Quote aus dem Segelsport steigt immer weiter an. Aber das ist nicht die Sichtweise von Matias Capizzano. Er sieht vor seiner Linse die beeindruckende Leistung der Jüngsten auf dem Wasser. „Ich möchte zeigen, was die Kinder da draußen weit weg von der Küste erleben“, sagt er. „Ich möchte ihre Geschicklichkeit, ihren Einsatzwillen und ihren Mut zeigen.“

Capizzano aus Mar del Plata steht der Klasse sehr nahe auch weil er selber auf hohem Niveau Optimist segelte. Argentinien ist seit vielen Jahren eine der stärksten Nationen in der Jüngstenklasse. Capizzano betätigte sich auch lange Zeit als Opti-Coach, während er als Produktdesigner in Buenos Aires arbeitete. Dann schaffte er es, sich mit der Segelfotografie selbstständig zu machen, wird häufig gebucht und liefert auch von anderen Klassen wie hier bei der ILCA6 WM 2024 unglaubliche Optik.

Diesmal ist er nach Çeşme in die Türkei gereist, wo bis Dienstag 256 Segler aus 43 Nationen um den EM-Titel segelten. Die Bilder schoss Capizzano allerdings an einem Trainingstag mit Extrembedingungen und durfte deshalb mit seinem Motorboot so nahe an die Segler, wie sonst nicht.

Bei der Europameisterschaft selbst herrschte dann nicht so starker Wind nahe dem Limit. Aber auch so hatten die maximal 15 Jahre alten Youngster viel zu tun. Das galt insbesondere für den Berliner Nicolas von Senfft, der Ende Mai bei der WM/EM-Ausscheidung in Travemünde unter 82 qualifizierten Seglern sensationell auf Platz drei gesegelt war.
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