Eine der schillerndsten Figuren der IMOCA-Szene ist Armel Tripon (49). Er wollte 2024 bei der Vendée Globe mit einem spannenden, nachhaltigen Neubauprojekt bei Airbus und der Hilfe von Boris Herrmann starten, wurde aber nicht fertig. Nun steht er kurz vor dem Stapellauf.
Boris Herrmann hat nach der Vendée Globe eingeräumt, dass Malizia vielleicht zu radikal konzipiert ist, um dieses Rennen zu gewinnen. Zu selten konnte er die Starkwindfähigkeiten der Konstruktion des Designbüros VPLP ausnutzen. Im Southern Ocean blieben die harten Vorwind-Runs bei hohen Wellen ungewöhnlicherweise fast gänzlich aus. Vendée-Globe-Sieger Charlie Dalin setzte mit seinem IMOCA-Design auf einen konstruktiven Sweetspot bei deutlich leichterem Wind und war damit insbesondere bei den Atlantikpassagen schneller.

Deshalb soll Herrmanns längst in Auftrag gegebener Neubau anders aussehen. Und die aktuelle Malizia, die nun an Francesca Clapcich von 11th Hour verkauft ist, scheint schon ein wenig zum alten Eisen zu gehören. Armel Tripon dürfte diese Entwicklung mit Sorge verfolgt haben, weil er ein Schwesterschiff der aktuellen Malizia bauen lässt. Das wurde nicht rechtzeitig für die vergangene Vendée Globe fertig. Aber was soll er machen? Tripon dürfte dennoch bei seiner zweiten VG viel Aufmerksamkeit generieren.

Das schaffte der Franzose schon bei der Vendée Globe 20/21 durch seine positive Art und sein mutiges Plattbug-Projekt, mit dem er allerdings viel Pech hatte und schließlich nach dem Zieleinlauf von seinem Sponsor L’Occitaine die Kündigung erhielt. Das Schiff wurde an Louis Burton verkauft, der ebenfalls wenig Freude daran hatte. Und L’Occitaine unterstützte schließlich mit Clarisse Crémer doch noch eine VG-Teilnahme.
Tripon bemühte sich dennoch weiter um die Fortsetzung seiner Vendée-Globe-Karriere und kündigte ein sehr spezielles neues IMOCA Projekt an, das im Frühjahr 2023 den Stapellauf feiern sollte. Er kam damit aber nicht rechtzeitig in Fahrt,
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