Stephan Bodens Kolumne: Die größten deutschen Werften blieben der boot fern. Warum?

Fatales Zeichen

Die boot Düsseldorf 2025 ist erfolgreich abgeschlossen worden. Einziges Manko: die größten deutschen Segel-Werften waren nicht vor Ort. Ein verheerendes Signal mit Auswirkungen auf die gesamte Branche.

Brachte Glanz in die Hütte: Saffier auf der boot. Foto: Stephan Boden

Strahlende Gesichter, mit über 200.000 Besuchern das Vorjahrenergebnis gehalten und aus der Branche sind auch gute Verkäufe zu vernehmen. Die boot Düsseldorf lebt. Der Anteil an Besuchern aus Nicht-EU-Ländern stieg von ca. 7 (2024) auf über 10%. International spielt die boot Düsseldorf also eine Rolle, die ich in einer vorherigen Kolumne als “Champions League” beschrieb. Ich selbst unterhielt mich lange mit dem Owner eines kanadischen Boots-Webportals, der von der Messe hellauf begeistert war. Der berichtet direkt aus Düsseldorf nach Kanada. 

Traurig war es, die Segelhallen zu besuchen. Viele Leerflächen, abgehängte Bereiche und großzügige Gänge waren für all die, die Yachten, Kleinkreuzer oder “bezahlbare” Boote ansehen wollten, ein Trauerspiel. Die großen deutschen Werften, Bavaria und Hanse, und somit auch die zur Gruppe gehörenden Dehler und Moody waren nicht vor Ort. Selbst von Elan, Sirius oder auch Sunbeam war keine Spur zu sehen. 

Die Gründe sind vielschichtig, manchmal verständlich, manchmal weniger. In schlechten Zeiten werden die Kosten gescheut, die so eine Messe verursacht. Alternative Messen, wie das ancora Yachtfestival im Hafen von Neustadt sind mit Abstand günstiger, der Transport erfolgt meistens über See und Übernachtungskosten entfallen häufig, weil einfach auf den Booten geschlafen wird. Manche Werften haben nun auch eigene Showrooms oder Hausmessen. 

Das Fernbleiben hat Auswirkungen auf die gesamte Branche

 

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27 Antworten zu „Stephan Bodens Kolumne: Die größten deutschen Werften blieben der boot fern. Warum?“

  1. Leebärtran

    sagt:

    War Bente eigentlich da? 😉

    Tatsächlich war die Stimmung auf der Messe besser als erwartet, aber der Segelbereich war schon besorgniserregend eingedampft. Durch das Wegbleiben der Hanse-Gruppe, Bavaria und einigen kleineren Werften ist ja im Grunde eine ganze Halle weggefallen. Dagegen gab es aber auch Highlights wie Nautor mit mehreren Booten, Saffier, J-Yachts und Bente (mit zwei Booten!). Auch bei den kleineren Einheiten, die eher im Budget eines „Normalverdieners“ liegen, gab es einiges zu sehen. Die Ausrüstungshallen waren ebenfalls interessant. Die Halle 6 mit den Superyachten empfand ich dagegen als langweilig – mittlerweile haben sich die Designs vieler Yachten so angeglichen, dass man die Hersteller nur noch anhand der Beschilderung identifizieren kann.

    Der Flurfunk hat übrigens vermeldet, dass verkaufstechnisch im Segelbereich mehr gelaufen sein soll, als im Motorbereich. Dies ist andererseits auch nicht verwunderlich, da man in der Vielzahl der Motorboot-Aussteller schon mal den Überblick verlieren konnte.

  2. Ralf Steck

    sagt:

    Ich wollte nur mal fragen: Kann mir jemand sagen, ob Bente anwesend war und mit wie vielen Booten?

    Sorry, sollte ein Spaß sein. Aber ich denke, die Botschaft ist spätestens nach dem zweiten Kommentar klar gewesen 🙂

    1. hoffy

      sagt:

      Bente war auf der Boot N Fun Berlin gefühlt der grösste Aussteller, mit zwei Booten in einer sehr dünn besetzen Segel-Halle 🙂 Da können sich die aktuellen Rechteinhaber immerhin nicht vorwerfen zu wenig Marketing-Präsenz anberaumt zu haben.

  3. hoffy

    sagt:

    Getriggert durch die beiden Artikel hab ich nochmal rumgehorcht unter Tauch-/ Boots- pros die viel auf der Messe waren. Ja, hm, auch in anderen Hallen und Teilbranchen Wassersport haben ein paar grosse Marken und Stände gefehlt ( auch teilweise wg Insolvenz ) oder es wurde gemunkelt dass die Marke eventuell zum letzten Mal sich das antut…extremer Zeit- und Finanzaufwand, die involvierten Mitarbeiter sind drei bis vier Wochen mit dem Vorgang exklusiv beschäftigt…usw… Peter Foerthmann hats für sein kleines Business ja auch umrissen. Es wird mit der Stirn gerunzelt und viel gemurmelt. Was sicher ist, das Setting Boot Düsseldorf befindet sich in einem Strukturwandel der eventuell dazu führt dass sich Grösse und Länge der Messe verändern wird. Das Luxus-Boot Segment und andere obere Preissegmente ( Neue Markteintritte und schneller Kauf von hochpreisigen Blauwasser-settings fürs chillige Barfussrouten-Sabatical mit siebenstelligem Budget ) scheinen noch am besten zu funktionieren wie ja hier auch klar formuliert. Das was in DUS auf dem Level passiert hat in Monaco nicht genug Entfaltung „unterhalb“ des Eindrucks der Superyacht-Branche, da fühlt sich die Kundschaft ja arm, in DUS sind sie die Reichsten :-)…und ein oder zwei Abschlüsse decken ja sofort den Aufwand und sind klar erkennbar mit dem Messeauftritt verbunden. Auch das sollte sich eingestanden werden: Die Freizeit-Wertschöpfungs-Branche muss als erstes büssen wenn disruptives passiert. Wir haben einen grossen Krieg in Europa und die extreme, jahrzehnte lange Niedrigzins-Geldpolitik seit 2008 erzeugt zusammen mit Pandemie / Kriegs-Disruption eine inflationäre Mischung die als erstes „entbehrliche“ Ausgaben kappt. Die untere Mittelschicht ist finanziell unter Druck, reichere Schichten spürens weniger, an der Börse wird ja auch in der Krise gut verdient. Möglichst nüchtern zusammengefasst mit möglicht wenig Doomsday-Vibes. Und weder Robert noch Angela sind wirklich schuld…ausser vielleicht n bissl zu oft um den heissen Brei rumgelabert…

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    1. jorgo

      sagt:

      @hoffy:
      Die auf ganzer Linie gescheiterte Energiepolitik spielt aber für die wirtschaftliche Entwicklung schon eine Rolle…. meinst Du nicht?

    2. Volker König

      sagt:

      Viel pseudomoderner, fetziger Neusprech von Ihnen( wie immer), einige ganz richtige Beobachtungen, aber auch Fehlinterpretationen. Zum Beispiel meine ich schon dass eine verfehlte, ideologische Migrations- , Energie- und Wirtschaftspolitik seit 10 Jahren zum Niedergang des Landes geführt hat. Und das macht sich dann auch in Düsseldorf auf einer Bootsmesse bemerkbar.

  4. Catsegler

    sagt:

    Hört auf der KI auf den Leim zu gehen….

  5. Piet

    sagt:

    Interessantes narrativ das hier bedient wird.

    1. BENTE24 Fan

      sagt:

      Eine sehr interessante deutsche Firma war anwesend. BENTE YACHTS hatte sogar zwei Boote vor Ort. Diese konnten auch ohne Termin besucht werden !!!!!!! Die Frage warum wurden die nicht erwähnt im Text ?????

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      1. Egon

        sagt:

        Und das musst du hier jetzt drei Mal posten?

        1. Egon

          sagt:

          Sorry; sieben Mal?

          *Kopfschüttel*

          1. BENTE24 Fan

            sagt:

            Ich finde es extrem schade, dass Stephan sein mit den andern Jungs erfundenen Boot einfach unter den Tisch fallen lässt. Habe mir die 24Ben nur wegen seiner tollen Berichte damals gekauft und bin eben heute noch sehe zufrieden mit meiner Entscheidung. Vielleicht steige ich auf die etwas grössere 28Ben um. Stephan hat früher auch immer die gleichen Inahlte mehrfach zu Bente geteilt. Sollte ein Gruss sein.

  6. Christian Kinast

    sagt:

    Ich versuchte online einen Terminnbei Beneteau zu bekommen. Fehlanzeige ! Wurde an die lokalen Vertreter verwiesen. Wurde wiederholt abgewiesen um die Segelyachten zu visitieren Gelang mir nur bei Excell u Hallberg Rassy . Ich werde die Boot in Düsseldorf nie wieder besuchen! Diese Verhinderung von Besichtigungen ist kein Konzept für eine Messe.

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    1. christian1968

      sagt:

      Hallo Christian,

      ich bin Dienstag am späten nachmittag bei Beneteau vorbei gegangen, um die First 30 zu besichtigen.
      Kurz auf dem Stand registriert, am Boot 2 Minuten gewartet und dann entspannt besichtigt.
      Vielleicht hattest Du einfach Pech, ich hatte nicht den Eindruck, dass die Besichtigungen verhindern wollen…

      1. Michael Figge

        sagt:

        Samstag ohne Termin eine Segelyacht zu besichtigen, egal, welche Marke, war nahezu unmöglich. Ausnahme Pogo.

        Und je weniger Aussteller mit ihren Booten vertreten sind, desto höher der Andrang bei den anwesenden Booten. Dazu kommt, dass im für viele interessanten Segment zwischen 30 und 36 Fuss kaum Boote ausgestellt waren, das fing bei 40 Fuss erst an.

        1. BENTE24 Fan

          sagt:

          Eine sehr interessante deutsche Firma war anwesend. BENTE YACHTS hatte sogar zwei Boote vor Ort. Diese konnten auch ohne Termin besucht werden !!!!!!! Die Frage warum wurden die nicht erwähnt im Text ?????

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    2. BENTE24 Fan

      sagt:

      Eine sehr interessante deutsche Firma war anwesend. BENTE YACHTS hatte sogar zwei Boote vor Ort. Diese konnten auch ohne Termin besucht werden !!!!!!! Die Frage warum wurden die nicht erwähnt im Text ?????

  7. christian1968

    sagt:

    Ich kann Stephan da nur zustimmen. Selbst war ich, wie immer, 2 Tage auf der Messe. Und ja, in den Zubehörhallen 10 und 11 gab es wirklich viel zu schauen und zu entdecken. Da war auch gefühlt alles so, wie in den letzten Jahren zuvor.

    Dass Hanse, Bavaria, Moody, Sunbeam, Elan, Sirius und auch Marken, die nicht jedes Mal ein Boot ausstellen, dieses Mal gefehlt haben ist tatsächlich sehr schade.

    Müssen denn 4-5 Boote gezeigt werden, wenn das so teuer ist – und das ist es sicherlich?
    Ich denke, es wäre allemal besser, dann eben bei kleineren Werften nur 1 und bei größeren Werften 2 oder 3 auszustellen, als gar nicht zu kommen.

    Und ja, die Motorboothallen werden gefühlt jedes Jahr voller. Unfassbar viele große Stände, vom Schlauchboot bis zu echt großen Booten und da meine ich noch nicht mal die Halle mit den richtig großen Booten.

    Auch da bin ich beim Autor, das hat offenbar wirklich was mit Segeln zu tun – leider.

    1. BENTE24 Fan

      sagt:

      Eine sehr interessante deutsche Firma war anwesend. BENTE YACHTS hatte sogar zwei Boote vor Ort. Diese konnten auch ohne Termin besucht werden !!!!!!! Die Frage warum wurden die nicht erwähnt im Text ?????

  8. Ex-Austeller

    sagt:

    Die bleiben der Messe fern weil die Kosten zu hoch sind, punkt, verstehe gar nicht wie man da ernsthaft noch fragen kann: „Warum?“ Und wenn man dann noch schreibt, das sei ein „gefährliches Zeichen für die Branche“, dann das ist Täter-Opfer Umkehr…

    Kosten deutlich runter=mehr Austeller=mehr Besucher, ist einfach zu verstehen, da braucht man nicht zu fabulieren.

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    1. Das wäre so, als wenn man den Werften sagen würde: „Kosten deutlich runter = mehr Verkäufe.“

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      1. Uli Daum

        sagt:

        Die meisten wissen nicht, wie teuer und aufwändig so ein Messeauftritt für die Aussteller ist. Für z.b. einen 200qm Stand mit Standmiete, Planungskosten, Standbau, Logistik, Reise- und Übernachtungskosten, Messepersonal etc. kommt man schnell an die 500.000,- zum Teil deutlich darüber. In Zeiten von Personalmangel kommt teilweise noch dazu, daß dafür Mitarbeiter aus dem Betrieb für die Messe abgezogen werden und man dort ggf. noch Produktionsausfall hat. Letztendlich entscheidet das jeder Aussteller natürlich selber, ob er dafür noch Budget bereitstellen will oder auch kann. Es haben sich in den letzten Jahren zahlreiche andere Formate gut etablieren können, die deutlich weniger aufwändig sind.

      2. BENTE24 Fan

        sagt:

        Eine sehr interessante deutsche Firma war anwesend. BENTE YACHTS hatte sogar zwei Boote vor Ort. Diese konnten auch ohne Termin besucht werden !!!!!!! Die Frage warum wurden die nicht erwähnt im Text ?????

    2. BENTE24 Fan

      sagt:

      Eine sehr interessante deutsche Firma war anwesend. BENTE YACHTS hatte sogar zwei Boote vor Ort. Diese konnten auch ohne Termin besucht werden !!!!!!! Die Frage warum wurden die nicht erwähnt im Text ?????

  9. Uli Daum

    sagt:

    Das ist weniger ein fatales Zeichen für die Bootsbranche, als eher für die Messebranche. Das Fernbleiben von großen Ausstellern ist branchenübergreifend zu beobachten, infolgedessen auch das Fernbleiben von Besuchern, die ja auf den Messen schauen und vergleichen wollen. Das führt dann in eine tatsächlich fatale Abwärtspirale, bis hin zur Absage einzelner Messen.

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    1. Nur komisch, dass die Motorboothallen ausverkauft sind und die Zubehörhallen den Stand behalten. Hat schon was mit Segeln zu tun.

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    2. BENTE24 Fan

      sagt:

      Eine sehr interessante deutsche Firma war anwesend. BENTE YACHTS hatte sogar zwei Boote vor Ort. Diese konnten auch ohne Termin besucht werden !!!!!!! Die Frage warum wurden die nicht erwähnt im Text ?????

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