Transat CIC: Boris Herrmann stark – Dalin mit Problemen – Clarisse zeigt ihren Schaden

Ist nun sogar Platz zwei drin?

Malizia hat sich in eine sehr gute Ausgangsposition für den Endspurt nach New York gebracht. Er greift nun das Podium an. Charlie Dalin hat Schwierigkeiten. Clarisse Crémer zeigt sich emotional.

Boris Herrmann erholt sich in seinem neuen Sitz mit einer Tüte Vanille-Milchreis. © Boris Herrmann Racing

Wenn Boris Herrmann nicht so viel postet, ist es oft ein gutes Zeichen. Er ist damit beschäftigt, das maximale Potenzial aus seiner Malizia zu holen, er versucht seine Chance zu nutzen. Das ist aktuell bei Transat CIC der Fall. Herrmann hat sich in eine Position manövriert, die  ihm das beste Resultat seiner Profi-Karriere bescheren könnte.

Erst konnte er am Donnerstagabend bei der Anfahrt auf einen Tiefdruckwirbel Damien Seguin abschütteln, der ihn zuvor bei harten Bedingungen überholt hatte. Seit der Paralympics-Star das Siegerschiff der vergangenen Vendée Globe erworben und ihm im Sommer 23 neue Flügel verpasst hat, bestätigt er einen echten Leistungssprung, fiel dann aber doch hinter Malizia zurück. 

Herrmann folgte Sam Davies im Kielwasser mit einem stabilen Rückstand von sieben Meilen, der sich schließlich nach der nördlichen Umfahrung des Tiefs und der fälligen Halse auf 11 Meilen vergrößerte. Auch Paul Meilhat war mit einer schulbuchmäßigen Annäherung an den Wirbel in Lee vorbeigezogen und hat sich mehr als 20 Meilen voraus auf Rang drei positioniert.

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Carsten Kemmling

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7 Kommentare zu „Transat CIC: Boris Herrmann stark – Dalin mit Problemen – Clarisse zeigt ihren Schaden“

  1. PL_hoffy sagt:

    Danke für die Updates. Mit Meilhat ist doch auch irgendwas.

  2. Joe sagt:

    Die Regatta ist auf eine Art sehr spannend – ohne Zweifel auch für die Zuschauer im Internet.
    Carsten kommentiert hier sehr kompetent – so kann ich ab und zu dem Rennverlauf super nachlesen ….vielen Dank dafür!

    Es stellt sich jedoch auch heraus, dass die Teilnehmer längerfristig mit sehr viel „Sondermüll“ unterwegs sind. Der Verschleiß ist enorm – sei es durch normalen „Abrieb“ = kaputte Segel und strukturelle Schäden – oder durch die ständigen Upgrades bei den Foils. Ich denke, dass die alten Foils stets auf den Müll wandern – wie auch die vielen zerschlissenen Carbonsegel.

    Verstörend ist, dass viele der Teams mittlerweile „im Namen der Nachhaltigkeit“ unterwegs sind – inkl. der Shoreteams welche nicht selten mit enormen Aufwand hinter den Aktiven herreisen.

    Die Vendee Globe (und die Vorbereitung darauf) ist alles andere als eine klimafreundliche Veranstaltung. Vermutlich ist die Formel 1 deutlich klimafreundlicher…..

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    • open60fan sagt:

      Ok, aber auch die Millionen Segel, Klamotten und Boote der Freizeit und Sportsegler zerfallen am Ende nicht zu Humus. So gesehen sind solche Ausnahmeveranstaltungen nur ein winziger Teil eines gigantischen Wassersportmüllbergs.

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      • Tante Lisbeth sagt:

        Ich fahr aber auch nicht über die Ostsee und tu jedem rein, was für ein piekfeiner Weltretter ich bin, da ist dann doch ein Unterschied.

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    • Dirk sagt:

      moin liebe segelbegeisterte…
      es sollte in zukunft keine materialschlachten mehr geben sondern nachhaltig innovative designs einer einheitsklasse…da geht es dann primär um die fähigkeiten der seglerinnen und segler!

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    • Till sagt:

      der F1 Vergleich hinkt ziemlich. die Autos bestehen ebenfalls komplett aus Carbon, nach jedem rennen wird dort so ziemlich alles an Teilen gewechselt was von außen sichtbar ist, die Autos werden genau eine einzige Saison gefahren. Fahrwerksteile usw haben Laufzeiten von wenigen Stunden, die Autos werden permanent per Flugzeug um die Welt transportiert, die Teams bestehen nicht aus maximal 10-20 sondern bei den großen eher aus 100 Leuten.

      bei den Imoca gibt es natürlich auch viel Verschleiß aber schon aufgrund der Dauer der Regatten muss alles deutlich robuster ausgelegt sein. die Boote werden auch nicht nach einer Saison abgestellt sondern im Normalfall mindestens 3-4 Jahre von einem A Team verwendet, danach an ein B Team Weiterverkauft, dort nochmal 4-8 Jahre verwendet und im Anschluss an ein C Team weitergegeben und dort weiterverwendet. ein Großteil der 2012er VG Boote wird beispielsweise heute noch aktiv bei Regatten und sogar der Vendee Globe verwendet. die 2015/16er Generation ist teilweise nach Aufrüstungen sogar noch relativ Konkurrenzfähig unterwegs.

      klar geht auch hier mal was kaputt, Grade Segel werden aber aufgrund der Kosten und der Einfachheit im Normalfall repariert, da gibt es nicht dauernd einen neuen Satz sondern es wird alles von dem Segel was noch passt weiterverwendet. so ein Großsegel besteht sowieso nicht nur aus einem Tuch, es wird eben der beschädigte Bericht ersetzt. foils werden im Normalfall nicht weggeworfen sondern Weiterverkauft. prominente Beispiele sind die ersatzfoils der ex Hugo Boss die danach in dem (mittlerweile gesunkenen) Boot von Fabrice Amedeo verbaut wurden. Die foils von diesem Boot, übrigens das alte von Pieter Heerema ( No way Back) würden ebenfalls Weiterverkauft um ein Boot aus der 2012er Generation mit foils auszurüsten. generell wird beim offshore Segeln alles sehr lange weiterverwendet. und Zusammenstöße und Unfälle gibt es auch in der Formel 1, da geht definitiv deutlich mehr kaputt.

      aber ja, es ist eben ein Materialintensiver Sport und sowas ist nie 100% nachhaltig . im Vergleich zu mach anderen Sportarten kommt das ganze aber gar nicht so schlecht weg. es gibt von 11th hour eine komplette Übersicht des Carbon Footprint ihrer Kampagne, aufgeschlüsselt in alle Teilbereiche:
      https://impact.11thhourracingteam.org/
      dabei kann man schön sehen, ja es entsteht Müll und Emmisionen aber diese sind nicht vergleichbar mit der Formel 1 (laut eigenen Angaben alleine ca 250000t CO2 äquivalent pro Saison) vs 3500t bei einem der Teams mit absolutem top Budget für 3 Jahre, selbst wenn man alle 44 Teams mit VG Ambitionen mit diesem relativ hohen Budget ansetzen würde, käme man nur auf ca 44000t pro Jahr und damit weniger als 1/5 der CO2 Menge. bei allen anderen Abfällen gibt es für die F1 keine belastbaren zahlen aber die Größenordnungen dürften ähnlich aussehen.

  3. Till sagt:

    ich finde spannend wie viele reparierte stellen es an dem J3 Schott auf L`occitane schon gibt und wie der Riss um diese herum geht. scheinbar gab es hier, genau im selben Bereich in der Vergangenheit bei Dalin bereits Probleme. ich Frage mich ob hier eine vernünftige Reparatur in der Kürze der Zeit machbar ist oder ob das Schiff nach der Regatta Erst mal wieder in die Werft muss.

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