Probleme bei der Class40: Startverzicht wegen Kielschäden – Lennart Burke am Rücken verletzt

„Durch das Boot geflogen“

Für Lennart Burke und Melwin Fink läuft es beim Azoren-Rennen, ihrem zweiten Auftritt in der Class40 nach dem starken 8. Platz beim Normandy Channel Race, nicht rund. Burke muss nach der ersten Etappe auch die zweite aufgeben.

Lennart Burke und Melwin Fink sind nach ihrem Ruderschaden in Porto angekommen. © Next Generation

Das neu-formierte deutsche Offshore-Duo „Next-Generation“  hat nach seiner überzeugenden Class40-Premiere nun mit größeren Problemen zu kämpfen. Bei der Zweihand-Regatta Les Sables – Horta – Les Sables in zwei Etappen zu den Azoren und wieder zurück nach Frankreich musste es schon den ersten Abschnitt mit einem Ruderschaden aufgeben.

Nach gelungener Reparatur im portugiesischen Porto sind Lennart Burke und Melwin Fink dem Feld zu den Azoren gefolgt, um die Rücketappe zu bestreiten. Aber kurz vor der Ankunft in Horta musste Burke bekanntgeben, dass er die Regatta doch nicht segeln wird.

Die Class40 von Burke und Fink. © Next Generation

„Leider müssen wir eine weitere schlechte Nachricht überbringen“, sagt der 24-Jährige aus Stralsund. Grund sei eine Verletzung aus der zweiten Nacht der ersten Etappe. „20 Knoten Bootsspeed bin ich durchs Boot geflogen und mit dem Rücken auf einem Spant gelandet.“ Seitdem sei es schwer, sich noch vernünftig zu bewegen oder Sachen anzuheben.

Burke hofft nach Rücksprache mit einem Arzt, dass es sich nur um eine starke Prellung handelt. Aber es ist keine Besserung eingetreten und nun soll in einem Krankenhaus auf Horta geröntgt werden. Der Skipper sieht aber keine Chance, den zweiten Abschnitt zu segeln.

Hier sein Statement:

https://www.facebook.com/100087218329792/videos/665972128287064

Dennoch wird das Schiff die zweite Etappe bestreiten. Bei Melwin Fink geht die Französin Estelle Greck an Bord, die gerade selbst auf eine neue Class40 vom Typ Mach40.5 wartet und schon für das Transat Jacques Vabre Ende Oktober über den Atlantik gemeldet hat. Dann werden wieder gut 50 Yachten bei der TJV erwartet. 

Rückruf nach Kiel-Problemen

Die Class40-Klasse erfreut sich nach wie vor bester Gesundheit, auch wenn das Fehlen zahlreicher Spitzenboote bei Les Sables-Horta in eine andere Richtung weisen mag. Nur 14 Boote haben das Ziel auf den Azoren erreicht. Das liegt aber auch daran, dass kurz vor dem Start einige Yachten aus dem Verkehr gezogen wurden.

Es wurden Kiel-Probleme festgestellt. Mindestens fünf Class40 sollen vor der Transat Jacques Vabre zurück in die Werft müssen, um tauglich für den Atlantik zu sein. Dabei treten die Schwierigkeiten offenbar insbesondere bei den in der Werft JPS Production gebauten Max40-Konstruktionen von Designer David Raison auf.

Der Franzose Axel Tréhin, auf Platz drei im aktuellen Saison-Ranking geführt, erklärt auf seiner Social-Media-Seite: „Seit mehreren Wochen haben wir nun ein ernsthaftes Problem mit dem Kiel entdeckt.“ Es müsse ein Kielwechsel vorgenommen werden. Erste Anzeichen habe es schon im April gegeben und Skipper seien informiert worden. Auch Spitzensegler Jonas Gerckens aus Belgien ist gezwungen, mit seiner 2021 gebauten Max40 im Hafen zu bleiben. Er ärgert sich, nun vor der nächsten TJV das Trainingsprogramm deutlich verkürzen zu müssen. Denn der neue Kiel werde erst im September montiert.

Laut verschiedener Quellen soll auch eine Pogo S4 betroffen sein. Es heißt, ihr Rumpf wurde verstärkt und das Kielprofil geändert. Solche Informationen dürften auch Burke und Fink genauestens verfolgen. Denn auch sie segeln eine Pogo diesen Typs.

Am Samstag den 8. Juli erfolgt um 13 Uhr der Start zur Rücketappe von Horta nach Les Sables. Hier geht’s zum Tracker

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