Rückenwind für Boris Herrmanns Vendée Globe-Kampagne: Der Münchener Automobilkonzern BMW geht als Teampartner mit an Bord. Das Unternehmen wird dem 36-jährigen Hamburger durch Technologietransfer helfen, die Hochseeyacht „Malizia“ für das Non-Stopp-Rennen rund um die Welt 2020/21 zu optimieren.
Herrmann startet die härteste Soloregatta überhaupt mit einem „fliegenden“ (semi-foilenden) Open 60 der IMOCA-Klasse unter dem Stander des Yacht Club de Monaco (YCM) seines Segelfreunds, YCM-Vizepräsident Pierre Casiraghi aus dem Fürstenhaus. Saisonhöhepunkte 2018 sind die Atlantic Anniversary Regatta AAR im Juli nach Hamburg und das legendäre Einhandrennen Route de Rhum im November.
„Ich bin sehr stolz, dass wir BMW an Bord haben. Vor uns liegt mit der Vendée Globe eine große Aufgabe, der ‚Mount Everest’ des Segelsports“, so Boris Herrmann. „BMW ist nicht nur eine großartige Marke, sondern hat als Technologiepartner im America’s Cup in den vergangenen fünfzehn Jahren eindrucksvoll das Know-how nachgewiesen, Rennyachten selbst im Extrembereich noch optimieren zu können. Wir sind sehr froh, dass wir diese Ingenieurskompetenz nun für unsere Kampagne nutzen können.“
BMW war seit 2002 im America’s Cup engagiert und gewann die begehrteste Trophäe des Yachtsports 2010 mit dem US-Syndikat BMW ORACLE Racing. Von dieser Erfahrung soll nun auch Boris Herrmann profitieren. Gemeinsam mit Entwicklungsingenieuren von BMW wird sein Team Themenfelder identifizieren, in denen der Automobilkonzern zum Beispiel mit seiner Leichtbau- und Elektroantriebskompetenz unterstützen kann.
„Die Team-Malizia-Kampagne von Pierre Casiraghi und Boris Herrmann ist ein sehr ambitioniertes Projekt, das Mensch und Material bis an die Grenze der Belastbarkeit führen wird“, sagt Sven Schuwirth, Leiter Marke BMW. „BMW liebt diese Art der Herausforderungen, bei denen wir auch unseren Pionier- und Innovationsgeist unter Beweis stellen können. Wir freuen uns darauf, das Team und vor allem Skipper Boris Herrmann dabei zu unterstützen, als erster Deutscher bei der Vendée Globe zu starten und die Rennyacht mit unserer Technologiekompetenz und der Erfahrung aus vier America’s-Cup-Kampagnen bestmöglich auf eine erfolgreiche Weltumsegelung vorzubereiten.“
Die „Malizia“ wurde über Winter während eines dreimonatigen Werftaufenthalts in Lorient in der Bretagne getunt. Danach überführte Herrmann den 60-Füßer im Trainingsmodus mit kurzen Zwischenstopps in Portimão/Portugal und Palma de Mallorca zurück nach Monaco. Ab Mitte April geht das Team auf Standby für ein günstiges Wetterfenster.
Denn der erste Renneinsatz 2018 wird ein Rekordversuch auf der Mittelmeerstrecke vom südfranzösischen Marseille nach Cartagena in Spanien, den Herrmann und Casiraghi zu zweit starten. Auch beim Heimspiel, der Monaco Globe Series (3. bis 8. Juni), wird der jüngste Sohn von Prinzessin Caroline von Monaco an Bord sein. Im vergangenen Jahr hatte das Duo beim legendären Rolex Fastnet Race einen exzellenten dritten Platz belegt.
„Die Kampagne nimmt in dieser Saison richtig Fahrt auf, und die Partnerschaft mit BMW gibt uns zusätzlichen Rückenwind“, sagt Casiraghi. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit einem so renommierten und innovativen Unternehmen, wie BMW es ist. Gemeinsam können wir unsere ehrgeizigen Ziele erreichen.“ Zur optimalen Vorbereitung der Vendée Globe zählen in den kommenden zweieinhalb Jahren noch einige Ozeanrennen, aber auch zahlreiche Mittelstrecken.
Am 8. Juli startet Boris Herrmann mit einer norddeutschen Crew in Bermuda die AAR, die nach der Atlantiküberquerung in seiner Heimatstadt Hamburg endet. „Dort wollen wir das Schiff und das Team einer breiten Öffentlichkeit präsentieren“, verrät der 36-Jährige, schließlich werde der 150. Geburtstag des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) aus Hamburg gebührend gefeiert. Für das Publikum soll die „Malizia“ sogar in der Hafencity aufgebockt werden. Im Anschluss Anfang August ist zudem ein Gastspiel in Kiel geplant, was von Helgoland aus ebenfalls in Rekordzeit angesteuert werden soll.
Quelle: Media/Boris Herrmann Racing, Andreas Kling
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